SKK-Ball war ein tierischer Spaß

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Einzug des Schönbrunner Sauhaufens.
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Conferencier Michael Lieb prämiert besondere Kostüme.
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The King of Pop - Legenden sterben eben nie.
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Die Showtanzgruppe reiste mit dem Bus an.
Die Showtanzgruppe reiste mit dem Bus an.
 
Ein Lächeln im Gesicht, einen 13-Stunden-Tag vor sich. Die Garderobiere Nicole Berg weiß, worauf sie sich einlässt.
Ein Lächeln im Gesicht, einen 13-Stunden-Tag vor sich. Die Garderobiere Nicole Berg weiß, worauf sie sich einlässt.
 
Manch ein Einzug gelang auf den Schultern eines starken Mannes.
Manch ein Einzug gelang auf den Schultern eines starken Mannes.
 
Unter dem Motto Bergzauber tanzte diese Unbekannte.
Unter dem Motto Bergzauber tanzte diese Unbekannte.
 

Passend zu dem vom Staffelsteiner Karnevalsklub gegebenen Stichworten Almabtrieb und Après Ski ließen sich die Faschingsbegeisterten wieder Originelles einfallen. Zu dieser Party geht man nicht unkostümiert.

Der Tod war auch da. Hollereidudljöh. Überhaupt zog es am Samstag viele originelle Typen zum SKK-Ball in die Adam-Riese-Halle. Das ist nicht ungewöhnlich für einen Faschingsball. Ungewöhnlich hingegen ist, dass der Verein, der vor einigen Jahren im Niedergang begriffen zu sein schien, in den letzten Jahren wieder mehr Zuspruch erhält. Eine Adam-Riese-Halle reicht dafür gerade noch so aus.

Es ist laut. Man muss schon hinter die Bühne, will man sein Gegenüber verstehen. Soeben ging die Kostümprämierung zu Ende. "Wer hier nicht verkleidet ist, der fällt auf", sagt Matthias Graß, der Präsident des Staffelsteiner Karnevalsklubs (SKK), mit 200 Mitgliedern wohl größter Faschingsverein am Obermain. Seit 10 Uhr morgens ist der Mann in der Halle und meint, er werde sie erst am anderen Tag gegen 14 Uhr wieder verlassen - Erfahrungswerte. Wer feiern will, muss aufräumen. Am Montag muss die Halle für den Schulbetrieb wieder nutzbar sein.


Ein Schlachtruf für die Stimmung

Neben Graß steht der Conferencier des Abends, Michael Lieb. "SKK-ra-ra-ra!", diesen Schlachtruf hat er an diesem Abend weiß Gott wie häufig in die Menge gerufen - mit entsprechendem Echo, sehr zu seiner Freude. "Vom Grünen Baum über die Moll-Halle in die Adam-Riese-Halle und wieder zurück in die (weitaus kleinere) Moll-Halle", skizziert Lieb das Auf und zeitweilige Ab des SKK in den letzten Jahren. Nun aber ist die Adam-Riese-Dreifachturnhalle wieder der einzig würdige Rahmen für eine Faschingsveranstaltung, die sich steigender Beliebtheit erfreut. "Wir haben Flyer verteilt und auf unserer Webseite Werbung gemacht, und über Facebook", erklärt Lieb. So ungefähr 3000 bis 3500 Adressen soll der E-Mail-Verteiler haben, schätzen Lieb und Graß. Und gerade über Facebook sollen die Menschen sich gegenseitig auf den Ball mit dem Motto "Hollereidudljöh - Alm abtrieb und Après Ski - zum SKK do gemmer hie!" hingewiesen haben. "Unsere eigenen Mitglieder werden da stark eingebunden", sagt Lieb über die Werbung zum Kartenkauf.

Susanne Vetter ist gut gelaunt. Vor wenigen Minuten ist sie mit ihrer Gruppe prämiert worden. Alle kamen recht schweinisch daher, mit rosa eingefärbten Einweg-Overalls und Schweinsnasen, irgendwie charmant. Vetter bedauert das zunehmende Nichtmaskiertsein von Faschingspartygästen. Den SKK-Fasching schätzt sie, weil Kostüme hier hoch im Kurs stünden und er Treffpunkt für all diejenigen sei, die man das Jahr über sonst selten zu Gesicht bekommt. 16 Gruppen hatten sich angemeldet und schon vor Monaten damit begonnen, an ihren Kostümen zu schneidern oder sonstige Überlegungen anzustellen. Allerweltsverkleidungen sieht man selten, sogar Michael Jackson, mit ein paar Groupies, ist dabei. Und der Tod ist auch da. Als Boandlkramer aus dem Theaterstück und Film über den Brandner Kasper. Wann sieht man den Tod schon mal lächeln? In Gestalt von Margit Schnapp geht das.

Auch im Foyer spielt Musik. Nicht live, wie von der "Bamberger" Combo im Saal, sondern aus der Konserve, aber laut und mit Anschluss an die Cocktailbars - auch ein Erfolgsrezept, wie es hier heißt. Jüngere und Ältere wolle man gleichermaßen anziehen. Dazu gehört ein Showprogramm. Dabei will man nicht nur der eigenen Tanzgarde Raum bieten, sondern auch externen Künstlern. So wie Jean Ferry, einem Artisten aus Berlin, der in hohem Bogen wohldosiert ins Publikum zu stürzen in der Lage war. Trat niemand auf, wurde getanzt. Der Job, dem Nicole Berg nachgeht, ist was für Hartgesottene. Von 18 Uhr bis 7 Uhr dauert ihre Schicht. Dann wird wohl der letzte Gast gegangen sein. Berg ist Garderobiere, eine unter rund 40 Helfern. Sie weiß, was auf sie zukommt: "Viel, viel Kaffee", sagt sie und lächelt. Sie sitzt an der Quelle, die Großküche ist nur ein paar Meter entfernt.