Sie knattern den englischen Gruß

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Mit Geknatter und Getöse ziehen die Kinder an den Kartagen durch Schönbrunn. Die winterliche Kälte in diesem Jahr kann ihnen aber die Freude nicht nehmen. Fotos: Matthias Einwag
Mit Geknatter und Getöse ziehen die Kinder an den Kartagen durch Schönbrunn. Die winterliche Kälte in diesem Jahr kann ihnen aber die Freude nicht nehmen. Fotos: Matthias Einwag
Michael Schnapp betreut die Ratschenkinder in Schönbrunn während der Kartage; hier geht er mit ihnen noch einmal ihre Texte durch.
Michael Schnapp betreut die Ratschenkinder in Schönbrunn während der Kartage; hier geht er mit ihnen noch einmal ihre Texte durch.
 
Nach einem Gebet an der steinernen Marter machen die Kinder noch schnell einen Test, ob die Ratschen funktionieren, dann geht's los.
Nach einem Gebet an der steinernen Marter machen die Kinder noch schnell einen Test, ob die Ratschen funktionieren, dann geht's los.
 
Lukas ist stolz auf die Holzratsche, die er von seinem Opa bekam.
Lukas ist stolz auf die Holzratsche, die er von seinem Opa bekam.
 

An den Kartagen schweigen die Glocken. Deshalb ziehen in vielen Orten die Kinder und Jugendlichen mit ihren Holzratschen herum. Auch in Schönbrunn wird diese Tradition gepflegt. Den Kindern macht das Lärmen jedenfalls Spaß.

Trotz der vorösterlichen Kälte strahlen die Mienen der Kinder vor Freude. Dick eingepackt und mit Mützen auf dem Kopf haben sie sich an der Marter versammelt, um mit ihren hölzernen Hammer- und Handraspeln durchs Dorf zu ziehen und ordentlich Lärm zu machen.

Heuer machen 13 Kinder mit, vom Erstklässler an, sagt Michael Schnapp, der die Gruppe betreut. Auch seine beiden Kinder Emma (6) und Niklas (9) sind dabei. An der steinernen Marter sprechen die Kinder ein Vaterunser. Michael Schnapp weist sie nochmal ein, welchen Spruch sie wann aufsagen. Am Gründonnerstagabend, dreimal am Karfreitag und zweimal am Karsamstag ziehen sie herum. Früh und abends mit dem Sprüchlein "Dies ist der englische Gruß - gelobt sei Jesus Christus!" und mittags mit dem "Ave Maria gartia plena!" In Schönbrunn wurde diese Tradition immer gepflegt, sagt Michael Schnapp.
Schon die Väter und Großväter zogen vor dem Osterfest mit Ratschen durchs Dorf.

Schon vor dem Palmsonntag zogen die Kinder durch den Ort, um die Bürger aufmerksam zu machen: "Wir raspeln für das Heilige Grab und bitten um eine milde Gab'." Die Ostereier und sonstigen Gaben teilen sie dann untereinander auf.