Nach der aufwändigen Generalsanierung wurde der 100-jährige Sophienheim-Kindergarten in Michelau wieder in Betrieb genommen.
Es war mehr als ein "Facelifting", das die Michelauer ihrem Sophienheim-Kindergarten zu seinem 100. "Geburtstag" angedeihen ließen. Davon konnte sich nicht nur Regionalbischöfin Dorothea Greiner überzeugen, sondern auch die große Zahl der Michelauer, die am Sonntag zum Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde gekommen waren.
Nach einer aufwändigen Generalsanierung, deren Kosten sich auf über eine Million Euro belief, präsentiert sich das traditionsreiche Gebäude in einem völlig neuen Gewand. Vier helle Gruppenräume bieten den Kindergartengruppen Raum zum Spielen und Toben. Dazu kommen vier Intensivierungsräume und eine Halle, die für Veranstaltungen besonderer Art genutzt werden kann. Völlig ausgebaut wurde das Dachgeschoss im Anbau. Die sanitären Anlagen und die Küchen wurden komplett erneuert.
Damit wurde auch der letzte Kindergarten im Gebiet der Großgemeinde, wie Bürgermeister Helmut Fischer stolz verkündete, auf den neuesten Stand gebracht.
Nicht nur die Kirchengemeinde, sondern auch die politische Gemeinde musste dafür tief in die Tasche greifen: Von den rund 1,05 Millionen Euro entfielen mehr als die Hälfte, nämlich 537 000 Euro, auf die Gemeinde Michelau. Vor dem Hintergrund randvoller Kindergartengruppen bleibt nun noch das Problem der Kinderkrippen, doch auch daran will man in nächster Zukunft arbeiten, versprach Bürgermeister Fischer.
Persönliche Erinnerungen So war es ein Festtag für die ganze Gemeinde, als zum "100-Jährigen" mit einem Gemeindefest die Wiederinbetriebnahme gefeiert wurde.
Denn es gibt fast keinen alteingesessenen Michelauer, der sich nicht durch seine persönlichen Kindheitserinnerungen dem Sophienheim verbunden fühlt. So hätte es wohl auch Proteste gehagelt, wenn das Gebäude zu Gunsten eines Neubaus einfach abgerissen worden wäre, auch wenn diese Lösung vielleicht sogar billiger gekommen wäre.
Auch der Regionalbischöfin Greiner fiel ein Stück einer ganz alten Tapete auf, auf dem einige Kinder zu sehen sind, die sich an der Hand halten. "Diese alte Tapete ist eine kleine Kostbarkeit" verkündete sie.
Beim morgendlichen Familiengottesdienst unter Platanen hatten Dekan Johannes Grünwald und Pfarrer Roland Höhr an die Entstehungsgeschichte des Sophienheim-Kindergartens erinnert.
Der Dank des Geistlichen galt den Eltern und Erzieherinnen, die während der Generalsanierung viel geleistet hätten.
In ihrer Festpredigt ging die Regionalbischöfin auf Sinn und Inhalt des Betens ein. Stellvertretend für die Ehemaligen, die in den zurückliegenden 100 Jahren den Michelauer Kindergarten besucht haben, dankte sie für die schöne Zeit an diesem Ort. Für die Kinder, die aktuell den Kindergarten besuchen, dankte sie dafür, dass sie an diesem Ort wohlbehütet spielen können.
Buntes Nachmittagsprogramm In das Lob Gottes stimmte die ganze Gemeinde, musikalisch begleitet von der Boxenstopp-Band, ein. Das Lied "Unser Leben sei ein Fest" leitete über in ein buntes Nachmittagsprogramm, bei dem Groß und Klein bestens unterhalten wurden. Zahlreiche Michelauer nutzten die Gelegenheit, den renovierten Kindergarten zu besichtigen. Auf großes Interesse stieß auch die Foto-Ausstellung "100 Jahre Sophienheim", zumal sich viele auf den Fotos von anno dazumal wiederfanden.