Franziska und Florian Glemser begeisterten mit ihrem anspruchsvollen Spiel auf Schloss Oberau bei Bad Staffelstein.
Illustre Töne durchströmten beim letzten Konzert der Saison die ehrwürdigen Räume des Schlosses Oberau. Die Kultur-Initiative Bad Staffelstein hatte zu einem Klavierkonzert eingeladen. Die Nachwuchspianisten Franziska und Florian Glemser hatten für diesen Abend ein Programm mit bekannten und unbekannten Klavierstücken für zwei und vier Hände zusammengestellt.
Auf dem Programm standen Werke von Schubert, Bach, Debussy, Ajax und Johannes Brahms.
Ungewohnt für die Freunde der Kammermusik war das "Valse déconstruite für Klavier zu vier Händen" des schwedischen Komponisten Henrik Ajax (geboren 1980), der bei dem Konzert seiner Lieblingspianisten persönlich anwesend war.
Immer originell
Franziska und Florian Glemser sind für ihre abwechslungsreichen und originellen Konzertprogramme bekannt, in denen vierhändige Klaviermusik mit solistischem Repertoire durchmischt wird, der Komponist wiederum für seine originellen Ideen. So überraschte das Stück mit ungewohnten Klängen.
Florian Glemser griff unter dem Schalldeckel in die Saiten des Flügels und erzeugte dabei sphärische Klänge. Franziska ließ mit der linken Hand lustige Klangperlen durch den Raum schweben, während sie mit der rechten Hand mittels eines Paukenschlegels auf den Flügel eindrosch.
Mit den folgenden Choralvorspielen von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) versöhnte Franziska Glemser das überwiegend ältere Publikum. Sie wählte eine Bearbeitung von Ferrucio Busoni (1866 - 1924), eines italienischen Pianisten. Die bekannten Sätze wie "Wachet auf ruft uns die Stimme" oder " Nun freut euch liebe Christengemein" interpretierte sie verhalten und gefühlvoll, aber auch mit lebhafter Betonung. Als eine in allen Feldern des Ensemblespiels erfahrene Musikerin vermochte sie diesem komplexen wie filigranen Repertoire emotionale Zwischentöne und Farben zu entlocken.
Nach der Pause stand Claude Debussy (1862 - 1918) auf dem Programm. Florian Glemser entdeckte die kreativen Aktivitäten des französischen Komponisten, die während seiner Schaffensphase in Rom in einem neuen Licht erschien.