Mitnehmkaffee im Mehrwegbecher

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So etwa wird der "Obermain"-Becher aussehen. Grafik: Landkreis Lichtenfels
So etwa wird der "Obermain"-Becher aussehen. Grafik: Landkreis Lichtenfels

Mit einem Mehrwegbecher-Pfandsystem möchte der Landkreis Lichtenfels einen Impuls zur Müllvermeidung setzen.

Ist doch nur ein Becher, aber in der Summe gibt die Gewohnheit, Kaffee im Wegwerfbecher zu konsumieren, Anlass zum Nachdenken: Stündlich landen in Deutschland 320 000 Einwegbecher im Müll. Dies entspricht 42 000 Bäumen im Jahr und großen Mengen an nicht recyclefähigem Kunststoff. Diese Ressourcenverschwendung führte Michael Stromer, Leiter der Umweltstation des Landkreises, dem Kreisausschuss vor Augen. Auf Antrag der Grünen im Kreistag sollte überprüft werden, ob man nicht mit einem Mehrwegbecher-Pfandsystem gegensteuern könnte. Im Nachbarlandkreis Kulmbach beispielsweise gibt es ein solches bereits. Die Umweltstation kümmerte sich darum, die Möglichkeiten auszuloten. Das Konzept, das sie nun vorschlägt, ist bei den angefragten Ausgabestellen auf breite Zustimmung gestoßen, wie zu erfahren war. "Erfreulicherweise machen viele mit!" stellte Landrat Christian Meißner (CSU) fest. Der Becher ist geeignet für bis zu 300 ml Heißgetränk, einfach zu reinigen und etwa 500-mal verwendbar. Man habe sich für ein Kunststoffmaterial entschieden, berichtete Stromer, weil dieses tatsächlich problemlos zu recyceln und damit de facto umweltfreundlicher sei als alternative Verbundstoffe. Als Kunde zahlt man einmalig fünf Euro für eine Pfandmarke. Der Becher selbst kann an jeder teilnehmenden Ausgabestelle wieder abgegeben werden, wo man - ähnlich wie bei einem Einkaufswagen den Chip - die Pfandmarke zurückbekommt. Für die ersten 1000 "Obermainbecher" samt Hinweisschildern etc. wird der Landkreis zirka 6000 Euro ausgeben. Die Welt könne man damit nicht retten, so Stromer, aber "einen Impuls setzen".