"Habe gehört, dass er ein Messer aufmacht": Opfer berichtet von versuchtem Raub-Überfall in Oberfranken

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Am Sonntag (10. März 2023) hat ein Unbekannter Marcel Wehner in Michelau mit einem Messer bedroht und Geld gefordert ...
Michelau: Opfer berichtet von versuchtem Raubüberfall
Marcel Wehner, Jessica Becker/Pixabay

Am Sonntagabend (12. März 2023) hat ein Unbekannter einen Spaziergänger mit einem Messer bedroht und versucht, sein Geld zu rauben. Wie die Situation genau ablief, hat das Opfer gegenüber inFranken.de erklärt.

  • Michelau: Spaziergänger am Sonntag (12. März 2023) mit Messer bedroht
  • Unbekannter Täter forderte Geld - "Money, Money" gerufen 
  • Opfer erzählt, wie versuchter Überfall ablief - "habe gemerkt, wie er hinter mir stand"
  • "Aus Sorge um den Hund": Erpresser mit Leine in die Flucht geschlagen 

Am Sonntagabend (12. März 2023) hat ein Unbekannter in Michelau versucht, einen Spaziergänger durch Vorhalten einer Waffe auszurauben. Marcel Wehner war auf einer Abendrunde mit seinem Hund unterwegs, als er einen Mann sah, der auf ihn zukam, wie er gegenüber inFranken.de erzählt: "Ich habe zuerst gedacht, dass der Mann Feuer für eine Zigarette will. Das habe ich erst einmal lustig aufgenommen." Doch nach kurzer Zeit habe sich gezeigt, dass der unbekannte Mann offenbar andere Beweggründe hatte.

"Habe gehört, dass er ein Messer aufmacht": Opfer berichtet von Überfall in Michelau

Der Unbekannte habe unüblich nahe an Wehner gestanden: "Normalerweise hat man ja eine gewisse Distanz, wenn man sich unterhält. Dann hat er 'Money, Money, Geld' gesagt, was ich vorerst auch nicht ernst aufgegriffen habe. Dann wurde der Mann lauter und hat noch einmal 'Money, Money, Geld' gerufen und ich habe gemerkt, wie er hinter mir stand und gehört, dass er ein Messer aufmacht. In dieser Situation war ich erstmal versteinert, man kann nicht wirklich realisieren, was passiert."

"Erst nach kurzer Zeit habe ich verstanden, dass er es ernst meint", berichtet Marcel Wehner gegenüber inFranken.de. Davor habe er eine höhere Summe bei der Bank abgehoben: "Im Nachhinein ist mir eingefallen, dass ich den Täter schon dort bemerkt habe, wie er mich vom Dorfbrunnen aus beobachtet, aber in der Situation denkt man so etwas natürlich nicht."

Er habe neben dem abgehobenen Geld, das er in seiner Tasche aufbewahrt habe, auch noch einen Geldbeutel, in dem 20 Euro waren, mit sich getragen: "Im Nachhinein betrachtet, hätte ich ihm den Geldbeutel hinwerfen können, aber darauf kommt man nicht." Während des ganzen Überfall-Versuchs habe Wehners Hund gebellt und geknurrt: "Der Täter hat mit seinem Messer herumgefuchtelt und wollte, dass mein Hund still ist. Aus Sorge um den Hund habe ich ihn in die Flucht geschlagen", so der 39-Jährige.

Michelauer schlägt Räuber in die Flucht - "ist auf den Friedhof geflüchtet"

Mit dem Plastikgriff seiner Rückhol-Leine habe Wehner dem Täter "ins Gesicht geschlagen" worauf dieser auf den Boden gefallen sei und sein Messer verloren habe. "Daraufhin ist er aufgestanden, hat das Messer genommen und ist auf den Friedhof geflüchtet", erzählt Wehner, der im hinterhergegangen sei, nachdem er sich gesammelt hatte.

"Ich dachte mir, dass ich ihn verfolgen muss, bin auf den Friedhof und habe ihn mit der Handytaschenlampe gesucht. Es war mir dann aber zu heikel, dass der Täter irgendwo mit einem Messer auf dem dunklen Friedhof ist und ich mit einer Taschenlampe herumleuchte."

Er sei daraufhin nach Hause gerannt. Seinen Plan, mit einem Hundeabwehrspray zurückzukehren, habe er verworfen. "Ich habe die Polizei gerufen, weil es mir zu gefährlich wurde", erklärt Michael Wehner. Mittlerweile habe er sich von seinem Schock größtenteils wieder erholt, müsse aber trotzdem noch immer wieder an den Vorfall denken: "Ich weiß nicht, was passiert wäre, hätte ich mich nicht umgedreht, um ihn in die Flucht zu schlagen", sei ein häufiger Gedanke des Michelauers.