Die Deichnachrüstung in Michelau wird 2019 abgeschlossen.
Gut aufgelegt war am Montagabend Bürgermeister Helmut Fischer, brachte er doch zur Bürgerversammlung viele positive Nachrichten mit: Der Schuldenstand ist niedrig, der Wasserpreis ebenfalls, die Sanierung der Kläranlage ist im Plan, die Deichnachrüstung genauso. Und die wird für die Gemeinde dank der Zuschüsse ziemlich günstig: "Wir kommen mit einem relativ niedrigen Betrag davon. Ich hab' schon gesagt, wenn sie so weiterrechnen, bekommen wir noch Geld raus", scherzte Fischer.
Neue Dämme engelegt
Heuer wurden die Dämme rund um Michelau erhöht beziehungsweise neu angelegt. Diese Maßnahme soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Zurzeit wird die Ortsverbindungsstraße nach Schwürbitz höhergelegt. Im Zuge dessen muss auch der Mainradweg angepasst werden. Im kommenden Jahr werden dann noch die Schleuse an der Oberen Mühlenstraße erneuert und bei der Kläranlage ein neues Hochwasserpumpwerk errichtet.
Insgesamt laufen beziehungsweise sind in der Planung Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro. Zum Beispiel stellt das Bayernwerk gerade die Straßenbeleuchtung auf LED um. "In achteinhalb Jahren hat sich das amortisiert, dann sparen wir Geld", kündigte der Bürgermeister an. In einem Jahr sollen auch alle öffentlichen Gebäude per LED beleuchtet sein. Bis Ende 2019 muss die Breitbanderschließung in allen Gemeindeteilen abgeschlossen sein, soll Michelau die zugesagten Zuschüsse nicht verlieren. Dass sie stockt, ist laut Fischer dem Bauboom geschuldet: Die Eon bekomme keine Firmen her.
Ein ähnliches Problem stellt sich in Oberreuth, wo noch Freileitungen stehen: "Die SÜC ist auch überlastet und kommt nicht hinterher." Erst, wenn die Leitungen weg sind, kann die Gemeinde die Masten abbauen. In Lettenreuth soll das Kulturhaus eine Küche bekommen und der Dorfplatz neu gestaltet werden, in Neuensee wird ein Urnengrabfeld angelegt. Die größten Brocken warten aber in Michelau und Schwürbitz: 1,5 Millionen Euro sind für den neuen Hort veranschlagt, der in Schwürbitz an der Turnhalle errichtet werden und 50 Kindern Platz bieten soll, 2,5 Millionen Euro für den neuen Hort für 100 Kinder neben der Johann-Puppert-Schule in Michelau.
Viele Baustellen
Für die Sanierung der Johann-Puppert-Schule selbst nimmt die Gemeinde 6,8 Millionen Euro in die Hand. Die Dächer, die Fassaden, die Elektroheizung: Der Baustellen gibt es hier viele. Trotzdem muss die Maßnahme bis 2021 abgeschlossen sein, um die genehmigten Zuschüsse zu erhalten, erklärte der Bürgermeister: "Das wird eine Riesenaufgabe."
Fischers Rückschau auf 2018 fiel positiv aus. Dem Rudufersee bescheinigte die "Blaue Flagge" eine hervorragende Wasserqualität und Infrastruktur. Der außergewöhnliche Sommer sorgte für etwa 43 600 Badegäste - 2017 waren es 26 400. Die große Trockenheit führte aber auch zu einem niedrigeren Wasserstand, so dass die Gemeinde schon zum zweiten Mal die Einstiegshilfe für Menschen mit Gehbehinderung verlängerte. Vielleicht waren die vielen Sonnentage auch der Grund dafür, dass die Besucherzahlen im Korbmuseum von 6550 im vergangenen Jahr auf 5886 sanken. An der Einrichtung wird laufend gearbeitet: Auch hier wurde die Beleuchtung auf LED umgestellt, zudem wurde eine neue Außenanlage gestaltet. Als Nächstes steht die Erneuerung des Eingangsbereichs an. Dafür generierte die Gemeinde aus ihren Photovoltaik-Anlagen dank der Sonne Einnahmen von 57 000 Euro im Jahr. Denen stehen Ausgaben in Höhe von 4000 Euro gegenüber.
Ladestation für E-Bikes
Seit 2018 verfügt Michelau nun auch über ein Elektro-Dienstauto. Schon im Jahr zuvor wurde eine E-Ladestation am Rathausplatz eingerichtet. "Nächstes Jahr sollten wir eine Ladestation für E-Bikes anpacken", überlegte Fischer mit Verweis auf den Mainradweg. Weil nun die gemeindeeigene Garage für das E-Auto gebraucht wird, hat die Verwaltung einen Container für Fundsachen angeschafft, außerdem einen Wohn-Container für Obdachlose: "Zur Sicherheit, falls ein Problem auftaucht", wie der Bürgermeister erklärte. Schließlich sei die Kommune verpflichtet, entsprechende Unterkünfte bereitzustellen. Bisher habe sie dafür einen Bauwagen, Garagen oder den Ratskeller genutzt. Mit dem Container sei sie nun flexibler.