Das war knapp. Aber der Marktzeulner Haushalt wurde genehmigt, obwohl dem Vermögenshaushalt nichts zugeführt werden kann. Nicht nur finanziell war es eng.
Erleichterung herrscht im Marktzeulner Rathaus. Das Landratsamt stimmte dem Haushalt zu, der ein Gesamtvolumen von rund 3,94 Millionen Euro ausweist. Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech gab bei der Gemeinderatssitzung bekannt, dass die Behörde das Zahlenwerk mit einer Kreditaufnahmen für Investitionen in Höhe rund 90 000 Euro akzeptierte, allerdings mit Bedenken.
Der Grund: Vom Vermögenshaushalt in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro (2015: 2,23 Millionen Euro) konnte zwar die Mindestzuführung zur Rücklage mit rund 170 000 Euro erreicht, allerdings kein Cent aus dem Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Das entspricht nicht den gesetzlichen Bestimmungen. Trotzdem kam grünes Licht aus Lichtenfels, da die hohen Investitionen, zum Beispiel für die Sanierung und Erweiterung des Trinkwassernetzes, rentierliche Kosten sind, die der Bürgern tragen muss.
Der Verwaltungshaushalt mit rund 2,37 Millionen Euro schrumpfte gegen über 2015 um 260 000 Euro. Die wichtigsten Einnahmen stammen aus der Einkommenssteuerbeteiligung in Höhe von 650 000 Euro, der Schlüsselzuweisung mit knapp 480 000 Euro und den Wassergebühren in Höhe von 165 000 Euro. Mager fiel die Gewerbesteuer mit knapp 180 000 Euro aus.
Bei den Ausgaben schlägt die Kreisumlage mit 590 000 Euro zu Buche. Personalkosten betragen 340 000 Euro und die Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln knapp 300 000 Euro. Die Verschuldung beläuft sich auf 1,23 Millionen Euro. Kredite werden in Höhe von knapp 80 000 Euro.
Für den zweiten Teil der Breitbandversorgung strebt die Marktgemeinde eine Zusammenarbeit mit Michelau an.
Die erste Teilerschließung mit den Ortsteilen Zettlitz und Horb konnte im August letzten Jahres abgeschlossen werden. Die Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde habe den Vorteil, dass der Förderhöchstbetrag in Höhe von 50 000 Euro gewährt werde, sagte Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech. Der Rat stimmte dem Förderprogramm "Aufbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen in Bayern" zu.
Einstimmigkeit herrschte auch, wieder Maßnahmen der Städtebauförderung zusbeantragen. Nach der Sanierung des Rathauses und einiger Gebäude in der Ortsmitte werde jetzt die Verbesserung der Infrastruktur angepeilt, machte der Bürgermeister deutlich.
Aufwertung angestrebt
Es werde ein Planungsbüro eingeschaltet und eventuelle Maßnahmen mit der Bevölkerung abgestimmt.
Zweiter Bürgermeisterin Petra Niechziol (SPD) machte den Vorschlag, die Fläche, auf der das abgebrannte Gasthaus "Zum Lamm" stand, mit einer Grünanlage aufzuwerten.
Jutta Stark von der Freien Wählergemeinschaft Marktzeuln regte an, im Bereich der Gehwegverbreiterung vor dem Rathaus eine optische Abgrenzung zur Fahrbahn zu installieren, die auch nachts sichtbar sein sollte . Sie konnte sich sogenannte Leuchtschildkröten oder Lichtpunkte auf dem Bürgersteig vorstellen. Friedlein-Zech, der auch Begrenzungspfähle vorschlug, will mit dem Staatlichen Bauamt in Verbindung treten. Derzeit stehen dort noch aus der Bauzeit Leitbaken zur Arbeitsstellensicherung und zur Kennzeichnung der Gefahrstelle.