Die Themen Fachkräftesicherung und Schulbildung sowie aktuelle Verkehrsprojekte standen im Mittelpunkt einer Diskussion des IHK-Gremiums Lichtenfels
Vorsitzender Wilhelm Wasikowski lobte den unkonventionellen Weg, das Ortszentrum von Weismain vom Schwerlastverkehr zu befreien.
"Die aktuellen Verkehrsprojekte kommen gut voran", skizzierte Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner bei der Zusammenkunft im Baur-Verwaltungsgebäude. Das Planfeststellungsverfahren für die Bundesstraße 173 laufe, die Finanzierung sei gesichert. Auch bei den Umgehungen von Mainroth und Fassoldshof zeichneten sich Lösungen ab, die Ortsumgehung von Weismain sei bereits im Bau. "Wir haben einen etwas ungewöhnlichen Weg gewählt und über einen Bebauungsplan Baurecht geschaffen", ergänzte der Weismainer Bürgermeister Udo Dauer. Das habe die Realisierung deutlich beschleunigt.
Engstellen entschärft
"Mit der Umgehung wurden vor allem auch zwei Engstellen entschärft", so Dauer. In einem zweiten Schritt solle nun das Kleinziegenfelder Tal entlastet werden. Da in Wunkendorf noch eine Neuverteilung von Flächen anstehe, beginne der Ausbau in Modschiedel mit einer wohnortnahen Variante. Auf Rückfrage von Wasikowski bestätigte Dauer, dass eine Anbindung an die A 70 weiterhin das Ziel sei.
Die Fachkräftesicherung sei das wichtigste Zukunftsthema im Raum
Lichtenfels, so Baumgärtner. Er fordere deshalb eine "Demografiezone" in Regionen, die vom demografischen Wandel
besonders betroffen sind. Hier sollten Unternehmen bei Abschreibungen bessergestellt werden.
Untragbar sei es, dass immer noch junge Menschen die Schule ohne jeglichen Abschluss verlassen. "Ich will keine Bildungsverlierer. Ich will, dass alle Jugendlichen mindestens einen Quali in der Tasche haben", sagte der Abgeordnete. Zwei Lehrer pro Klasse sehe ein von ihm initiiertes Modellprojekt in den Landkreisen Kronach und Lichtenfels vor. Wilhelm Wasikowski begrüßte den Vorstoß, warnte jedoch vor eine Absenkung des Prüfungsniveaus.
Chaos nach Unwetterwarnung
Scharf kritisierten die Unternehmer das Chaos nach der jüngsten Unwetterwarnung. "Schulen hatten geschlossen, Busse fuhren nicht, etliche Kinder standen hilflos auf der Straße", so Christian Werner.
Peter Belina, Geschäftsführer des IHK-Gremiums, ging näher auf die Auswirkungen der Fahrplanänderungen der Bahn ein. "Deutlich schneller geworden sind die Verbindungen nach Berlin. Absolut unbefriedigend ist dagegen die Fahrzeit nach Würzburg", sagte er.
Markus Zahner wies darauf hin, dass bei einer Fahrt nach Frankfurt noch das Problem der kurzen Umsteigezeiten dazu komme: "Gerade in Würzburg ist die Gefahr sehr groß, seinen Zug zu verpassen."
Auf die Frage von Thomas Müller, wann die Elektrifizierung der Oberfranken-Achse geplant sei, erläuterte Jürgen Baumgärtner, dass alle Bahnstrecken in Bayern elektrifiziert werden sollen. Zunächst seien die Strecken mit der höchsten Frequenz dran.