In der Bamberger Straße in Seubelsdorf darf nun auch der vor Ort produzierte Gerstensaft verkonsumiert werden.
Große Enttäuschung herrschte nach dem Beschluss des Bau- und Umweltausschusses am Dienstag bei den zahlreichen Bürgern im Publikum, eine Grüngutannahmestelle im Stadtteil Schney nicht zu genehmigen.
Begründet wurde der Antrag der Wählervereinigung Leuchsental-Jura mit kurzen Wegen für viele Nutzer aus Schney und dem Umkreis und infolge dessen einer Einsparung von klimaschädlichen Treibhausgasen. Schon 2017 stellte die Interessengemeinschaft ein entsprechendes Gesuch an das Gremium, das jedoch auch damals abgelehnt worden war.
Da Grüngut zum Aufgabengebiet des Landkreises Lichtenfels gehört, stelle die Diskussion im städtischen Ausschuss eine freiwillige Leistung dar, betonte Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD). Die Mitglieder teilten die wiederholte Begründung, dass der Weg zur nächstgelegenen Grüngutannahmestelle in Michelau mit vier Kilometern durchaus zumutbar sei. Für Menschen anderer Ortsteile im Landkreis Lichtenfels wie etwa auf den Hochflächen des Jura oder mancher Dörfer im Stiftsland existieren längere Anfahrtswege von bis zu elf Kilometern.
Stadtbaumeister Gerhard Pülz argumentierte zudem, dass das Grundstück in Schney an der Ecke An der Zeil/ Thiersteinstraße für ein solches Vorhaben ohnehin ungeeignet sei: Der Weg zum Grundstück befinde sich nicht in städtischem Eigentum und würde einen erheblichen Ausbau erfordern. Zudem sind in der Nähe der Wiese mehrere Wohnhäuser, die im Fall einer Verwirklichung dieses Projekts von Lärm- und Geruchsbelästigung stark betroffen sein würden. Der Kostenfaktor spielt ebenfalls eine Rolle. Der Verweis, finanzielle Mittel aus dem im vergangenen Jahr beschlossenen Klimaprojektfonds der Stadt Lichtenfels für ein solches Projekt zu nutzen, wurde nicht weiterverfolgt.
Am Ende stimmten acht Mitglieder des Ausschusses für eine Ablehnung des Antrags, drei dafür. Vorschläge, in Schney einen anderen geeigneten Ort für eine solche Anlage zu suchen, oder im Rahmen eines Gesamtkonzepts strategisch sinnvolle Standorte im Landkreis zu finden, wurden erörtert.
Dagegen erteilte der Bau- und Umweltausschuss einstimmig die Genehmigung für eine Nutzungserweiterung: Die Lippert Braumanufaktur in der Bamberger Straße in Seubelsdorf darf nun auch eine Gaststätte betreiben. "Wir sind froh, wieder mehr Brauereien in Lichtenfels zu haben", betonte Gerhard Pülz. Im Innen- und Außenbereich sollen je 40 Sitzplätze entstehen. Seit sechs Wochen ist dem Betreiber vom Landratsamt Lichtenfels ein Biergartenbetrieb auf Probe gestattet worden, jedoch gingen massive Beschwerden der Nachbarn bei den Behörden ein bezüglich Privatsphäre, Lärm und Verkehrschaos. Der Betreiber muss deshalb notwendige Stellplätze für seinen Betrieb nachweisen, die nicht mit den vorhandenen Parkplätzen der nahen Geschäfte und Anwohner kollidieren. Weiterhin prüft das Landratsamt die Bedenken der Nachbarn und entscheidet über mögliche Genehmigungsauflagen hinsichtlich der Ruhezeiten und des Sichtschutzes.
Im Rahmen der Sitzung wurden zudem das gemeindliche Einvernehmen für den Gewässerausbau im Bereich eines Frischwassersees in Trieb erteilt sowie ein Anliegerweg in Mistelfeld in "Hasenweg" benannt.
Wenn es schon massive Einwände Seitens der Anwohner gibt, zu denen ich auch gehöre, warum wird dann ein Gaststättenbetrieb genehmigt? Wahrscheinlich hat Frank Herzog, dem das Gebäude gehört, seine Beziehungen spielen lassen.
Das Einzige was wir Nachbarn tun können ist, bei jeder Gelegenheit die Polizei rufen. Entweder wegen Ruhestörung, oder weil die Besucher kreuz und quer parken, oder weil sie angetrunken Auto fahren.
Man kann dem Betreiber einfach das Leben schwer machen.