Der Landkreis Lichtenfels verspricht sich viel von einem Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Vor allem im touristischen Bereich könnte man profitieren, meint Landrat Christian Meißner (CSU). Doch ob es klappt, hängt von der Entscheidung der Verkehrsgesellschaft Agilis ab.
Aus dem eigentlich für Jahresbeginn 2014 geplanten Beitritt ist nichts geworden - weil die Verkehrsgesellschaft Agilis, die einen Teil der Bahnstrecken im Landkreis Lichtenfels bedient, noch nicht zugestimmt hat. Der Grund für deren zögerliche Haltung ist, dass die Abrechnungsdaten zeitverzögert an sie weitergegeben werden und es ihr deshalb bislang nicht möglich war, eine wirtschaftliche Bewertung vorzunehmen. Ohne eine solche wollte die Geschäftsführung aber einer VGN-Erweiterung nicht zustimmen.
Landrat Christian Meißner zeigte dafür zwar Verständnis, appellierte aber an das Unternehmen, sich nicht nur von diesen Erwägungen leiten zu lassen. Ihm brennt es auf den Nägeln, wenigstens Anfang 2015 den Einstieg in den VGN zu schaffen.
Im darauf folgenden Jahr mache es keinen Sinn, weil 2016 die Strecke wegen der ICE-Baustelle neun Monate lang gesperrt sein werde, erklärte er dieser Tage in einer Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung, Wirtschaft und Infrastruktur.
Die Entscheidung, ob Agilis dem Verkehrsverbund VGN beitritt und damit auch den Beitritt des Landkreises ermöglicht, ist auch nach einer erneuten Abstimmungsrunde am Freitag noch offen und soll bis Mitte Juli fallen.
Landrat Meißner hatte in dieser Angelegenheit bereits mehrere Gespräche geführt sowie Schreiben an die Geschäftsführer von Agilis und der Baye rischen Eisenbahngesellschaft, den Ministerpräsidenten und weitere verantwortliche Politiker gerichtet.