Auf dem Lichtenfelser Marktplatz ist ein Imagefilm für die Korbstadt gedreht worden. Sicher kein Ereignis, das die Massen anzieht, aber speziell Familien mit kleinen Kindern dürfte es gefallen haben. Und nebenbei konnte man noch als Komparse in einem Imagevideo auftreten.
Es kommt auf den Standpunkt an. Wer den Marktplatz betrat, der mochte meinen, ihn belebt zu sehen. Von der Drehleiter der städtischen Feuerwehr aus betrachtet, 30 Meter über dem Pflaster, waren viele Punkte zu sehen und zwischen den Punkten freilich immer noch gehörig Platz. Und irgendwo da unten drehten Thomas Meyer und die Korbstadtkönigin Helena I. auch noch die letzte Sequenz für den Imagefilm der Stadt Lichtenfels.
Samstagvormittag, zwischen 10 und 13 Uhr: Zweitauflage des auf drei Termine angesetzten Konzepts "Vereine stellen sich vor". Drei Stunden dauerte die Belebung, danach war Flaute und Zusammenpacken angesagt. Während dieser Zeit aber begegneten sich wohl hunderte Menschen auf dem Marktplatz, während Vereine Einblick in ihr Tun gaben. Das Konzept scheint aufzugehen.
Imagefilm über Lichtenfels Werner Schiffgen spielt Script-Girl. Er hält einen Zettel mit einer vorformulierten Begrüßung vor sich, gut lesbar für Helena Scherer, amtierende Korbstadtkönigin. Helena I. wird durch einen Film führen, der eine breite Streuung erhalten soll. Beispielsweise als Link in einer geschäftlichen E-Mail, versendet von Lichtenfelser Unternehmen entlang ihrer deutschlandweiten Vernetzungen. Um Lichtenfels schmackhaft zu machen, empfiehlt es sich, belebte Bilder zu zeigen. So kam als Drehtermin auch der Samstagvormittag zupass.
Im Ornat war die Königin bewusst nicht, denn in dem 70-minütigen Film soll sie den Zuschauer als Begleiterin in höchst unterschiedliche Kapitel führen. "Ich bin gerne ein Auswendiglerner, aber im Film konnte ich die freie Rede gut üben", sagt sie rückblickend auf das, was sie durch das Projekt Imagefilm für sich selbst gelernt hat.
Karl-Heinz Wiemann ist Vorsitzender der Lichtenfelser Ortsgruppe des "Deutschen Amateur Radio Club". Funker also. Die aufgebaute Kurzwellenstation habe doch bei einigen Passanten Begeisterung ausgelöst. Vor allem in dem Moment, als ein Gespräch mit einem Funker im russischen Kirow zustande kam.
Gepflogenheit unter Funkern Der Äther hält Überraschungen bereit, denn es funken auch Prominente. Auch die halten sich an die Gepflogenheit, sich nach guter Kontaktaufnahme eine Grußkarte zuzusenden. Eine solche zeigt Wiemann vor; erhalten hat er sie von Carlos Menem aus Argentinien, ehemaliger Präsident dieses Landes.
Der Hundesportverein, der Kaninchenzuchtverein vom Burgberg, der Tierschutzverein der Stadt und des Kreises und weitere Vereine waren gekommen. Kinder streichelten Tiere, Eltern verbrachten Zeit mit ihren Kindern, die Feuerwehr zeigte, wie sich ein Fettbrand entwickeln kann und wie man ein Auto mit Rettungsschere und Spreizer fachgerecht auseinander nimmt. Über allem erhob sich für einen kurzen Moment eine Kamera. Im Korb des Leiterwagens der Feuerwehr stieg sie in die Höhe und Menschen vom Marktplatz winkten ihr zu. Es ist die Schlusssequenz des Imagefilms, bye, bye Zuschauer, auf Wiedersehen in der Korbstadt. Bye, bye gilt für "Vereine stellen sich vor" aber noch nicht. Ein dritter Termin folgt.