Kinder lernen im "Haus der kleinen Forscher"

2 Min
Schwimmt eine Büroklammer auf der Wasseroberfläche? Im "Haus der kleinen Forscher" dürfen die Kinder das selbst ausprobieren.
Schwimmt eine Büroklammer auf der Wasseroberfläche? Im "Haus der kleinen Forscher" dürfen die Kinder das selbst ausprobieren.
IHK-Präsident Heribert Trunk zeichnet den Verwaltungsleiter der Hanns-Seidel-Stiftung, Michael Möslein, mit der Partnerplakette aus, weil er das Bildungshaus in Kloster Banz von Beginn an für Workshops zur Verfügung gestellt hat. Fotos: Matthias Einwag
IHK-Präsident Heribert Trunk zeichnet den Verwaltungsleiter der Hanns-Seidel-Stiftung, Michael Möslein, mit der Partnerplakette aus, weil er das Bildungshaus in Kloster Banz von Beginn an für Workshops zur Verfügung gestellt hat. Fotos: Matthias Einwag
 
IHK-Präsident Heribert Trunk (Dritter von rechts) und Qualifizierungsberaterin Andreas Wild (Dreitte von links) zeichneten in Kloster Banz vier Personen stellvertretend für ihre Institution mit der Partnerplakette aus (von links): Michael Möslein von der Hanns-Seidel-Stiftung in Kloster Banz, Wolfgang Schilling vom Porzellanikon in Selb, Marieluise Munding von der Lorenz-Kaim-Berufsschule in Kronach und Michael Möschel von der Verkehrsakademie in Kulmbach.
IHK-Präsident Heribert Trunk (Dritter von rechts) und Qualifizierungsberaterin Andreas Wild (Dreitte von links) zeichneten in Kloster Banz vier Personen stellvertretend für ihre Institution mit der Partnerplakette aus (von links): Michael Möslein von der Hanns-Seidel-Stiftung in Kloster Banz, Wolfgang Schilling vom Porzellanikon in Selb, Marieluise Munding von der Lorenz-Kaim-Berufsschule in Kronach und Michael Möschel von der Verkehrsakademie in Kulmbach.
 

Mit der Aktion "Haus der kleinen Forscher" möchte die IHK Oberfranken dazu beitragen, Naturwissenschaften und Technik für Kinder erlebbar zu machen. Sie sollen neugierig aufs Experimentieren und Erforschen gemacht werden.

Schwimmt eine Büroklammer auf dem Wasser? Normalerweise geht sie unter. Doch unter bestimmten Umständen bleibt sie tatsächlich auf der Oberfläche liegen. Beim Bürsten oder beim Ausziehen eines Pullovers knistert es manchmal - warum ist das so? Und weshalb haben wir unter Wasser Druck auf den Ohren?

Diesen und ähnliche Fragen gehen Erzieherinnen in Kindergärten und Kitas zusammen mit ihren Schützlingen nach, die sich an der Aktion "Haus der kleinen Forscher" beteiligen. Dabei wird die Experimentierfreude die Kinder ausgenutzt. Sie werden angeregt, selbst etwas auszuprobieren. Denn Kinder wollen die Welt entdecken, sie im wahrsten Sinn des Wortes begreifen.

Die Erzieherinnen und Erzieher begleiten sie dabei. Unterstützt werden sie von der IHK Oberfranken, die seit eineinhalb Jahren Netzwerkpartner der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" ist. Diese deutschlandweit größte Bildungsinitiative für kleine Kinder veranstaltet regelmäßig Workshops, um die Erzieher zu schulen.

Pädagogische und praktische Ausbildung

"Im Haus der kleinen Forscher lassen wir die Kinder erklären", sagt Andrea Wild, Qualifizierungs- und Weiterbildungsberaterin der IHK. Das Prozedere sieht so aus: Die interessierten Mitarbeiter der Kindergärten wenden sich an die IHK. Daraufhin werden sie zu einem eintägigen Weiterbildungsworkshop eingeladen, der zum Beispiel in Kloster Banz stattfindet. Diese Seminare seien thematisch geordnet, erklärt Andrea Wild, etwa in Wasser, Luft, Akustik oder Licht und Farben. In einem pädagogischen und einem praktischen Teil finde die Ausbildung durch Trainer statt. Dabei sei der weitaus größere Teil für die Experimente reserviert.

"Das Wichtigste ist, dass die Erzieherinnen lernen, die Kinder einfach mal machen zu lassen", sagt Andrea Wild, denn "die Kinder kommen auf mehr Ideen als wir Erwachsenen, denn wir sind viel zu verkopft". Die Experimente basierten stets auf alltäglichen Situationen, sie werden mit Alltagsmaterialien ausgeführt - etwa mit einer Büroklammer, die vorsichtig auf die Wasseroberfläche platziert wird, so dass sie schwimmt. Während das Experiment den meisten Erwachsenen nur schwer gelinge, weil sie zu grobmotorisch vorgehen, sporne es Kinder an. Wenn das physikalische Experiment gelinge, seien sie fasziniert.

Kinder sollen Phänomene verstehen

"Wir machen die Experimente mit den Kindern, damit sie lernen, die Phänomene zu verstehen", erläutert Andrea Wild. Die IHK beteilige sich an dieser Bildungsoffensive, um die Naturwissenschaften spielerisch in den Kindergarten zu bringen. Bewusst würden dabei Alltagssituationen aufgegriffen. "Wir wollen den Kindern zeigen: Unsere Welt ist bunt und interessant - probiert es aus", fährt sie fort. Die Kinder erklärten sich die Welt selbst, doch zunächst müsse ihr Interesse geweckt werden. Bernd Rehorz, Leiter der Beruflichen Bildung der IHK, ergänzt: "Wir wollen den Kindern Freude an der Natur vermitteln."

Die IHK zertifiziert die Erzieher. "Wir erreichen über die Erzieher rund 9000 Kinder in den Kindergärten", sagt IHK-Präsident Heribert Trunk. Besonderen Wert lege die IHK darauf, die Erzieher dezentral an mehreren Orten in Oberfranken zu schulen.

Ein solcher Schulungsort ist das Bildungshaus der Hanns-Seidel-Stiftung in Kloster Banz. Dafür, dass Verwaltungsleiter Michael Möslein seine Einrichtung von Anfang an zur Verfügung stellte, zeichnete ihn IHK-Präsident Heribert Trunk mit der Partnerplakette aus.