"Ich stehe gerne unter Strom"

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Lehrling Tobias Dorsch gewährt Schülern und Eltern einen Einblick in die Arbeit eines technischen Produktdesigners. Foto: Stephan Stöckel
Lehrling Tobias Dorsch  gewährt Schülern und Eltern einen Einblick in die Arbeit eines technischen  Produktdesigners. Foto: Stephan Stöckel
Mike Bayerl (links) erläutert Maximilian Stenglein aus Romansthal wie man eine computergesteuerte CNC-Fräsmaschine programmiert. Foto: Stephan Stöckel
Mike Bayerl (links)  erläutert Maximilian Stenglein aus Romansthal wie man eine  computergesteuerte CNC-Fräsmaschine programmiert. Foto: Stephan Stöckel
 
Stolz präsentiert Maximilian Stenglein seinen mit einer CNC-Fräsmaschine bearbeiten Würfel aus Aluminium. Foto: Stephan Stöckel
Stolz präsentiert Maximilian Stenglein  seinen mit einer CNC-Fräsmaschine bearbeiten Würfel aus Aluminium. Foto:  Stephan Stöckel
 

Die Maschinenfabrik Fischer gewährte Einblicke in die hier ausgeübten technischen und kaufmännischen Berufe.

"Als Kind habe ich die Weichen und Signale meiner Modelleisenbahn angeschlossen und verkabelt", erzählt Maximilian Stenglein. Jetzt stellt der 17-Jährige aus dem Bad Staffelsteiner Ortsteil Romansthal die Weichen für seine berufliche Laufbahn. Beim Tag der offenen Tür der Maschinenfabrik Fischer, die Cordschneideanlagen für die Reifenindustrie herstellt, verschafft er sich zusammen mit Hunderten von anderen jungen Leuten einen Überblick über die technischen und kaufmännischen Berufe, die das Burgkunstadter Unternehmen anbietet.


Duales Studium

Sein Patenonkel Jürgen Schmidt aus Mainroth, der bei dem Unternehmen das technische Büro Elektro leitet, hat ihm den Mund wässrig gemacht. Der Umgang mit Technik bereitet dem jungen Mann nach eigener Aussage viel Freude. "Wenn am Meranier-Gymnasium Konzerte stattfinden, dann verlege ich die Kabel und positioniere die Mikrofone", sagt Stenglein. Der angehende Abiturient könnte sich vorstellen, ein duales Studium im Bereich der Elektro- und Informationstechnik bei dem Unternehmen zu absolvieren. Damit hätte der junge Mann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, hat man doch bei dieser Form der Ausbildung nach rund vier Jahren zwei Abschlüsse in der Tasche: den Elektroniker für Betriebstechnik und den Bachelor of Engineering Elektro- und Informationstechnik.


Computergesteuerte CNC-Fräsmaschine

Wie schon im vergangenen Jahr hat auch diesmal wieder der Info-Truck vom Verband der Metall- und Elektroindustrie in Burgkunstadt Halt gemacht. Die beiden Mitarbeiter Helmut Zita und Mike Bayerl gewähren interessante Einblicke in die Welt dieser Berufsbranche. Stenglein betritt das Fahrzeug und steht zum ersten Mal in seinem Leben vor einer computergesteuerten CNC-Fräsmaschine. Bayerl zeigt dem jungen Mann, wie man eine solche Maschine programmiert und fräst gemeinsam mit ihm Löcher in einen Würfel. "Der Besuch im Truck hat mich ein Stück weit schlauer gemacht." Spricht's und erkundet gemeinsam mit seinem Patenonkel bei einer Führung durch das Unternehmen weitere Ausbildungsmöglichkeiten auf dem technischen Sektor.


Technisches Können gefragt

Während Stenglein noch nach seinem Traumberuf sucht, hat ihn Tobias Dorsch bereits gefunden. Der junge Mann aus dem Burgkunstadter Ortsteil Neuses am Main absolviert in dem Betrieb eine Lehre zum technischen Produktdesigner. Er ist einer von mehreren Lehrlingen, die den Schülern und ihren Eltern einen Einblick in die Welt der dualen Ausbildung gewähren und vom Unterricht in der Berufsschule erzählen. "Ein Lehrling kann all das viel besser vermitteln als ein Außenstehender", findet Dorsch. Welche Fertigkeiten sollte man mitbringen, wenn man technischer Produktdesigner werden möchte? "Vorstellungsvermögen, technisches Können sowie technisches und handwerkliches Verständnis", zählt der Azubi im zweiten Lehrjahr auf.

Ein klares Berufsziel vor Augen hat Luckas Hutschenreuther aus dem Mainleuser Ortsteil Veitlahm. Er möchte einmal Elektroniker werden. Bei der Firma Fischer hat er bereits ein Praktikum absolviert. Beim Tag der offenen Tür darf er unter der Anleitung von Lehrling Philipp Weiß und Ausbilder Florian Düll löten. Die Arbeit mit einem Lötkolben ist ihm von zu Hause her vertraut. "Im Keller meiner Eltern baue ich kleine Elektroautos zusammen. Die Kabel zwischen Motor und Batterie verlöte ich. Das hält besser, als würde ich sie nur miteinander verdrillen", spricht der Fachmann aus dem jungen Mann.

Für die Arbeit mit einem Lötkolben brauche man eine ruhige Hand und viel Konzentration, fährt der 14-Jährige fort. "Ich stehe gerne unter Strom", beschreibt der gesprächige Mittelschüler seine Leidenschaft für den Beruf des Elektronikers. Warum? "Wenn mir bei der Arbeit auf diesem Gebiet etwas gelingt, dann löst das Glücksgefühle in mir aus."