Harmonische Kühnheit brillierte beim Klassik-Konzert des Bamberger Streichquartetts

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Große Klassik bot das Bamberger Streichquartett in Banz (von links): Raúl Teo Arias, Andreas Lucke, Karlheinz Busch und Branko Kabadaic. Foto: Andreas Welz
Große Klassik bot das Bamberger Streichquartett in Banz (von links): Raúl Teo Arias, Andreas Lucke, Karlheinz Busch und Branko Kabadaic. Foto: Andreas Welz

Der Lions Club lud ein zum Klassikkonzert. Das Bamberger Streichquartett begeisterte bei diesem Auftritt im Kaisersaal von Kloster Banz die Zuhörer.

Die Lions-Klassik-Konzerte gehören mittlerweile zu den Kulturbausteinen im Landkreis Lichtenfels. Am 1. Mai musizierte wieder das Bamberger Streichquartett im Kaisersaal von Kloster Banz. Die Mitglieder der Bamberger Symphoniker gehören zu den besten deutschen Orchesterquartetten. Die Klangkultur und das perfekte Zusammenspiel dieses Ensembles lösten Begeisterung aus.

Die Streicher Raúl Teo Arias, Andreas Lucke, Branko Kabadaic und Karlheinz Busch, der auch durchs Programm führte, eröffneten das Konzert mit dem Quartett d-Moll op. 76 Nr.2 von Joseph Haydn, das zu den Kronjuwelen der Wiener Klassik zählt. Die Musiker bezeugten eindrucksvoll den Formenreichtum des sogenannten Quintenquartetts, seine harmonischen Kühnheit und die leuchtende Klangmelodik in diesem Werk. Das Motiv der fallenden Quinte wird im Eröffnungssatz zu einem Klangraum von enormer Spannung. Ein fast Mozart'scher langsamer Serenaden-Satz, das burschikose schnelle Menuett und ein virtuoser, heiterer Schlusssatz machten dieses Meisterwerk zu einem Hörerlebnis.

Der Soloflötist der Bamberger Symphoniker, Ulrich Biersack, interpretierte mit seinen Musikerkollegen perfekt Mozarts Flötenquartett D-Dur KV 285. Die subtilen Schattierungen und die Genauigkeit seiner Phrasierung suchen derzeit ihresgleichen. Getragen wurde Biersacks Spiel durch die engagierte, fein austarierte Begleitung der drei Streicher. Zwei lebhafte Ecksätze und eines der schönsten melodischen Einfälle im Adagio vervollständigten so den besonderen Charme dieser verzaubernden Stunden im Kaisersaal.

Nach der Pause erklang Beethovens Quartett D-Dur op. 18 Nr.3. Als ehemaliger Schüler Haydns entwickelte er den klassischen Quartettstil weiter. Das Bamberger Streichquartett musizierte temperamentvoll und energetisch.



"Reinigende" Wirkung zeigen

Beethoven wollte mit seinen Werken nicht nur unterhalten, sondern er war überzeugt, dass seine Musik eine kathartische Bedeutung haben müsse: den Menschen "edler und reifer" zu machen. Besonders der Finalsatz gefiel mit rasenden Passagen. Höchste Virtuosität und aufblitzender Witz würzten dieses Werk.

Nach dem Konzert gab es im Restaurant kulinarische Erbauung mit Bratwurst und Bier. Dazu servierte das Quartett drei witzige Zugaben: den Vivaldi-Satz aus dem Concerto Grosso, "Salut d'amour" von Elgar und als Höhepunkt den mexikanischer Tanz "Jarabe" vom Vater des Primarius Emmanuel Arias y Luna.

Veranstalter war der Verein der Freunde und Förderer des Lions-Clubs Lichtenfels. Präsident Günther Deinlein bezeichnete das Konzert als "etwas Besonderes". Es sei ein Jubiläumskonzert der Lions-Organisation, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Chicago von Melvin Jones gegründet wurde. 1951 kam die Lions-Bewegung nach Deutschland mit der Gründung des ersten Clubs in Düsseldorf. "Im Jahr 2014 wurde der Lichtenfelser Club 40 Jahre alt und wirkt seither zum Wohle der Bevölkerung mit sozialen und kulturellen Beiträgen", sagte Deinlein.
Das nächste Lions-Klassik-Konzert findet im Stadtschloss von Lichtenfels am Samstag, 15. Oktober, um 16 Uhr statt.

Bereits am 4. Mai werden die Senioren des Rot-Kreuz-Hauses am Weidengarten zu einer Busfahrt eingeladen. Auf der Seebühne im Kurpark Bad Staffelstein ist ein Konzert mit Alleinunterhalter geplant und es gibt Kaffee und Kuchen auf der Karolinenhöhe in Trieb.

Zum 100. Jubiläum der weltweiten Organisation wird der Lions-Club Lichtenfels die Wiederherstellung eines im Landkreis befindlichen überregionalen Kulturguts finanzieren.