Am Freitag, 29. Dezember 2023, war Schluss: Die "Closing-Party" des bekannten Cafés "Herolds" in Lichtenfels fand statt. "Da war die halbe Stadt nochmal hier und es war sehr viel los", erzählt der ehemalige Betreiber Günter Herold im Gespräch mit inFranken.de. 

Weshalb er sein Café in der Bahnhofstraße 5 nach rund 20 Jahren schloss, und wie es ihm mit dieser Entscheidung geht, berichtet er außerdem. Ob das beliebte Restaurant "Hopfen & Malz" in Coburg schließen muss, ist noch unklar. Aktuell sucht der Betreiber einen Nachfolger.

"Gemischte Gefühle": Beliebtes Lichtenfelser Café "Herolds" hat geschlossen 

"Zum einen schließe ich das Lokal altersbedingt, ich bin mehr als 38 Jahre Gastwirt", erklärt der 59-Jährige. "Ich musste viel arbeiten, weil wir zu wenig Personal hatten. Wenn wir unsere Arbeiten hätten besser delegieren können, wäre es vielleicht noch länger machbar gewesen." Zudem sei ein weiterer Grund in seinen Entschluss, das seit 2004 bestandene Café "Herolds" zu schließen, mit eingeflossen: "Ich habe ein Angebot von einem Nachmieter bekommen, der die Räumlichkeiten pachtet und dann gehobene asiatische Küche anbieten wird."

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Im Januar 2024 beginnen demnach die Umbauarbeiten, die Fertigstellung solle im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen. "Es sind gemischte Gefühle, den Schritt der Schließung zu gehen, ist schon ein bisschen traurig, aber man kann Gastronomie und Nachtleben nicht machen, bis man ins Grab steigt", sagt der 59-Jährige. Die Mehrwertsteuererhöhung habe nichts mit seiner Entscheidung zu tun.

"Wir freuen uns, dass wir Lichtenfels bereichern durften und unser Städtchen ein bisschen interessanter gemacht haben. Dafür haben wir im Nachhinein wahnsinnig viel Wertschätzung erhalten." Viele Menschen hätten das Café zum Abschied noch einmal besucht und Herold und seine Familie aufgemuntert. "Wir schließen schweren Herzens und es ist emotional schwierig für unsere ganze Familie."

Nach Schließung des Lichtenfelser Cafés "Herolds": Spielcenter "Fragile" geht weiter 

Abschließend erzählt Herold noch eine Anekdote aus den vergangenen 20 Jahren: "Viele Pärchen haben sich bei uns gefunden - ich habe schon mindestens fünfmal gehört, dass Ehepaare ihr erstes Date bei uns hatten. Wir sind so auch Teil von deren Familiengeschichte." Mit der Aufgabe des Cafés geht Herold allerdings nicht in Rente.

Sein Spielcenter "Fragile", das an derselben Adresse wie das ehemalige "Herolds" zu finden ist, läuft weiter. Zudem vermietet und verpachtet er Objekte, auch diese Tätigkeit gibt er nicht auf. Die jährlich zum Korbmarkt und an Weihnachten stattfindende "Havana Bar" wolle Herold eventuell ebenfalls weiterführen, dies sei allerdings noch nicht abschließend entschieden.