Die Staffelsteiner Feuerwehr erhielt ein sechstes Einsatzfahrzeug. Der 14-Tonner ist als Materialzubringer bei Störfällen an der ICE-Trasse konzipiert.
Die Ankunft des neuen Fahrzeugs wurde gefeiert: Zahlreiche Staffelsteiner Feuerwehrleute und etliche ihrer Lichtenfelser Kollegen hatten sich eingefunden, um den neuen Lkw in Augenschein zu nehmen. Vor dem Feuerwehrhaus hatten sie die anderen fünf Wagen aufgereiht. Als der neue MAN von der Überführungsfahrt von der Karosseriebaufirma Freytag aus dem Hannoveraner Land eintraf, wurden zur Begrüßung sämtliche Blaulichter und Martinshörner eingeschaltet.
"Wir haben das Fahrzeug gemeinsam mit der Bahn modular zusammengestellt", sagt Kommandant Stefan Liebl. Bezahlt wurde der Lkw von der Deutschen Bahn, weil er primär für den Einsatz in den Tunnelbereichen der gesamten ICE-Neubautrasse zwischen Ebensfeld und Erfurt verwendet werden soll. Federführend sei bei der landkreisüberschreitenden Einsatzplanung an der ICE-Trasse der Coburger Kreisbrandinspektor Stefan Zapf.
Der 14-Tonner mit einer Besatzung von sechs Personen ist ein Materialzubringer, ein GW-Logistik 2, wie er im Fachjargon genannt wird, ein Gerätewagen, der für Transportfahrten jeglicher Art geeignet ist. Das Fahrzeug besitzt eine hydraulische Hebebühne, mit der die Rollwagen aufgeladen werden. In diesen Gitterboxen werden das Spezialgerät und die Materialien verlastet, rund 300 bis 400 Kilogramm fasst jeder Rollwagen.
Schnelleinsatzzelt an Bord
Auf dem Fahrzeug befinden sich unter anderem zusätzliche Langzeitatemschutzgeräte, etliche Schleifkorbtragen und ein größeres, selbstaufblasbares Schnelleinsatzzelt, in dem zum Beispiel Personen untergebracht werden können, die betreut werden müssen.
Das ist aber nicht das einzige Einsatzszenario, sagt Stefan Liebl. Der Lkw sei ferner dafür vorgesehen, bei starken Unwettern die landkreisweite "Dispogruppe Starkwetter" zu unterstützen. "Für solche Einsätze halten wir im Feuerwehrhaus 1000 gefüllte Sandsäcke vor, um sie notfalls anzuliefern." Zudem sei das Fahrzeug dafür geeignet, Paletten mit zusammen 1000 Litern Löschschaum zu transportieren, der für Einsätze in Industrieanlagen erforderlich sei. Die Staffelsteiner Akkumulatorenfabrik Moll müsse diesen Schaum beschaffen und vorrätig halten; gelagert werde das Löschmittel bei der Feuerwehr.
Nachdem der neue Lkw angekommen war, machten sich die Staffelsteiner Feuerwehrleute gleich mit der Technik vertraut. Besonderes Interesse fand das Fahrzeug auch bei den jüngsten Mitgliedern der Feuerwehr, den "Löschzwergen" - Holger Reinlein erklärte den Kindern alles ganz genau.