Festlicher Abschied vom Jahr 2017
Autor: Andreas Welz
Vierzehnheiligen, Montag, 01. Januar 2018
Drei ausgezeichnete Musiker aus Unterfranken sorgten beim Silvesterkonzert in der Basilika Vierzehnheiligen für ein barockes Klangerlebnis.
Mit einem stimmungsvollen Silvesterkonzert in der Basilika Vierzehnheiligen verabschiedeten drei hervorragende Musiker aus Unterfranken feierlich das Jahr 2017. Dieter Blum, der Stadtkantor und Organist von Hammelburg, zusammen mit der Mezzosopranistin Lena Vogler und dem Trompeter Bernhard Reußner, beide aus Würzburg, spielten Werke von Bach, Purcell, Händel, Cornelius und Bonocini. Am Schluss des Konzertes sangen alle Kirchenbesucher gemeinsam das Weihnachtslied "Engel auf den Feldern singen", begleitet von der monumentalen Basilikaorgel.
Samtener Trompetenklang
Mit der Sonata in B von Henry Purcell (1658-1695) für Orgel und Trompete führten Blum und Reussner in das von Barockmusik geprägte Konzert ein. Bereits im Pomposo des ersten Satzes zeigte der Trompeter die ihm eigene schlanke und sensible singende Tongebung. Seine bewegliche Technik trotzte den niedrigen Temperaturen auf der Orgelempore, die nur spärlich von Heizstrahlern erwärmt wurde. Der samtene Klang hallte im mächtigen Gewölbe der Basilika wider, das nur von den Kerzen der Christbäume am Hauptaltar und der Rotunde erhellt wurde. Im getragenen Andante interpretierte der Organist die transparente und klar komponierte Tonfolge Purcells und ließ im Presto die Basstürme der Riegerorgel beben. Lena Vogler erinnerte lebhaft und voller Schwung an die Weihnachtszeit mit den bekannten Liedern "Ich steh an deiner Krippen hier" und "O Jesulein süß". Sie bot die reinste Form der Musik - alles echt, ohne Verstärker. Groß, blond und schlank machte sie Musik nur mit ihrer glasklaren Stimme, behutsam begleitet von der Orgel. Ganz in seinem Element interpretierte Dieter Blum eine Partita im barocken Stil über die Kirchenkantate "Was Gott tut, das ist wohlgetan" von Johann Sebastian Bach. Atemberaubende Läufe, mächtige Bässe und ein fulminanter Schluss verbanden die sechs Sätze zu einer einzigartigen Variation. Mit der Improvisation zeigte der Stadtkantor nicht nur sein handwerkliches Können, sondern auch Stilsicherheit und musikalische Kreativität.
Mit Giovanni Battista Bononcinis (1670-1747) "Per la Gloria d"adorarvi" kehrte das Trio wieder zur polyphonen Barockmusik zurück. Brillanz und Virtuosität des Trompeters vereinte sich mit Voglers leicht dunkel timbriertem Mezzosopran, den sie bis in die höheren Mezzo-Regionen bruchlos gestaltete. Organist Blum webte darüber den typischen barocken Klangteppich und ließ dabei harmonischen Mittel in diese Stilmischung hineinfließen.