Unschöne Straßenbeläge und mangelhafte Gehsteigreinigung sind Hauptthemen der Altenkunstadter.
Rund 50 Bürger hatten sich am Mittwochabend im katholischen Pfarrjugendheim zur Bürgerversammlung eingefunden. Ihr Redebedarf hielt sich in Grenzen. Nur rund 15 Minuten dauerte die Diskussion mit Bürgermeister Robert Hümmer (CSU).
Den Löwenanteil der öffentlichen Veranstaltung nahm der Rechenschaftsbericht des Gemeindeoberhaupts ein, der mit aktuellen Anmerkungen gespickt war. Ein Bürger, der ungenannt bleiben möchte, wies darauf hin, dass sich der Straßenbelag in der Altenkunstadter Ortsstraße "Neuwiese" in einem teilweise sanierungsbedürftigen Zustand befinde. Die weißen Stellen gehörten überspritzt. "Es ist ein Budget für Straßensanierungen vorhanden. Dabei gehen wir abschnittsweise vor", klärte der Bürgermeister den Einwohner auf. Diese beklagte auch, dass so mancher Altenkunstadter seiner Reinigungspflicht nicht nachkomme. An manchen Stellen würde Grün aus dem Gehweg sprießen. Hümmer erwiderte, dass man regelmäßig Missetäter schriftlich auf die Einhaltung der Reinhaltungspflicht aufmerksam mache.
Weniger Gewerbesteuer
2018 hatte die Gewerbesteuer noch 2,1 Millionen Euro betragen. In diesem Jahr wird sie auf 1,7 Millionen Euro fallen. "Die Einnahmen sind nicht gerade berauschend", kommentierte Hümmer den Rückgang. Um mehr Gewerbesteuereinnahmen zu generieren, baue man in Woffendorf entlang der Staatsstraße ein 35 000 Quadratmeter großes Gewerbegebiet. Für rund 10 000 Quadratmeter lägen bereits Anfragen vor, so der Redner. "Sollten sich in den nächsten drei Jahren keine weiteren Interessenten mehr finden, dann wandeln wir einen Teil des Gewerbegebietes in ein Baugebiet um", sagte der Bürgermeister. Auf Nachfrage von Norbert Welscher schätzte er den Quadratmeterpreis für das Gewerbegebiet inklusive Erschließung auf 43 bis 45 Euro.
Hümmer stimmte die Bürger nach Jahren des Schuldenabbaus auf eine höhere Verschuldung in den nächsten Jahren ein. Als Grund nannte er die anstehenden Baumaßnahmen wie zum Beispiel die Generalsanierung der Grundschule. Der Zeitpunkt sei ideal zum Investieren. "Es gibt Förderhöchstbeträge und die Zinsen sind niedrig. Lediglich die Baukosten sind derzeit etwas hoch", sagte Hümmer. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass auch wieder eine Zeit des Schuldenabbaus kommen werde.
Der neue Mobilfunkmast auf dem Kulmitzberg steht bereits. Mitte November werde dieser in Betrieb gehen, teilte Hümmer mit. Der bestehende Mobilfunkmast auf dem Hochhaus in der Woffendorfer Straße, der vielen Bürgern wegen seiner Strahlenbelastung ein Dorn im Auge war, kann damit abgebaut werden.
Problem mit dem Umkleiden
An das Altenkunstadter Bootshaus, das vor zwei Jahren bei einem Brand schwer beschädigt worden war, schließt sich ein langgezogenes Gebäude an, in dem sich unter anderem zwei Umkleidekabinen des FC Altenkunstadt befinden. Zweiter Vorsitzender Johannes Oppel sprach die beengten Verhältnisse an, vor allem im Jugendbetrieb, wo oftmals zwei Spiele hintereinander stattfänden. Bekanntlich soll aus dem Bootshaus ein Ort der Begegnung werden. "Auch das Problem mit dem Umkleiden ist bekannt. Wir werden uns mit dem Verein zusammensetzen", versicherte Hümmer.
Der Bürgermeister informierte die Zuhörer darüber, dass der Altenkunstadter Friedhof mit neuen Urnenstelen ausgestattet werde. Von einer Bürgerin darauf angesprochen, dass die bestehenden Urnenwände zu Müllhaltestellen verkommen seien, erwiderte Hümmer: "Vor den Stelen darf nichts abgelegt werden. In einer neuen Friedhofssatzung werden wir das Problem lösen."