Eintauchen in die Natur am Oberwallenstadter Baggersee

2 Min
Manchmal gehört einem der Badesteg fast alleine...
Manchmal gehört einem der Badesteg fast alleine...
Eintauchen und Natur genießen heißt es am Oberwallenstadter Baggersee.
Eintauchen und Natur genießen heißt es am Oberwallenstadter Baggersee.
 
 
Entenfamilien auf Ausflug
Entenfamilien auf Ausflug
 
Sauber und gepflegt ist der Eindruck vom Liegewiesenbereich.
Sauber und gepflegt ist der Eindruck vom Liegewiesenbereich.
 
Auch das ist Baggersee: eine im grünen Uferbewuchs fast versteckte Sitzbank.
Auch das ist Baggersee: eine im grünen Uferbewuchs fast versteckte Sitzbank.
 
Autos dürfen nicht bis zum See fahren, und das ist gut so. Mit dem Fahrrad kann man aber hier in Richtung Schney radeln.
Autos dürfen nicht bis zum See fahren, und das ist gut so. Mit dem Fahrrad kann man aber hier in Richtung Schney radeln.
 
Eine Station des Pfades der Flechtkultur empfängt den interessierten See-Gast.
Eine Station des Pfades der Flechtkultur empfängt den interessierten See-Gast.
Ramona Popp
Nicht schön, aber zweckmäßig, ist der graue Container mit Toiletten und Duschen. Und sauber - bei unserer Stippvisite.
Nicht schön, aber zweckmäßig, ist der graue Container mit Toiletten und Duschen. Und sauber - bei unserer Stippvisite.
 
Wer mehr über die Flößerei erfahren will, hat an dieser Station des Pfades der Flechtkultur in Sichtweite des Sees mit Mainzufluss dazu Gelegenheit.
Wer mehr über die Flößerei erfahren will, hat an dieser Station des Pfades der Flechtkultur in Sichtweite des Sees mit Mainzufluss dazu Gelegenheit.
 
Geflochtener Sonnenschutz und Spielmöglichkeit für kleine Indianer...
Geflochtener Sonnenschutz und Spielmöglichkeit für kleine Indianer...
 
Der Blick in die Dusche zeigt: alles sauber. Es gibt Warm- und Kaltwasser.
Der Blick in die Dusche zeigt: alles sauber. Es gibt Warm- und Kaltwasser.
 
 

In einer Serie präsentieren wir Freibäder und Badeseen der Region. Am Oberwallenstadter Baggersee wird das Schwimmen zum Naturerlebnis.

Ein See kann ein heilsamer Ort sein. Das hat Bärbel Orlishausen am eigenen Leib erfahren. 2003, als es ihr nicht so gut ging. Sie fühlte sich gestresst. Eine Freundin riet ihr, doch mal schwimmen zu gehen. Es war ein heißer Sommer, und die Lichtenfelserin nahm den Rat an. Sie entschied sich für den Baggersee in Oberwallenstadt, weil er die am nächsten gelegene Möglichkeit war. In ihrer Jugend gab es den See noch nicht, er ist erst durch den Kiesabbau entstanden. Als Kinder seien sie ins Flussbad gegangen, erinnert sich Bärbel Orlishausen, doch nun wollte sie nicht mehr so gern beim Schwimmen die Strömung des Mains spüren. Also zum See, den sie natürlich kannte, in dem sie zuvor aber nie geschwommen war. Es war ein Eintauchen in die Natur, "Erholung für die Seele", wie sie es heute beschreibt.
Im Wasser schwimmt man auf Augenhöhe mit Haubentauchern, die ihre Jungen in den ersten Lebenswochen auf dem Rücken tragen, hört den markanten Schrei der Blesshühner, erlebt während der ganzen Badesaison, wie sich Tierfamilien entwickeln oder wie gelbe Schwertlilien und andere Blumen aufblühen.
Gut getan hat Bärbel Orlishausen in dieser Zeit auch die Begegnung mit einer Gruppe von Frauen aus Michelau, die mit dem Fahrrad dorthin kamen. "Man fand schnell Anschluss." Fast täglich nahm sie sich damals diese erbauliche Auszeit vom Alltag.
Inzwischen sind die Besuche am Baggersee seltener geworden, aber noch immer genießt die Lichtenfelserin das Bad dort, wenn es ihre Zeit erlaubt. "Vor allem abends, nach der Gartenarbeit, ist es eine willkommene Erfrischung", sagt sie. Sie nutzt dann gern die vor einigen Jahren von der Stadt eingerichtete Duschmöglichkeit mit warmem Wasser. Wenn der See mal kühler ist, bleibe sie weniger lange drin, sagt sie, aber um die 23 Grad hätte er im Sommer meistens. Ihn durchqueren würde die Schwimmerin aber nicht. Sie fühlt sich in Ufernähe sicherer, dreht dort aber durchaus eine große Runde, für die sie in ihrem Tempo etwa eine halbe Stunde benötigt. "Ich will ja auch ein Ziel haben", meint sie und lächelt.
Manches hat sich im Leben von Bärbel Orlishausen in den vergangenen Jahren verändert. Geblieben ist das Gefühl von Urlaub, wenn sie zum See fährt. Grund dafür ist wohl auch die Kulisse des nahen Campingplatzes. Das weckt Erinnerungen an früher, als die Familie gemeinsam Ferien im Wohnwagen machte. Schöne Erinnerungen.

Was wird am See geboten?

Schwimmen: Die Wasserqualität wird regelmäßig überprüft und ist laut der jüngsten Ergebnisse ausgezeichnet (siehe auch www.lkr-lif.de) Auch die Präsenz von Muscheln zeugt nach Expertenmeinung von guter Wasserqualität (ein bisschen aufpassen, dass man nicht auf die Schalen tritt und sich schneidet!). Die Wachstation der Wasserwacht ist bei gutem Wetter samstags, sonn- und feiertags von 13 bis 18 Uhr besetzt.

Uferbereich:
Natürlicher Bewuchs sorgt für Auflockerung und Sichtschutz. Zwei Badebuchten mit Sand für Kinder, Holzsteg mit Leiter ins Wasser.
Eintritt: wird nicht verlangt, auch keine Parkgebühr. In der Badeordnung der Stadt ist eine offizielle Öffnungszeit von 9 bis 20 Uhr ausgewiesen. Hunde dürfen nicht an die Badebereiche.

Infrastruktur: Toiletten und Duschen im Container; nicht schön anzusehen, aber zweckmäßig und bei unserem Besuch auch sauber.

Sonstiges: Seefest mit Live-Musik der Band Blind Date aus Erlangen, Spielmöglichkeiten für Kinder und Bewirtung durch die Wasserwacht am Samstag, 2. August, von 14 bis 0 Uhr.