Ein Schmuckstück zum Wohnen und Arbeiten

2 Min
Marion Metzner im Treppenhaus am Eingang zu ihrer Steuerkanzlei. Modern und alt ergänzen sich schon auf den ersten Blick wunderbar. Foto: Ramona Popp
Marion Metzner im Treppenhaus am Eingang zu ihrer Steuerkanzlei. Modern und alt ergänzen sich schon auf den ersten Blick wunderbar. Foto: Ramona Popp
Das Haus in seinem ehemaligen Zustand. Foto: Ramona Popp
Das Haus in seinem ehemaligen Zustand. Foto: Ramona Popp
 
Die neue, hellere Fassadenfarbe und die nach historischem Vorbild unterteilten Fenster verhelfen dem Haus Kronacher Straße 31 von außen zum Strahlen. Foto: Ramona Popp
Die neue, hellere Fassadenfarbe und die nach historischem Vorbild unterteilten Fenster verhelfen dem Haus Kronacher Straße 31 von außen zum Strahlen.  Foto: Ramona Popp
 
Die Ansicht vom Hof aus. Ein Garten zur gemeinschaftlichen Nutzung grenzt an. Foto: Ramona Popp
Die Ansicht vom Hof aus. Ein Garten zur gemeinschaftlichen Nutzung grenzt an. Foto: Ramona Popp
 

Das Haus Kronacher Straße 31 in Lichtenfels gibt ein Beispiel dafür, was man aus einem sanierungsbedürftigen alten Gebäude machen kann.

Es ist ziemlich genau fünf Jahre her, dass eines der ältesten Häuser der Kronacher Straße jemanden fand, der vor allem seine schönen Seiten sehen wollte. Steuerberaterin Marion Metzner hatte schon bei der ersten Besichtigung des über 100 Jahre alten Gebäudes ein gutes Gefühl. Allerdings war ihr auch klar, dass die Sanierung teuer und aufwendig werden würde. Sämtliche Installationen mussten erneuert, eine Vielzahl übereinander geklebter Tapeten von den Wänden gekratzt werden. Und das war nur das Offensichtliche. Während der Arbeiten waren immer wieder Entscheidungen über nicht Planbares zu treffen. Die Diskussionen darüber, das Abwägen und Beschließen, bestimmten oft die Abende der Familie. "Es war anstrengend, alles zu begleiten und zu koordinieren, manchmal nervenaufreibend", räumt Marion Metzner ein. Katastrophen habe es aber keine gegeben. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: "Es ist wunderschön geworden!"

Diese Meinung teilen viele, die in ihre Kanzlei kommen, und die Mieter der beiden oberen Etagen ebenso, wie die stolze Eigentümerin berichtet.

Einzug war schon im Sommer 2012. Erst heuer konnte Marion Metzner einen letzten Punkt abhaken, der ihr von Anfang an ein Anliegen war: die Aufnahme des Hauses in die Denkmalliste. "Es war nur noch ein formaler Akt, denn das Denkmalamt hat uns während der gesamten Bauphase begleitet." Reglementiert gefühlt hat sich die Bauherrin dadurch nicht, wie sie sagt, eher unterstützt. Mit dem Behördenvertreter sei abgestimmt worden, was erhaltenswürdig ist und was nicht. Von vornherein sei klar gewesen, dass beispielsweise die mit original Bierlack gestrichenen Türen im Treppenhaus, Treppe und Geländer nicht verändert werden dürfen. "Wenn man ein Denkmal erwirbt, muss man es auch ein bisschen annehmen, wie es ist."

Dass ihr Mann von Berufs wegen gute Kontakte zu Handwerkern hat, war hilfreich; vor Unvorhergesehenem waren die Metzners dennoch nicht gefeit: "Als unten jemand mit dem Presslufthammer tätig war, sind im Dachgeschoss Steine aus einer Wand gefallen", erzählt die Eigentümerin rückblickend. Damit war klar, dass das Mauerwerk dort oben ebenfalls erneuert werden musste. Eine positive Überraschung war aus ihrer Sicht die Umsetzung der neuen Bäder. Dabei sei um die einst auf Zwischengeschossen untergebrachten Toilettenräume eine gute und optisch ansprechende Lösung gefunden worden: "Es sind richtig schöne Badezimmer geworden."

Die Heizkosten, so viel kann die Besitzerin nach den ersten Wintern schon sagen, liegen im normalen Bereich. Als Steuerberaterin hebt sie aber einen Aspekt hervor, an den viele im Zusammenhang mit einem Denkmal nicht gleich denken würden: Die Renovierung des Hauses könne steuerlich geltend gemacht werden. Hier sei eine Abschreibung über zwölf Jahre möglich, während man die Kosten bei nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden nur über 50 Jahre verteilen könne. "Das ist eine gute Gelegenheit, gerade heute, wo man für angelegtes Geld kaum Zinsen bekommt."

Beim Bauwettbewerb "Goldener Ammonit" gab es einen zweiten Preis für das Haus Kronacher Straße 31. Die Auszeichnung freut Marion Metzner natürlich. Viel mehr freut sich die Bambergerin aber, zum Arbeiten in die sehr modern ausgestatteten und doch historischen Charme ausstrahlenden Räume zu kommen: "Es fühlt sich schön an."