Ebola-Verdachtsfall in Lichtenfels war nur ein starker grippaler Infekt
Autor: Tobias Kindermann
Lichtenfels, Freitag, 21. November 2014
Nach dem Großeinsatz am Donnerstag in der Nordgauerstraße in Lichtenfels steht fest: Der Asylbewerber hat keine bedrohliche Krankheit.
Der Asylbewerber aus Äthiopien, dessen unklare Krankheit am Donnerstag einen großen Einsatz am Wohnheim in der Nordgauerstraße auslöste, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Untersuchungen haben ergeben, dass er einen schweren grippalen Infekt mit Kopfschmerzen und Fieber hat. Er wird im Lichtenfelser Klinikum behandelt, teilte das Landratsamt auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Zunächst war befürchtet worden, er leide an einer ernsten Krankheit, für kurze Zeit stand sogar der Verdacht auf eine Ebola-Infektion im Raum. Doch schon über Mittag zeigte sich, dass diese Befürchtungen wohl unbegründet waren, denn weder Krankheitsverlauf, noch der Zeitpunkt einer möglichen Infektion wollten ins Bild von dieser Infektion passen. Zudem stammt der Mann aus Äthiopien, einem Land, das nicht als Krisenregion verzeichnet ist. Wahrscheinlich spielten auch Kommunikationsprobleme eine Rolle, denn wie sollte ein Arzt den Mann verstehen?
Landrat Christian Meißner (CSU) sieht einen Tag nach der Aktion positive Seiten. Es sei hilfreich gewesen, dass man so einen Verdachtsfall unter realen Bedingungen durchgespielt habe. "Wir werden nun genau analysieren, wie es gelaufen ist und was man besser machen kann." Der Verdachtsfall im Asylbewerber-Wohnheim hatte am Donnerstag für großes Aufsehen gesorgt. Unter anderem rückten BRK-Kräfte aus den benachbarten Landkreisen Kronach und Haßberge an, die Schutzanzüge besitzen, die vor Infektionen schützen. In solchen Anzügen untersuchten zwei Lichtenfelser Amtsärzte den 28-Jährigen. Zudem hatte die Feuerwehr die Zufahrt zum Haus abgeriegelt.