Die Wuselwehr in Ebensfeld ist voll im Einsatz

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Die Kinder üben in Ebensfeld, was eine Feuerwehr bei einem Brand zu tun hat. Foto: privat
Die Kinder üben in Ebensfeld, was eine Feuerwehr bei einem Brand zu tun hat. Foto: privat
Melanie Zahner ist selbst seit rund 25 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Ebensfeld. Foto: Mirjam Stumpf
Melanie Zahner ist selbst seit rund 25 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Ebensfeld. Foto: Mirjam Stumpf
 
Jedes Kind, das bei der Freiwilligen Feuerwehr bleibt, bekommt später auch eine eigene Ausrüstung. Foto: Mirjam Stumpf
Jedes Kind, das bei der Freiwilligen Feuerwehr bleibt, bekommt später auch eine eigene Ausrüstung. Foto: Mirjam Stumpf
 
Wie welcher Knoten geknüpft werde, können sich Kinder meist besser merken als Erwachsene, meint Melanie Zahner. Foto: Mirjam Stumpf
Wie welcher Knoten geknüpft werde, können sich Kinder meist besser merken als Erwachsene, meint Melanie Zahner. Foto: Mirjam Stumpf
 
Wie welcher Knoten geknüpft werde, können sich Kinder meist besser merken als Erwachsene, meint Melanie Zahner. Foto: Mirjam Stumpf
Wie welcher Knoten geknüpft werde, können sich Kinder meist besser merken als Erwachsene, meint Melanie Zahner. Foto: Mirjam Stumpf
 

In Ebensfeld können Kinder schon in der Wuselwehr ihr Interesse für die Aufgaben und die Gemeinschaft der Feuerwehr entdecken.

Das jüngst vergangene Treffen der Wuselwehr, der Kinderfeuerwehr aus Ebensfeld, gestaltete sich unerwartet aufregender als üblich. Gleichzeitig mit ihrem Treffen musste die Freiwillige Feuerwehr zu einem richtigen Einsatz ausrücken.

"Da standen die Kinder aufgeregt am Fenster", erzählt Melanie Zahner. Sie ist eine der Betreuerinnen der örtlichen Kinderfeuerwehr mit dem Namen Wuselwehr. Einmal im Monat, immer am Samstagnachmittag, finden die Treffen für die Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren statt.

2013 hat Melanie Zahner die Wuselwehr mit ins Leben gerufen, die heute von ihr und drei weiteren Betreuerinnen sowie dem Großvater eines Kindes geleitet wird. "Der Hauptgrund ist ein Nachwuchsproblem gewesen", sagt sie über die Gründung vor sieben Jahren. Damals habe man bemerkt, dass man schon die Jüngsten für die Feuerwehr begeistern müsse, damit diese Faszination auch bis zur Volljährigkeit bestehen bleibt. Denn mit 15 oder 16 Jahren hätten viele Jugendliche keine Zeit mehr, die Freizeit vieler sei dann schon mit anderen Hobbys gefüllt, sagt Melanie Zahner.

Das Interesse früh wecken

"Man merkt es, wenn die Kinder Interesse haben." Aktuell sind zwölf Kinder dabei, jeweils sechs Mädchen und Jungs. Die Tendenz sei aber steigend. Zu dem ersten Schnuppertreffen im Jahr 2013 seien elf Kinder gekommen. Von denen, die danach fest dabei geblieben sind, sind drei nun in die Jugendwehr gewechselt, so die 42-Jährige, die selbst seit rund 25 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist. Wenn etwa ein Drittel längerfristig dabei bleibe, könne man zufrieden sein, sagt sie.

Die eineinhalbstündigen Treffen sind mit verschiedenen Übungen gefüllt. "Theorie ist dabei, zum Beispiel der Umgang mit Feuer", sagt Melanie Zahner, oder auch, wie sich Feuer grundlegend verhalte. Trotz der Theorieeinheit komme aber keine Langeweile auf, meint sie. Von einigen Kindern habe sie gar die Rückmeldung bekommen, dass sie die Themen wichtig finden. Und es bleibe auch viel hängen, beispielsweise wenn der Nachwuchs den Eltern erklären könne, warum der Adventskranz sicherheitshalber doch noch auf einer feuerfesten Unterlage stehen sollte.

Nicht fehlen dürfen bei der Wuselwehr kleine Experimente und die Fahrzeugkunde. Das sei den Kindern am liebsten, weiß die Leiterin. Dabei bekommen sie Karten mit Bildern von Geräten, die sich im Auto befinden und die sie benennen sollen. "Vieles wissen selbst die Kleinen", sagt Melanie Zahner.

Wenn es draußen wieder wärmer wird, fänden auch Übungen in einzelnen Stationen statt, bei denen unter anderem gebastelte Häuser mit dem Wasserstrahl gelöscht werden dürfen, als würden sie tatsächlich brennen. Eine eigene Ausrüstung haben die angehenden Feuerwehrler aber nicht, die gebe es erst mit dem Eintritt in die Jugendfeuerwehr.

In der direkten Umgebung gibt es aber noch weitere Kinderfeuerwehren. 22 sind es im ganzen Landkreis, von den Mitgliedern sind 143 Mädchen und 201 Buben, sagt Ingrid Funk, die als Fachgebietsleiterin den Überblick hat. Die Kinder sollen hauptsächlich spielerisch an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt werden. "Sonst sagen sie vielleicht in der Jugendwehr: ,Was soll ich denn hier noch lernen?'", sagt Ingrid Funk.

Die Vorfreude auf die Feuerwehr

Deshalb stehen vor allem auch gemeinsame Unternehmungen im Vordergrund. In der kommenden Woche sei beispielsweise ein Kinobesuch mit den rund 200 Kindern in Lichtenfels geplant, und alle zwei Jahre gebe es eine Kids-Olympiade, um damit nur zwei Aktionen zu nennen.

Melanie Zahners jüngste Tochter ist nun auch alt genug für die Wuselwehr. Sie habe es kaum erwarten können, meint ihre Mutter. Um die Wuselwehr bei Kindern und Eltern bekannt zu machen, besucht die Betreuerin zudem einmal im Jahr Grundschulen, um dort Werbung für die Gruppe zu machen.

Betreuerin Melanie Zahner leitet überdies noch die Damenwehr, ist im Vorstand aktiv und übernimmt die Aufgabe als Atemschutzgeräte-Trägerin. Ihre Leidenschaft ist die Feuerwehr, sagt sie. An ein Aufhören sei in absehbarer Zeit nicht zu denken.