Deich in Michelau: "Die Mittel stehen bereit"

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Schon in der FT-Ausgabe vom 5. September 2003 war die Deichnachrüstung für die Gemeinde Michelau ein Thema.
Schon in der FT-Ausgabe vom 5. September 2003 war die Deichnachrüstung für die Gemeinde Michelau ein Thema.

Das Aktionsprogramm 2020 des Bayerischen Umweltministeriums beinhaltet die Ausgabe von bis zu 115 Mio. Euro jährlich bis zum Jahr 2020. Geld, von dem auch die Gemeinde Michelau etwas abhaben kann, wie in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch dargelegt wurde.

Als Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes Bamberg erläuterten Erwin Saffer und Matthias Trau das Deichnachrüstungsprogramm für Michelau. Die Behörde hatte Voruntersuchungen an den Hochwasserschut zeinrichtungen im Ort entlang des Mains durchgeführt und den Nachrüstungsbedarf gemäß dem heutigen Sicherheitsstandard ermittelt. Saffer sprach von einem "sehr guten Allgemeinzustand" der insgesamt rund 4,5 Kilometer langen Deiche in der Gemeinde. Beim jüngsten Hochwasser habe es kaum nennenswerte Sickerwasseraustritte gegeben. Der "Freibord", die "Luft", die vom Wasserpegel bis zur Deichkrone bei einem so genannten hundertjährigen Hochwasser noch vorhanden wäre, sei den Berechnungen zufolge an allen Stellen gut; der vom Umweltministerium geforderte eine Meter würde jedoch nicht überall erreicht.

"Mit Ergebnis zufrieden"
"Mit dem Ergebnis kann man in Michelau zufrieden sein", betonte der Experte. Da die Deichhinterwege, auf denen man im Notfall an den Damm herankommt, nicht überall den neuesten Erkenntnissen entsprechen, regt das Wasserwirtschaftsamt ein Neuanlegen solcher Wege - insgesamt 4,5 Kilometer - an. Eine Deicherhöhung wird auf 3,5 Kilometern Länge angeraten.
Auf "Brennpunkte" wie die Bereiche um Kläranlage, Bahnhofstraße und Bieberbach ging Saffer näher ein und erläuterte anschließend zwei Varianten zur Deichnachrüstung, die rund 4,4 bzw. 4,8 Mio. Euro verschlingen würden. Wie Matthias Trau ergänzte, werde die Gemeinde an den Kosten beteiligt, ihr Anteil jedoch unter 25 Prozent betragen. Die Umsetzung der genannten Vorschläge würde ihr demnach zwischen 860.000 und 960.000 Euro kosten.

Schutz für Schwürbitz
Seit längerem ist die Gemeinde Michelau um einen Hochwasserschutz für den am Main liegenden Teil von Schwürbitz bemüht und hat in Erwägung gezogen, selbst ein "Mäuerla" (so Bürgermeister Köhlerschmidt), zu errichten. Dafür waren Kosten von rund 20.000 Euro im Gespräch.

Die Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes erklärten hierzu, dass sie diese Maßnahme nicht finanziell fördern könnten, da sie zwar wirksam sein würde, aber nicht den höher gegriffenen Vorgaben des Ministeriums gerecht würde. Die Kosten für eine diesen Kriterien entsprechende, größere Mauer bezifferten sie auf rund 100.000 Euro. Maßnahmen in Michelau hätten allerdings Priorität, da dort mehr Leute von einem Hochwasser betroffen wären. Würde man den Mauerbau in Schwürbitz angliedern, wäre offenbar sogar eine Bezuschussung von 50 Prozent möglich.

"Die Mittel stehen bereit", wir warten nur darauf, dass entsprechende Signale kommen", ermunterte Saffer abschließend die Gemeinderäte.