Adi Pinter ist mit 68 Jahren in Weismain verstorben

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Ein "Extra-Typ": Adi Pinter ist 68-jährig verstorben. Foto: Markus Häggberg
Ein "Extra-Typ": Adi Pinter ist 68-jährig verstorben. Foto: Markus Häggberg

Adi Pinter, schillernde Figur in der Fußballwelt, ist im Alter von 68 Jahren überraschend gestorben.

Adolf "Adi" Pinter ist tot. Am 20 Mai verstarb er 68-jährig völlig unerwartet an einem schweren Herzinfarkt. Der Mann, der einst Co-Trainer des legendären Ernst Happel war, in Weismain lebte und eine Fußballschule betrieb, war eine schillernde Gestalt. Der FT lässt Weggefährten zu Wort kommen und zeichnet das Bild dieses weit über die Grenzen der Region bekannten Trainers und Fußballbegeisterten nach.
Der Weidnitzer Wilhelm Schütz war Manager beim SC Weismain. In seine Ära fällt auch die damalige Trainerschaft Pinters. "Ja, da war ich heute ein bisschen deprimiert", so der Mann telefonisch gegenüber dem FT, als er vom Tag der Kenntnisnahme sprach. "Er war ein Extra-Typ. Ich bin gut mit ihm zurechtgekommen." Völlig überrascht äußerte sich der Senior zur Diagnose Herzinfarkt. "Er war ja fit. Er ist ja früh um 4 Uhr in den Wald zum Laufen. Das war so ein Typ."
Geboren wurde Pinter am 19.
Januar 1948 in Graz. Aufgewachsen ist er im Waisenhaus und seine Laufbahn als Fußballspieler begann beim Grazer AK. Als Fußballtrainer oder Manager sollte es ihn zu Erstligavereinen nach Griechenland, Belgien, Polen, Kroatien oder Schweden führen. Als sein Förderer wird kein Geringerer als der legendäre österreichische Trainer Ernst Happel (1925-1992) genannt, der Mann, der von 1981-1987 den HSV u. a. zum Europapokal der Landesmeister und zu mehreren Deutschen Meisterschaften führte. Dort, beim HSV, volontierte Pinter. Doch auch als Mental-Coach und Lokalpolitiker (Grazer Gemeinderatswahlen 1993) trat er in Erscheinung. Und als Maler. In Lichtenfels und der Region hatte er Ausstellungen mit eigenen Bildern.
Der von der Kronen Zeitung als "überaus selbstbewusste Tausendsassa" bezeichnete Mann galt vielen als polarisierende Persönlichkeit. Mitunter währte ein Engagement Pinters einen Monat oder wie im Fall des kroatischen Erstligisten NK Croatia Sesvete im Jahr 2009 nur ein Spiel und eine Woche. Beachtung fand auch eine von ihm getätigte Äußerung, wonach die Menschheit - Nietzsche lässt grüßen - in zwei Gruppen einzuteilen sei. Neben zwei Prozent "Übermenschen" gebe es 98 Prozent "Naturdeppen". Pinter, der im Folgenden mit diesem Zitat häufig konfrontiert wurde, betonte immer, dass es aus dem Zusammenhang gerissen worden sei.
"Ja, sie waren betroffen", schilderte Weismains Dritter Bürgermeister Michael Dreiseitel gegenüber dem FT die Reaktion vieler Weismainer auf den Tod des Mannes, den es im Leben als Trainer auch an den Obermain führte. Pinter hinterlässt eine Frau und vier Kinder.