150 Millionen Euro investiert das Unternehmen GE Additive in das neue Firmengebäude. Die Produktionsräume wurden schon in Betrieb genommen.
Das blaue Band ist durchgeschnitten, ein Stück davon verschwindet in der Tasche eines Sakkos. Ein Stück Erinnerung an einen großen Tag und ein "grandioses Gefühl", wie Firmengründer Frank Herzog es beschreibt.
Vor den Gästen der Eröffnungsfeier des im Maintal entstandenen 3D-Campus von Concept Laser schilderte Herzog die Verwirklichung einer Vision. Am Anfang stand der Forschungseifer zweier junger Leute - er und seine Frau Kerstin. Deren Familie, die Lichtenfelser Unternehmerfamilie Hofmann, gewährte den beiden Studenten die Unterstützung, die es brauchte, um den 3D-Metalldruck in der heutigen industriellen Form aus der Taufe zu heben. Aus Lichtenfels habe dieser seinen Weg über den Globus gefunden, so Herzog; die Firma Concept Laser entstand. Der ehemalige Geschäftsführer - Herzog hatte den Posten im Juli abgegeben - schilderte auch, wie es dazu kam, dass die Firma Teil des US-Konzerns General Electric (GE) wurde. Das unglaubliche Wachstum ab 2010 wäre in den eigenen Strukturen nicht zu bewältigen gewesen; es habe einen starken Partner für die "additive Revolution" gebraucht. Additive Fertigung nennt man den schichtweisen Aufbau von Metallbauteilen mithilfe eines Lasers. Hierbei können Material, Gewicht und Ressourcen gespart werden, wie auch Jason Oliver, der neue Hauptgeschäftsführer, herausstellte.
Beitrag zum Schutz der Umwelt
Der Präsident von GE Additive hob die weltweite Bedeutung dieser Möglichkeiten hervor. So trügen beispielsweise auf diese Weise hergestellte Flugzeugbauteile aufgrund ihres geringeren Gewichts zu einem erheblich niedrigeren Kraftstoffverbrauch bei. Man leiste also einen positiven Umweltbeitrag. Jason Oliver sprach von einem Meilenstein, der in Lichtenfels gesetzt wurde. Hier werde begonnen, die Welt zu verändern. Den Umweltaspekt hob auch der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) hervor: "Sie sind die Produzenten der Zukunft." Durch die Investition von Concept Laser und GE in Oberfranken würden Perspektiven für Menschen geschaffen, nicht nur wegen der Arbeitsplätze. Es gelte, kluge technologische Lösungen gegen den Klimawandel zu finden. Sibler merkte an, dass die Staatsregierung zudem die Pflanzung von 30 Millionen Bäumen in Bayern beschlossen habe.
Wachstum wird bei Concept Laser weiterhin angesagt sein - auf bis zu 700 Arbeitsplätze ist der neue Gebäudekomplex ausgelegt. Zunächst sollen aber die aktuell rund 400 Mitarbeiter, die derzeit in 26 verschiedenen Gebäuden arbeiten, an dem einem Standort vereint werden. Etwa 70 sind schon da, die Produktion wurde bereits aufgenommen. Im nächsten Jahr soll auch der Bürokomplex bezugsfertig sein. Herzog dankte allen, die daran beteiligt waren, dass der Neubau in so rascher Zeit entstehen konnte. Am Nachmittag wurde mit rund 1200 Personen (Mitarbeiter und ihre Angehörige) ein großes Familienfest gefeiert.
Weil die Sahne nun ranzig geworden ist und stinkt. In den nächsten Tage wird die Entlassungswelle bei Concept Laser durchlaufen. 25 Prozent aller Beschäftigten müssen gehen. Das sind - je nach Zählweise - 100 bis 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Ihren Job verlieren werden. Teilweise abgworben und mit Versprechen nach Lichtenfes gelockt. Und nun vor dem Aus stehen.
Das ist aber nur der Anfang. Wir werden sehen wie lange noch das GE Zeichen am Dach in der Nacht leuchtet.
P.S. Ich bin einer derjenigen der gehen darf.
Bleibt die Frage, warum sich kein deutsches Unternehmen diese Sahneschnitte gesichert hat ...