Die Finalistinnen für die Wahl zur Bayerischen Bierkönigin 2015 bereiteten sich in Kulmbach auf die große Endausscheidung vor.
Im Amtsjahr der neuen Bierkönigin wird sich alles um das Reinheitsgebot drehen. So viel steht schon fest. Denn 1516 wurde das Reinheitsgebot ins Leben gerufen. Was alles ins Bier darf, musste der Bierkönig-Projektleiter beim Bayerischen Brauerbund München, Walter König, den sieben Finalistinnen sicher nicht erst erzählen. Schließlich hatten sich die Finalistinnen, die sich zwei Tage lang in Kulmbach tiefgreifend mit der Materie Bier auseinandersetzten, ja schon gegenüber all den anderen Kandidatinnen durchgesetzt. Insgesamt hatten sich 66 junge Damen um das Amt der Bierkönigin beworben.
Die amtierende Bierkönigin ist Tina Rüger aus Kronach. Sie konnte ihren Nachfolgerinnen leider nicht zur Seite stehen. Der Grund: Sie nimmt an einer Delegationsreise der Europäischen Union teil und bringt in Peking den Menschen die Bierliebe näher. Auch all die neuen Anwärterinnen auf den Titel würden gerne solche Reisen unternehmen. Und noch eins haben alle sieben gemein: Sie lieben Bier.
Man muss "sauber und präzise sein" Marlene Speck (25) aus Starnberg ist sogar Hobbybrauerin. "Bis jetzt habe ich nur für Freunde gebraut und das kam immer gut an. Misslungen ist mir noch kein Bier", erzählt sie. Ein Patentrezept hat die Starnbergerin auch: "Man muss sehr sauber und präzise sein. Das ist wichtig", sagt sie.
Aus Oberfranken ist in diesem Jahr keine Bierschönheit dabei. Aber Julie Decher kommt aus Erlangen. "Ich war 2013 in Erlangen Bierkönigin", sagt die 21-Jährige. Beim Crash-Kurs rund ums Bier kam Julie Decher von der ersten Minute voll auf ihre Kosten. Denn "Zunftstuben"-Koch Markus Schulz verwendete beim Kochen viel Weißbier. "Ich mag Weißbier am allerliebsten", so Decher.
Hoffnungen auf einen Sieg macht sich aber auch die 23jährige Theresa Priller aus Oberbayern, ebenfalls eine Studentin.
Bayerisches Bier in aller Welt repräsentieren Isabella Wagner (22) ist aus Schwaben und würde den Königinnentitel gerne einmal nach Horgau holen. Als Studentin des Faches "Global Business Management" würde Wagner versuchen, andre Menschen in nah und fern für Bier zu begeistern. "Bayern und Heimatgefühl geht ohne Bier gar nicht" ,sagt Wagner. "Ich bin weltoffen und ich würde gerne auch andere für Bier begeistern, erklärt die 22jährige.
Stephanie Kleesattel (24) schlägt in dieselbe Kerbe: "Für mich gibt es nichts schöneres als unser Brauchtum und als Bier in Gesellschaft zu genießen. Das würde ich gerne vermitteln", sagt Kleesattel.
Und Jennifer Rausch (22) gibt natürlich auch ihr Bestes. Auch als Oberpfälzerin könnte sie sich vorstellen, das bayerische Bier in aller Welt zu repräsentieren.
Besonders gut gefiel den potenziellen Bierköniginnen das "bierige Menü". Markus Schulz zauberte Lachspralinen mit Spargel und Kresse-Biersauce, überraschte mit Blumenkohlparfait in Tomatenvinaigrette, verfeinert mit hellem Weißbier. Falsches Filet vom Rind bekam durch seine Biersenfsauce mit Estragon und grünem Spargel und Kartoffel-Zwiebelgratin seine besondere Würze. Und sogar zu Vanilleeis auf Rhabarbersauce passt Bier: Denn verfeinert wurde das Eis mit Rhabarbersauce mit dunklem Bier und Erdbeerragout.
Sensorische Eindrücke der Verkostung muss man erst mal ausdrücken können Zum Essen verkosteten die Bierköniginnen Pils und Weißbier, Dunkles und Export und sogar EKU 28 und Eisbock kamen auf den Tisch.
Walter König vom Bayerischen Brauerbund ging auf die Vielfalt der Biere ein, schwärmte von Bananen- und Fruchtnoten, von prickelnder Frische. Andere Biere bestechen durch Karamell-Noten oder durch Melonen- und Himbeer-Anklänge. "Dem Laien fehlt in der Regel der Wortschatz, um seine sensorischen Eindrücke bei der Verkostung sprachlich auszudrücken. Deshalb braucht er positive Sprachvergleiche", erklärte der Experte die "Bildersprache".
Doch die Finalistinnen bekamen durch Otto -Zejmon, dem Vorstand Finanzen der Kulmbacher Brauerei und Braumeister Robert Boser auch Einblicke in die Bier-Produktion und ins Bierhandwerk.
Finalistinnen Katharina Walter (22) aus Miltenberg/Unterfranken (Studentin Erziehungswissenschaften), Isabella Wagner (22) aus Horgau/Schwaben (Studentin Global Business Management), Marlene Speck (25) aus Starnberg/Oberbayern (Studentin Kommunikationswissenschaften), Stephanie Kleesattel (24) aus Unterweikertshofen/Oberbayern (Bankkauffrau), Theresa Priller (23) aus Erharting/Oberbayern (Studentin Lehramt), Jennifer Rausch (22) aus Regensburg/Oberpfalz (Medizinische Fachangestellte), Julie Decker (21) aus Erlangen/Mittelfranken (Studentin Lehramt)
Voting Jeder kann seine Stimme abgeben. Das Online-Voting läuft unter www.bayerische-bierkönigin.de.
Wahl Die endgültige Wahl zur Bayerischen Bierkönigin findet am 18. Mai statt.