Zwei Photovoltaik-Anlagen für Rugendorf

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Symbolbild: Archiv/Ralf Lienert
Symbolbild: Archiv/Ralf Lienert
Keine Einwände hat der Rugendorfer Gemeinderat gegen den Bau von zwei Solar-Freiflächenanlagen, wofür der Bebauungsplan entsprechend geändert werden soll. Abgelehnt hat er eine dritte bei Eisenwind (rote Fläche oben).Klaschka
Keine Einwände hat der Rugendorfer Gemeinderat gegen den Bau von zwei Solar-Freiflächenanlagen, wofür der Bebauungsplan entsprechend geändert werden soll. Abgelehnt hat er eine dritte bei Eisenwind (rote Fläche oben).Klaschka
 
Die Absicht seiner Firma, drei weitere Photovoltaik-Anlagen auf Rugendorfer Gebiet zu bauen, trug Mario Münch dem Gemeinderat vor.Klaschka
Die Absicht seiner Firma, drei weitere Photovoltaik-Anlagen auf Rugendorfer Gebiet zu bauen, trug Mario Münch dem Gemeinderat vor.Klaschka
 

Der Kulmbacher Stadtrat hat eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in Grafendobrach abgelehnt, die Rugendorfer Räte entschieden am Montagabend anders.

Drei Photovoltaik-Freiflächenanlagen möchte die Firma Münch Energie auf Rugendorfer Gebiet bauen. Firmenchef Mario Münch erläuterte die Pläne dem Gemeinderat in der Sitzung am Montagabend. Der Rugendorfer Gemeinderat diskutierte zwar nicht grundsätzlich über Für und Wider von Solar-Freiflächenanlagen, lehnte aber mit Stimmengleichheit einen der drei Vorschläge - den bei Eisenwind - ab. Für zwei weitere auf der Anhöhe nord-westlich von Feldbuch und südlich von Poppenholz an der Grenze zu Kulmbach-Grafendobrach stimmte der Gemeinderat allerdings einstimmig für eine Änderung des Flächennutzungsplans.

Damit sei allerdings noch keine Baugenehmigung erlassen, stellte Bürgermeister Ralf Holzmann für die zehn Zuhörer in der Sitzung ausdrücklich fest, da in weiteren Schritten die Träger öffentlicher Belange und auch Privatleute gehört und deren Argumente berücksichtigt würden.

Münch Energie möchte abseits von Feldbuch eine 16 Hektar große Anlage errichten, bei Poppenholz eine über fünf Hektar. Das ausschließliche Argument gegen die weitere Anlage bei Eisenwind war die Einsehbarkeit der beabsichtigten Solarpanele auf zehn Hektar. Für Gemeinderat Günther Krombholz war dies der Grund, das Vorhaben abzulehnen; Manfred Pöhlmann meinte, "man gewöhnt sich dran" und Elisabeth Schmidt-Hofmann stellte fest, dass man "die Probleme der Welt nicht von Schönheit abhängig machen" solle. Mit 6 zu 6 Stimmen signalisierte der Gemeinderat schließlich keine Zustimmung.

Bereits vor einigen Jahren hatte eine Bürgerinitiative die Anlage von Photovoltaik-Freiflächen gleich neben der Bundesstraße verhindert. Im vergangenen Jahr hat der Gemeinderat eine solche Anlage auf dem hinteren Teil des eingewachsenen Geländes des ehemaligen Asphaltwerks genehmigt. Franz Schnaubelt wollte deshalb von Münch wissen, ob "dies dann der Endausbau von Photovoltaik in Rugendorf" sei.

Münch beantwortete dies mit einem klaren "Ja"; aufgrund von Abstands-Vorschriften wären weitere Anlagen nicht mehr möglich. Möglich wäre für ihn auch, die neuen Anlagen mit Bürger- oder kommunaler Beteiligung zu errichten und zu betreiben, wobei man bei Produktionspreisen von inzwischen 4 Cent pro Kilowattstunde nicht mehr die Renditen wie vor Jahren erwarten könne. Der produzierte Strom würde nach Kulmbach geleitet, so Münch. Möglich wäre auch eine Leitung nach Rugendorf, wodurch die Bürger dann aber keinen besonders billigen Strom bekämen. In jedem Fall würden Leitungsgebühren, Steuern und Umlagen auf den Produktionspreis aufgeschlagen werden müssen. "So ist die juristische und politische Lage in Deutschland"; andere EU-Länder würden "das inzwischen ohne Aufschläge" viel billiger ermöglichen.

In der weiteren Sitzung genehmigte der Gemeinderat eine 1,70 mal 3,40 Meter große Werbeanlage im Industriegebiet. Des Weiteren legte der Gemeinderat nun endgültig die Beschilderung am Dorfplatz fest, nach der Fahrzeuge über 3,5 Tonnen (außer landwirtschaftliche) von der Mühlleite nicht mehr in die Badstraße und umgekehrt abbiegen dürfen.

Für den Evangelischen Kindergarten übernimmt die Gemeinde weiterhin die Kosten für eine Berufspraktikantin.

An Schlüsselzuweisungen bekommt Rugendorf für dieses Jahr 311 156 Euro (46 276 Euro mehr als im Vorjahr), des Weiteren 126 500 (16 500 mehr als 2018) als Investitionspauschale zur freien Verwendung, teilte Bürgermeister Holzmann mit.