Der Verkehrs- und Verschönerungsverein möchte Weidenetze am Ufer der Kieswäsch aufstellen lassen, um das unliebsame Federvieh zu vergrämen. Außerdem finanziert der Verein Mini-Tore im Stadtpark und im Grünzug.
Um den Verkehrs- und Verschönerungsverein in Kulmbach ist es in den letzten Jahren ruhig geworden. Der Verein hat aktuell noch 40 Mitglieder, doch zur Zusammenkunft im Rathaus kamen gerade einmal eine Hand voll davon.
Einer von ihnen war Hermann Hugel, der anregte, im Naherholungsgebiet Mainaue Netze gegen die Kanadagänse aufzustellen. Landschaftsarchitekt Hugel, der bei der Anlage des Naherholungsgebietes mitgewirkt hat, erklärte, dass in der Fränkischen Seenlandschaft in Mittelfranken, wo Grau- und Kanadagänse ebebnfalls zum Problem geworden waren, mit dieser einfachen Methode hervorragende Ergebnisse erzielt worden seien. Denn dort, wo Gänse nicht ungehindert vom Wasser an Land gehen können, fühlen sie sich nicht wohl und ziehen dann ab.
Einfache Weide- oder Sichtzäune sollen in Zukunft die Gänse davon abhalten, vom Wasser auf die Wiesen zu laufen.
"Wenn wir mit 1500 Euro hinkommen, versuchen wir das einmal", sagte Oberbürgermeister Henry Schramm und nahm diese Anregung spontan gerne auf.
Einstimmig befürworteten die Mitglieder die Anschaffung von Kleintoren für den Stadtpark und für die Grünzone. "Es handelt sich um wetterfeste Alutore, die eben für kleine Kinder ideal sind", erklärte Simon Ries. Die Tore wurden bewusst so klein gewählt (ein Meter auf einen Meter), weil man keine Konkurrenz zu den Bolzplätzen schaffen möchte. Doch durch die Tore werde eine Schussrichtung vorgegeben.
Eine große Maßnahme im vergangenen Jahr war zudem die Beseitigung von Eichenprozessionsspinnernetzen an einem Baum am Spitzeichener Turm. "Wir hatten einen starken Befall. Die Haare der Eichenprozessionsspinnerraupen können allergische Reaktionen, auch Atembeschwerden auslösen", erklärte Oberbürgermeister Henry Schramm.
Erst wurden Hinweisschilder aufgestellt, dann wurden die Nester der Eichenprozessionsspinner entfernt. Kostenpunkt: 940 Euro.
Obwohl der Verkehrs- und Verschönerungsverein in den letzten Jahren nicht sonderlich aktiv war, betonte Oberbürgermeister Schramm, dass der Verein aufrecht erhalten soll. Denn rund 1000 Euro an Mitgliedsbeiträgen werden pro Jahr eingenommen. Außerdem werden jährlich aus der Nagel'schen Stiftung 1300 Euro ausgeschüttet.
Bei der Hauptversammlung legte Tourismuschef Helmut Völkl auch die Übernachtungszahlen für die Stadt Kulmbach offen. So konnte die Stadt Kulmbach zwischen Januar und Juli 2015 einen Zuwachs von 8,5 Prozent bei den Übernachtungszahlen verbuchen. Mit 9000 Teilnehmern und 300 Stadtführungen sei auch dieser Bereich äußerst erfolgreich. "Das macht ein Plus von fünf Prozent aus", so Völkl.
Katastrophal allerdings sei die Entwicklung auf der Plassenburg.
Der Besuch der Burgführungen ist um 40 Prozent zurückgegangen. Die Museen auf der Burg haben einen Besucherrückgang von 20 Prozent zu verzeichnen, die staatlichen Sammlungen einen Rückgang von 23 Prozent. "Wir müssen etwas an der Zugänglichkeit ändern", sagte Oberbürgermeister Henry Schramm. Seine Hoffnung ist, dass die Staatliche Schlösser- und Seenverwaltung vielleicht eine Durchfahrt durch den Kasernenhof genehmigt und sich dann mit einer Parkmöglichkeit hinter der Burg anfreunden könnte. "Aber wir brauchen auch ein neues Museumskonzept", so Schramm.
Bei der Sitzung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins verriet der Kulmbacher Oberbürgermeister, dass man mit den Kaufplatzverhandlungen auf einem guten Weg sei. Außerdem werde im nächsten Jahr die Sanierung des Zentralparkplatzes ein zentrales Thema sein. Fest steht schon jetzt: Der Zentralparkplatz soll auch in Zukunft als Bierfestplatz genutzt werden, das Zelt wird allerdings gedreht werden. Und auch die Verbindung mit dem Stadthallenvorplatz wird künftig noch viel besser sein, so Schramm.
Gottseidank können diese Viecher nicht fliegen , oder doch?