Das Jugendzentrum muss die "Alte Spinnerei" Ende 2018 verlassen. Wir haben uns mal umgeschaut, wo das Juz dann unterkommen könnte?
Z entral gelegen und damit gut erreichbar soll er sein, zudem in einer Gegend liegen, in der man nicht gleich Probleme mit den Nachbarn bekommt. Das sind zwei Wünsche, die der neue Standort des Kulmbacher Jugendzentrums erfüllen sollte. Was eine Interimslösung bieten müsste: ein Café, Büroräume, Rückzugsbereiche für die Jugend, möglichst auch ein Tonstudio, einen Band- und Computerraum oder eine Disco - denn auch die ist gut besucht.
Doch wo könnte man so ein Angebot unterbreiten? Wir haben uns schon mal umgeschaut und sind auf Immobilien gestoßen, die - zugegeben, mit einigen bauliche Veränderungen - durchaus eine Alternative für die "Alte Spinnerei" sein könnten.
Standort Bahnhof?
Da wäre zum Beispiel der Bahnhof, der ja ohnehin ein Schattendasein fristet und mit der Jugendarbeit wiederbelebt werden könnte. Wo? Die Gaststätte "Zum Bockela" steht seit geraumer Zeit leer, weitere Räume werden nicht genutzt. Undenkbar, meinen Sie? Undenkbar ist in Zeiten, in denen die Deutsche Bahn Bahnhöfe vielerorts verkauft, nichts. Schauen wir doch nur nach Trebgast, wo der alte Bahnhof eine Tagespflegestation wird.
Im früheren Drogeriemarkt?
Eine weitere Option wäre zentrumsnah. Das Geschäftshaus in der Webergasse, in dem sich einst der Drogeriemarkt Müller befunden hat und das sich in Privatbesitz befindet. Es steht nach wie vor leer. Am Eku-Platz gelegen, könnten über mehrere Stockwerke Räume für die Jugend geschaffen werden. Allerdings wären wohl größere Umbauten vonnöten. Ein Café im verglasten Erdgeschoss hätte aber schon was - ein Gedanke, mit dem sich Jugendliche sicher anfreunden könnten.
Ein altes Industriegebäude?
Auch alte Industriegebäude kämen als Alternativen in Frage. Ein idealer Standort wäre die alte Mälzerei Müller in der Pestalozzistraße. Daraus wird aber nichts, sind dort doch Wohngebäude vorgesehen. Gut erreichbar wäre auch ein Areal, das sich in der Kronacher Straße befindet. Das Gelände der früheren "Frankengarage", das brach liegt. Dort müsste aber wohl zu allererst der Abrissbagger anrücken. Und Geld für einen Neubau wäre wohl - wenn überhaupt - nur dann aufzubringen, wenn es keine Interims-, sondern eine Dauerlösung wird.
In einer Nachbargemeinde liegt eine weitere interessante Immobilie. Würde das Juz dort untergebracht, könnte es den Namen "Alte Spinnerei" sogar behalten. In Mainleus wird die Kulmbacher Spinnerei ja zum Leben erweckt. Dort könnte das Juz Räume nutzen. Das Manko: Mainleus ist zwar mit dem Zug erreichbar, für die meisten Kids aus dem Landkreis wäre Kulmbach aber der bessere, weil zentral gelegene Standort.
Die Hintergründe
Baumaßnahme Das Juz muss Ende 2018 die "Alte Spinnerei" zumindest vorübergehend verlassen. Eine millionenschwere Umbaumaßnahme macht diesen Schritt erforderlich. Die Stadt Kulmbach wird die bislang leer stehenden Flächen im Stockwerk oberhalb des Juz zu einem Kunst- und Kulturzentrum ausbauen. Der Betrieb im Jugendzentrum kann während der Maßnahme aus Sicherheitsgründen nicht fortgeführt werden. Pläne Es ist möglich, dass das Juz nach dem Umbau auf das jetzige Areal in der "Alten Spinnerei" zurückkehrt. Allerdings würde das Konzept angepasst, Räume wie der Saal stünden dann wohl auch Vereinen und Organisationen zur Verfügung. Interimslösung Stadt, Landkreis und KJR suchen gemeinsam nach einer kurzfristigen Alternative für eine interimsmäßige Unterbringung des Jugendzentrums in einem anderen Gebäude.
Eine spontane Lösung habe ich auch nicht. Was mich nur stört und verwundert, daß die Stadt und der OB erst jetzt nach einer Alternative suchen. Der Beginn der Umbauten ist ja schon länger bekannt. Es hat den Anschein man möchte alles dem neuen Campus unterordnen. Es ist traurig wie man mit so einer Kulteinrichtung wie dem JUZ umgeht. Die Jugend scheint Kulmbach nicht so wichtig sein, erst der Sprungturm nun das JUZ. Soll sich jeder mal selbst Gedanken darüber machen.