Wo ist die Mutter der Redaktion?

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Per E-Mail probieren Betrüger immer wieder, zu Geld zu kommen. Die Versuche sind dabei manchmal recht plump. Foto: Marcel Kusch/dpa
Per E-Mail probieren Betrüger immer wieder, zu Geld zu kommen. Die Versuche sind dabei manchmal recht plump.  Foto: Marcel Kusch/dpa

Es gab mal eine Zeit, da haben sich die Betrüger wenigstens noch Mühe gegeben, eine glaubhafte Geschichte zu erfinden, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Inzwischen gibt's nur noch schlampig formulierte E-Mails ohne Anrede und Absender.

Manche davon sind so dämlich, dass es schon wieder lustig ist. Eine von dieser Sorte habe ich in unserem Redaktions-Postfach entdeckt: "Your mother in hospital urgently call back to us" (Ihre Mutter im Krankenhaus, rufen Sie uns dringend zurück) schreibt jemand unter dem Namen Rhianna Koenigsfeld mit russischer Mailadresse. Dazu gibt's eine Telefonnummer, die anzurufen ein teurer Spaß wäre.

Wessen Mutter da wohl gemeint sein könnte? De Adressat redaktion.kulmbach hat keine, nur einen Chef, und der sitzt an seinem Computer. Meine Mama habe ich gerade besucht, und auch in den Familien meiner Kollegen wird aktuell keine Mutter vermisst. Mit uns wird die Absenderin also wohl kein (krummes) Geschäft machen können.

Wir können aber davon ausgehen, dass diese Mail weltweit millionenfach verschickt wurde.
Und ein paar Leute wird es vermutlich geben, die auf die Masche reinfallen, so wie es eben auch Leute gibt, die sich dazu verführen lassen, Betrügern ihre Bankdaten zu geben oder Geldstrafen für Taten bezahlen, die sie nie begangen haben.

Den Ganoven das Handwerk zu legen, ist nahezu unmöglich. Das weltweite Datennetz bietet reichlich anonyme Verstecke. Aber aushungern können wir sie: Mails lesen, kurz lachen und löschen. Erledigt.