Wie sonst sollen wir die Schwachen schützen?

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Eine Heimbewohnerin schiebt ihren Rollator mit FFP-2 Maske durch einen Gang in einem Altersheim.Foto: Angelika Warmuth/dpa
Eine Heimbewohnerin schiebt ihren Rollator mit FFP-2 Maske durch einen Gang in einem Altersheim.Foto: Angelika Warmuth/dpa

Sie sind eine besonders verletzliche Gruppe, wenn es um Corona-Erkrankungen geht: Die Bewohner der Pflegeheime müssen besonders geschützt werden.

Die meisten sind inzwischen geimpft, ein großer Teil sogar schon zum dritten Mal. Nur wenige verweigern die Spritze, denn bei der Mehrheit setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Impfstoff die wirksamste Waffe gegen Covid-19 ist, die aktuell zur Verfügung steht.

Impfskeptiker führen ins Feld, dass auch die Geimpften sich das Virus einfangen und nicht selten trotzdem krank werden. Stimmt.

Doch wenn man auf das vergangenen Jahr zurückblickt, hat kein Experte etwas anderes behauptet. Das Virus ist da und fragt nicht, ob sein potenzieller Wirt immunisiert ist oder nicht. Aber es kann keinen oder deutlich weniger Schaden anrichten als im ungeimpften Organismus.

Die Impfdurchbrüche, wie wir sie jetzt beispielsweise in den beiden Altenpflegeheimen in Neudrossenfeld und Stadtsteinach erleben, sind kein Beweis für die Unwirksamkeit der Impfung. Im Gegenteil: Sie belegen, dass Infizierte mit Impfschutz keine oder deutlich mildere Krankheitssymptome zeigen als diejenigen, die nicht immunisiert sind. Geimpfte, die richtig krank werden, würden sich ungeimpft vermutlich auf der Intensivstation wiederfinden.

Mit den ab heute geltenden verschärften Regeln wird der Alltag für Ungeimpfte komplizierter. Dass den Betroffenen das nicht gefällt, ist verständlich. Andererseits hat jeder von uns nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für die Gemeinschaft. Alle zu schützen, das ist der Sinn der Impfung.