Vorplatz der Stadtsteinacher Friedhofskapelle bekommt neues Gesicht

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Abschüssiges Gelände, wenig Platz für die Teilnehmer großer Beerdigungen, für die das Gotteshaus zu klein ist: So sieht es derzeit vor der Friedhofskapelle aus. Hier soll schon bald ein ebenes Plateau mit Sitzbänken und schattenspendenden Bäumen entstehen. Foto: Dagmar Besand
Abschüssiges Gelände, wenig Platz für die Teilnehmer großer Beerdigungen, für die das Gotteshaus zu klein ist: So sieht es derzeit vor der Friedhofskapelle aus. Hier soll schon bald ein ebenes Plateau mit Sitzbänken und schattenspendenden Bäumen entstehen. Foto: Dagmar Besand

Einer Idee folgen Taten: Der Stadtsteinacher Friedhof wird umgestaltet. Zuerst ist der Bereich vor der Kapelle dran.

Nach umfangreichen Vorberatungen wird es nun konkret: Die Umgestaltung des Stadtsteinacher Friedhofs beginnt. Wichtigster und deshalb erster Schritt ist der Vorplatz der Kapelle mit dem dazugehörigen Aufgang. Aus mehreren Gründen ist das eine recht knifflige Aufgabe: Es steht insgesamt wenig Platz zur Verfügung, und das Gelände ist abschüssig. Der dritte Stolperstein ist ein noch belegtes Grab, das einen großen gestalterischen Wurf blockieren würde. Letzteres sei inzwischen kein Hindernis mehr, so Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) bei einem Ortstermin in Verbindung mit der Stadtratssitzung am Montag: Die Angehörigen hätten einer pietätvollen Umbettung zugestimmt, so dass die volle Fläche genutzt werden kann.

Sandstein, Bäume und Stufen

Für die Planung und Durchführung hat sich die Stadt professionelle Unterstützung der Landschaftsarchitekten Droll & Lauenstein aus Coburg geholt. Seine inzwischen recht konkreten Pläne erläuterte Götz Lauenstein, der den Stadträten verschiedene Sandsteine zur Begutachtung und Auswahl mitgebracht hatte.

Der Landschaftsarchitekt möchte einen ebenen Vorplatz schaffen, auf dem die Besucher bei größeren Beerdigungen stehen und sitzen können, wenn der Platz im Gotteshaus nicht ausreicht. Beim Aufgang sollen zwei bis drei Stufen den Höhenunterschied ausgleichen, seitlich soll das Geländeniveau rechts des Eingangs etwas abgesenkt und dafür auf der linken Seite leicht angehoben werden. Ein barrierefreier Zugang wird seitlich weiterhin gegeben sein.

Den Platz selbst möchte Götz mit niedrigen Steinmauern und Sitzbänken einfassen, die Platz für etwa 30 Personen bieten. Das Material der Wahl ist Sandstein, passend zum Sockel der Kapelle. Die Räte entschieden sich für eine Kombination von grau-gelbem Uder Sandstein und dunkelgrau-gelbem Friedewalder Sandstein. Die Mischung harmoniert mit den vorhandenen Steinfarben und setzt Akzente.

Die gesamte Vorfläche, die durch den zusätzlich gewonnenen Platz deutlich größer wird als bisher, soll symmetrisch gestaltet werden - mit zwei mittelgroßen schattenspendenden Bäumen. Auch dafür durften die Räte gleich vor Ort ihre Wahl treffen. Sie entschieden sich für eine Ebereschenart mit silbrigem Laub, die sowohl mit Trockenheit gut zurechtkommt als auch im Ernstfall kräftige Winde verträgt.

Der Kapellenvorplatz ist der erste Schritt auf dem Weg zur Umgestaltung des gesamten Friedhofs. Mit einer halbanonymen Urnengrabwiese möchte die Stadt den Veränderungen in der Bestattungskultur Rechnung tragen.

Für die notwendige Wegebefestigung schlagen die Architekten Droll & Lauenstein eine wassergebundene Oberfläche mit einem feinen, verdichteten Splittbelag vor, der nicht so weich ist wie der aktuelle Belag. So wird es mit Rollator oder Kinderwagen leichter, sich auf dem Friedhof zu bewegen. Schließlich soll auch die Zufahrt zum neuen Friedhof erneuert werden.

Die Kosten für alle geplanten Maßnahmen am Friedhof wurden im Vorfeld auf rund 113 000 Euro beziffert. Die Umsetzung soll in Etappen erfolgen.