Ab Dienstag gibt es "Bier-Aktien": Für die Brauerei auf dem Hölzel-Anwesen in Neudrossenfeld kann man in wenigen Tagen Anteile der Drossenfelder Bräuwerk AG zeichnen.
Zehn Aktien will Alfred Wirth zeichnen. Für den Neudrossenfelder ist es keine Frage, das Projekt in seiner Heimatgemeinde zu unterstützen. "Ich will, dass das Areal nachhaltig genutzt wird und die Gastronomie fördern." Auch eine gewisse Kultur- und Lebensqualität ist für Wirth wichtig. Zu all dem, davon ist er überzeugt, wird die Sanierung des Hölzel-Areals im Herzen von Neudrossenfeld beitragem.
Wichtiger Bestandteil in dem Acht-Millionen-Euro-Projekt sind die Brauerei und der Brauereigasthof "Bräuwerck", die von einer Aktiengesellschaft betrieben werden. Ab Dienstag können dafür Anteile gezeichnet werden. Insgesamt 2600 Wertpapiere werden für einen Stückpreis von 250 Euro ausgegeben.
Die Drossenfelder Bräuwerck AG wurde im Juli 2012 durch sechs Personen mit einem Grundkapital in Höhe von 50 000 Euro gegründet. Sie entstand aus dem Verein "Freunde Drossenfelder Bräuwerck", der derzeit 270 Mitglieder zählt.
"Wenn jedes Mitglied nur zehn Aktien zeichnet, dann sind sie schon weg", schmunzelte Vorstand Rainer Schimpf bei einem Pressetermin, bei dem die Aktien-Pläne erläutert wurden und den rund 80 interessierte Besucher in der späteren Wirtschaft mit verfolgten.
Ziel ist es, durch die Aktienausgabe den Kapitalstock auf 700 000 Euro zu erhöhen, erklärte Schimpf. Und dieses Geld sei auch nötig, um das Bräuwerck Realität werden zu lassen. Wer zeichnen will kann sich die Anforderungsformulare zuschicken lassen beziehungsweise ab 2. April auf der Internetseite www.braeuwerck.de herunterladen.
Oktober oder November soll der Betrieb aufgenommen werden, fuhr Schimpf fort. Bis dann die Brauerei im Januar oder Februar 2014 geliefert werde, werde der Sud noch übergangsweise in einer anderen Brauerei angesetzt. Ziel sei es, "mindestens das beste Bier Nordbayerns" zu brauen, gab Schimpf unter dem Beifall der Besucher aus.
Für das Bier zuständig ist Martin Körzdörfer aus Kirchahorn. Der gelernte Brauer und Mälzer besuchte in München die Meisterschule und ist seit 2008 Malzmeister bei der Ireks in Kulmbach. Die Brauerei in Neudrossenfeld betreibt er im Nebenerwerb am Wochenende.
Dauerhaft im Programm werden ein Pils ("Herb und idealerweise im Sommer leicht zu trinken") sowie ein dunkles Bier ("Kräftig und süffig") sein. Dazu werden sich wohl Saisonbiere gesellen, ein Mai- und ein Winterbock, vielleicht ein Weißbier im Sommer. Jeweils Freitag und Samstag werde er einen Sud mit je zehn Hektoliter ansetzen.
Personal gesucht Auch Bürgermeister Dieter Schaar freut sich schon auf die neue Attraktion im Herzen des Ortes. "Da steckt viel Herzblut drin." Auch Personal werde gesucht. "Ab jetzt sind Bewerbungen möglich."
Er verwies darauf, dass es sich bei der Sanierung des Hölzel-Anwesens um das größte Projekt in der Geschichte der Gemeinde handelt. Auf die rund acht Millionen Euro teure Baumaßnahme gebe es aus den verschiedensten Töpfen eine Förderung von rund 6,75 Millionen Euro.