Torwart-Legende Sepp Maier lacht über Kulmbach

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Sepp Maier (rechts) und sein einstiger Teamkollege Franz "Bulle" Roth sprechen in dem Filmbeitrag über die Erlebnisse in Kulmbach und kommen dabei aus dem Lachen nicht mehr heraus. Screenshot: Alexander Hartmann
Sepp Maier (rechts) und sein einstiger Teamkollege Franz "Bulle" Roth sprechen in dem Filmbeitrag über die Erlebnisse in Kulmbach und kommen dabei aus dem Lachen nicht mehr heraus. Screenshot: Alexander Hartmann

Das Bayerische Fernsehen zeigt am Montag in der Reihe "Lebenslinien" einen Beitrag über Torwart-Legende Sepp Maier. Das Gastspiel 1972 beim TSV 08 Kulmbach ist ihm in Erinnerung geblieben. Sein "Spezl" Franz Roth landete nachts in der Baugrube.

Sepp Maier hat den "Schalk im Nacken". Einen treffenderen Titel hätte das Bayerische Fernsehen wohl kaum für seine Sendereihe "Lebenslinien" wählen können, in der am kommenden Montag um 22 Uhr die Torwart-Legende porträtiert wird.

17 Jahre hat die "Katze von Anzing" im Tor des FC Bayern gestanden, für die Münchner wie auch als Keeper der Nationalmannschaft in den größten Stadien der Welt gespielt. Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Rekord-Nationaltorhüter und Weltmeister von 1974 aber auch ein Gastspiel im kleinen Kulmbach.

10:0 vor 8200 Zuschauern

Maier, der mit seinem "Spezl" Franz "Bulle" Roth vor der Kamera steht, spricht in der 45-minütigen Sendung vom Freundschaftsspiel der Bayern gegen den TSV 08 Kulmbach, zu dem im Juni 1972 sage und schreibe 8200 Besucher ins neue Stadion im Katzbachtal gekommen waren - und er kommt dabei aus dem Lachen nicht mehr heraus. Es ist ist nicht der 10:0-Sieg, der ihm in Erinnerung geblieben ist, sondern die Nacht zuvor, die für "Bulle" Roth in einer Baustellengrube endete.

Udo Lattek war sauer

Nach der Bundesliga-Pleite gegen den 1. FC Nürnberg waren die Münchner nach Kulmbach gereist. Trainer Udo Lattek war Sepp Maier zufolge nach der Niederlage sauer und hat den Profis Stubenarrest erteilt - an den sich so mancher Spieler allerdings nicht gehalten hat. Maier und Roth sind ausgebüxt und zum Feiern in die Diskothek gegangen. Dort wurden sie dann von Udo Lattek erwischt, der selbst noch einen nächtlichen Streifzug durch die Stadt unternahm. Lattek, so berichtet Maier, sei stinksauer gewesen. Er habe ihn und Roth sofort ins Hotel geschickt.

"Ich hab' a bisserl scho was drunga kabt, und schwindlich wars mer halt scho", spricht Maier über den Heimweg, auf dem Franz Roth dann plötzlich verschwunden war. Er ist Sepp Maier zufolge fünf Meter tief in eine Baugrube gefallen, hat sich bei dem Sturz aber nicht verletzt. Er habe eine Leiter gesucht und seinen Kumpel aus dem Loch geholt, erzählt Maier.

Gegen die Startruppe

Ob sich der Vorabend des Spiels tatsächlich so abgespielt hat, das wissen die einstigen Kulmbacher Spieler natürlich nicht. Der Auftritt der Bayern war aber für alle Mangersreuther ein Riesenerlebnis. "Sowohl während als auch nach dem Spiel", sagt der heutige Vorsitzende Günther Kintzel (72), der gegen die Startruppe aus München vor der riesigen Kulisse in der Abwehr gespielt hat.

Aus Nähkästchen geplaudert

Auch Josef "Peppi" Stamm (67) kann sich an das Gastspiel der Münchner noch bestens erinnern. Er war eigentlich beim TSV 08 Stammspieler, konnte aber nicht mit auflaufen, weil er seinerzeit bei der Bundeswehr war und erst zur Halbzeit in Kulmbach eingetroffen ist.

Am Abend nach der Partie seien viele Nullachter mit den Bayern-Spielern in der Discothek "Romantica" gewesen. In den Sitzgruppen habe man mit den Stars gequatscht und ein, zwei Bier getrunken. Die Münchner Profis hätten aus dem Nähkästchen geplaudert, berichtet Josef Stamm.

Das Kulmbach-Gastspiel sei der "Wahnsinn" gewesen, sagt der einstige Mittelfeldstratege "Bulle" Roth und führt in dem Fernsehbeitrag an: "Des sind die Erlebnisse, die kannst halt nur mit dem Sepp machen."