Das Tierheim Kulmbach nahm kürzlich einige Welpen auf, nachdem eine Hundehalterin komplett den Überblick über die Züchtung ihrer Husky-Mischlinge verloren hatte. Jetzt suchen die Tierschützer in einem Auswahlverfahren nach neuen Besitzern.
Ein ungewöhnlicher Fall beschäftigt momentan das Tierheim Kulmbach. In einer Wohnung im Landkreis Kulmbach hat eine Frau über 20 Husky-Mischlings-Hundewelpen gezüchtet und sei "total überfordert gewesen", wie Tierheimleiterin Tanja Enzmann gegenüber inFranken.de erklärt. Die Frau habe demnach die Welpen züchten und verkaufen wollen, dies habe aber nicht geklappt.
Das Tierheim hat nun 10 Hunde aufgenommen, weitere könnten noch folgen. Wie das Tierheim am Mittwoch (17. Januar 2024) mitteilt, seien sechs Husky-Mischlings-Welpen schon "in absehbarer Zeit so weit, in ihr eigenes Zuhause zu ziehen", weswegen die Tierschützer jetzt in einem Auswahlverfahren nach neuen Besitzern suchen.
Update vom 18.01.2024: Tierheim Kulmbach startet Vermittlung von Welpen - so funktioniert die Bewerbung
"Gesucht werden verantwortungsbewusste, tierliebe Menschen, die ihnen jetzt einen guten Start ins Leben ermöglichen", heißt es vonseiten des Tierheims. Es handle sich bei den zu vermittelnden Welpen demnach um drei Rüden und drei Mädels, die allesamt ungefähr im Oktober 2023 geboren wurden. Wie die Tierschützer erklären, seien sie "natürlich noch nicht stubenrein und leinenführig".
Da man sich sicher sei, "dass viele Anfragen ankommen werden", bittet das Tierheim um eine schriftliche Bewerbung per E-Mail an info@tierheim-kulmbach.de. In diesem Zuge sollen Interessenten vorab verschiedene Fragen zu Wohnsituation, Erfahrung in Sachen Tierhaltung oder der Versorgung der Hunde bei längerer Abwesenheit beantworten. Einen Überblick über alle zu beantwortenden Fragen gibt das Tierheim auf seiner Facebook-Seite.
"Aus zeittechnischen Gründen" werde es jedoch "leider nicht möglich" sein, alle Interessenten zu kontaktieren. Wie das Tierheim mitteilt, werde man deshalb, nachdem alle Anfragen gelesen wurden, nur die Interessenten kontaktieren, die in die nähere Auswahl gekommen sind. Anschließend soll dann "alles Weitere" besprochen werden.
Erstmeldung vom 16.01.2024: Kulmbacher Tierheimleiterin: 32 Huskys in einem Haus - Züchterin völlig überfordert
Schon vergangenes Jahr hätten Nachbarn das Tierheim verständigt, dass es im Haus vor "Hunden wimmeln soll", wie die Leiterin erklärt. "Da war das Veterinäramt vor Ort, dort sollen es um die 10 Hunde gewesen sein", erklärt sie weiter. Dieses habe damals laut Enzmann keine Überforderung festgestellt. Am Freitag (12. Januar 2024) habe Enzmann dann einen Anruf einer anderen Tierschutzorganisation bekommen, dass diese Kontakt zur Frau hergestellt und diese eingewilligt habe, viele Hunde abzugeben. "Da bin ich am Samstagmorgen (13. Januar 2024) gleich mit hingefahren".
Vor Ort schildert sie die Lage als chaotisch. "Da waren um die 20 Welpen, die da rausmussten", erklärt sie. Zudem seien noch vier Junghunde und acht weitere Vierbeiner vor Ort gewesen. Insgesamt 10 Hunde habe Enzmann an diesem Tag mit ins Tierheim genommen: "Sechs Welpen und vier Junghunde." Andere Tierorganisationen hätten ebenfalls Hunde aufgenommen. Die Frau habe ihr zufolge die Kontrolle über die Situation verloren. "Sie wollte wohl die Welpen züchten und verkaufen. Das ist für viele natürlich leicht verdientes Geld. Das hat aber nicht geklappt, sie war total überfordert", erklärt sie weiter. Die Frau habe zugestimmt, den Großteil der Hunde freiwillig abzugeben.