Das Tierheim Kulmbach hat Hund Robby bei sich aufgenommen. Der kleine Chihuahua hat einen großen Leidensweg hinter sich. "Er muss bis an sein Lebensende behandelt werden", vermutet die Tierheimleiterin.
- Tierheim Kulmbach: Hund Robby in schlimmen Zustand abgegeben
- Schwere Vergangenheit: Chihuahua hat schon viel Leid erlebt
- "Muss bis an sein Lebensende behandelt werden": Tierschützer schockiert
- "Hat ihn einfach abgestellt": Vorbesitzerin erhält Strafanzeige
Das Tierheim Kulmbach hat seit dem 1. April 2022 einen neuen Mitbewohner: Chihuahua Robby, sechs Jahre alt, wurde von seiner Vorbesitzerin ins Tierheim gebracht. "Er kam in einer verdreckten Transportbox und wurde einfach abgestellt", erklärt Carina Wittmann, Leiterin der Einrichtung. Was sich nach einem schlechten Aprilscherz anhört, ist traurige Wahrheit.
Tierheim Kulmbach: Hund Robby muss jeden Tag behandelt werden - "lebenslange Verletzung am Auge"
Wie Wittmann berichtet, seien schon Wochen vorher Meldungen bei ihr eingegangen, dass ein kleiner Chihuahua in einem Ort im Landkreis Kulmbach nicht gut behandelt werde. "Es wurde gesehen, wie er heftig und ohne Rücksicht hinter sich hergezogen wurde, weil er nicht schnell genug war", berichtet Wittmann.
Über Umwege gelangte die Tierheimleiterin an den Namen der Vorbesitzerin. Laut Wittmann setzte sich eine Mitarbeiterin mit der Besitzerin in Verbindung. "Diese meinte dann, dass sie sowieso keine Lust auf den Hund hat und wir ihn haben können", erklärt Wittmann. "Wir wollten ihn dann abholen, aber das ging ihr nicht schnell genug. Sie brachte ihn selbst vorbei, in einer dreckigen Transportbox", so die Tierheimleiterin weiter.
Als Robby im Tierheim angekommen war, wurde erst der Ernst der Lage erkannt. "Seine Augen waren von einer dicken schwarzen Kruste bedeckt und sein Gebiss war ganz vermodert", erklärt Wittmann. Laut ihr sei es demnach nur verständlich, dass der kleine Chihuahua nur sehr schreckhaft auf Menschen reagiere. "Wir mussten ihn am Anfang mit dicken Handschuhen füttern, weil er sofort zugebissen hat", erklärt sie weiter.
"Er muss solche Schmerzen gehabt haben": Tierschützerin stellt Strafanzeige
Bei einem Tierarztbesuch seien Robbys Augen entkrustet und einige seiner Zähne gezogen worden. Laut Wittmann "müssen seine Augen voraussichtlich lebenslänglich versorgt werden". "Er muss solche Schmerzen gehabt haben", sagt die Tierschützerin. "Jetzt muss er zweimal täglich eine Augendusche bekommen und sechsmal täglich Augentropfen." Nachdem Wittmann den Zustand des Hundes gesehen habe, habe sie eine Strafanzeige gegen die Vorbesitzerin erstattet.
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Auch wenn das Tierheim mittlerweile ein neues Zuhause für Robby sucht, fällt es der Tierheimleiterin schwer, ihn abzugeben. "Nach ein paar Tagen hat er sich an mich gewöhnt und ist zutraulicher den je". Wittman gesteht deshalb: "Es wird von Tag zu Tag schwerer, uns von ihm zu trennen." Für potenzielle Neu-Besitzer sei es nichtsdestotrotz wichtig, zu wissen, was auf sie zukomme.
Wir wissen, welche Strafe jemand bekommen hat, der sich weiter als 15 Kilometer von seinem Zuhause entfernt hat, der sich mit drei Freunden getroffen hat, der ein Buch auf einer Parkbank gelesen hat, der nach 22 Uhr den Müll rausgebracht hat. Hier regnete es Bußgeldbescheide, Regelsatz zwischen 250 und 500€.
Und jetzt warten wir mal ab, wie hoch die Strafe für jemanden ausfällt, der tagtäglich ein Tier vernachlässigt und quält. Ich habe eine gewisse Vermutung.
Eine Strafanzeige ist noch das Mindeste, was man dieser "Tierfreundin" bieten sollte. Eher ein lebenslanges Verbot zur Tierhaltung. Wenn man sich nicht um einen Hund kümmern kann oder will, dann sollte man das vor der Anschaffung bedenken. Ich hätte wahnsinnig gerne einen Hund, habe aber bisher aufgrund Beruf, Kindern, hilfsbedürftigen Eltern usw. davon abgesehen. Eben weil voraus zu sehen war, dass nur sehr wenig Zeit für den Hund übrig bleiben würde. Tiere sind auch Lebewesen, die Schmerz und Angst verspüren. Ich hoffe, dass alle, die sich "Corona-Tiere" angeschafft haben, das auch bedacht haben, wenn plötzlich kein Home-Office mehr angeboten wird. Ein Tier ist kein Leasing-Objekt, das man nach ein oder zwei Jahren zurückgibt, wenn es nicht mehr gebraucht wird.