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Tierheim Kulmbach: Dreijähriger hat Angst vor Hunden - dann lernt er Murphy kennen


Autor: Erik Jasper

Kulmbach, Mittwoch, 09. November 2022

Der dreijährige Gustav litt arg unter seiner Angst vor Hunden. Nun hat er zusammen mit dem Tierheim Kulmbach einen Weg gefunden, dagegen anzukämpfen - mithilfe von Hund Murphy.
Tierheim Kulmbach: Dreijähriger besiegt seine Angst - "Das war ein schöner Anblick"


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Das Tierheim Kulmbach konnte einem kleinen Jungen dabei helfen, seine Angst vor Hunden ein Stück weit zu überwinden. Der dreijährige Gustav ging mithilfe der Tierheimleitung seine ersten vielversprechenden Schritte auf dem Weg zur Besserung.

Tierheim Kulmbach hilft Familie: Hund Murphy nimmt Dreijährigem seine Angst

"Gustav wurde einmal von einem großen Hund umgerannt. Seitdem ist er sehr unsicher mit ihnen, gerade lautes Bellen macht ihm Angst", schildert Tierheimleiterin Angelika Enzmann im Gespräch mit inFranken.de die Situation. Aus diesem Grund habe sich die Familie des kleinen Jungen an das Tierheim Kulmbach gewandt: "Die Eltern wollen vermeiden, dass sich diese Unsicherheit verfestigt. Darum hat Gustavs Vater mit uns Kontakt aufgenommen. Er soll merken, dass Hunde nicht schlimm sind."

"Wir haben lange überlegt, wie wir Gustav helfen. Die Hunde in unserem Tierheim freuen sich sehr, wenn sie mal Besuch bekommen. Dann sind sie ganz albern, bellen viel und springen hin und her", so Enzmann. Zwar sei diese Freude gut gemeint, aber mit Sicherheit zu anstrengend für den kleinen Gustav.

Darum habe die Tierpflegerin ihren eigenen Vierbeiner, den dreizehnjährigen Murphy für diese Aufgabe ausgesucht: "Murphy ist schon älter und nicht so hektisch, weil der Umgang mit Menschen für ihn ganz normal ist", berichtet die Tierheimleiterin.

Kleiner Gustav wächst über sich hinaus: "Das war ein schöner Anblick"

Das Treffen mit Gustav, seinem Vater und seinem Onkel fand dann an einem Wochenende draußen vor dem Tierheim statt. Neben Murphy nahm Enzmann auch noch ihre elfjährige Tochter mit: "Zu Beginn war Gustav etwas schüchtern, darum hat ihm meine Tochter erst einmal gezeigt, dass sich Murphy streicheln lässt. So hat er dann angefangen, Vertrauen zu fassen". 

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Gustav habe sich erst beschnuppern lassen, und sei mit der Zeit immer mutiger geworden. Nach ein paar Streicheleinheiten und Leckerlis nahm man Murphy schließlich sogar auf einen Spaziergang mit, bei dem Gustav einen Teil des Weges die Leine in die Hand nahm.

Den Mut, den Gustav trotz seiner Angst mit Hunden an den Tag legte, beeindruckte die Tierpflegerin: "Zum Abschied hat er Murphy sogar richtig fest gedrückt und gestreichelt, das war ein schöner Anblick". 

Vater ist begeistert - nächstes Treffen schon geplant

Das Treffen sei somit ein voller Erfolg gewesen, auch der Vater habe sich begeistert gezeigt: "Wir haben bereits vereinbart, dass sich die beiden noch einmal wiedersehen", sagt Enzmann. Gustav solle nach und nach an den Umgang mit Hunden gewöhnt werden. Das Ziel sei, dass er selbst bei großen Hunden oder lautem Gebell irgendwann keine Panik mehr bekomme.

Enzmann wünscht sich, dass sich in Zukunft auch andere Menschen mit ihrer Angst vor Hunden an das Tierheim Kulmbach wenden: "Ich hoffe, durch diese Geschichte werden noch mehr Menschen ermutigt, ihre Angst zu besiegen. Wir helfen gerne".

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