Unwetterwarnung: Für die Nachtstunden meldet der Deutsche Wetterdienst zeitweise schwere Sturmböen bis 100 Stundenkilometer, die sich im Laufe des Donnerstags stellenweise sogar noch bis 120 "Sachen" steigern sollen.
Der Wetterdienst warnt aufgrund der starken Böen vor umstürzenden Bäumen und herabfallenden Ziegeln und empfiehlt, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Gegenstände im Freien zu sichern.
Die Wetterprognosen wirken sich unter anderem auch auf die Baumfällarbeiten am Rehberg aus, die zwei Tage pausieren werden, wie Revierförster Matthias Schulze vom Forstamt Nordhalben mitteilt. Er ist für das Revier Neudrossenfeld zuständig, das 1770 Hektar groß ist und sich bis zum Rehberg erstreckt. Die für die Waldarbeiten benötigten Maschinen würden in Sicherheit gebracht, die Arbeiter dürfen sich während solcher Wetterlagen nicht im Wald aufhalten. "Das ist lebensgefährlich."
Lebensgefährlich kann auch die Aufarbeitung von Sturmschäden sein, wie Schulze weiter berichtet. Wenn Bäume umstürzen und durcheinander liegen, würden große Spannungen entstehen. Dort händisch zu arbeiten, berge große Risiken. "Da gab es schon schlimme Unfälle." Und das, obwohl die Arbeiter kontinuierlich geschult würden und Gefahrenlagen einzuschätzen lernten. Umso mehr seien die großen Maschinen ein Segen, die auch nach Sturmschäden eingesetzt werden. Sie würden das Gefährdungspotenzial deutlich senken.
Natürlich kann Matthias Schulze nicht vorhersagen, wo Bäume umstürzen, auch wenn er die disponierten Flächen für Sturmwurf kennt. Das sind häufig vom Borkenkäfer befallene Bestände. Nach dem Sturm werden die Wege in seinem Revier abgefahren - auf der Suche nach den umgestürzten Bäumen und nach "Käferbäumen". "Die müssen dann raus aus dem Wald, um dem Käfer keine weiteren Ausbreitungsmöglichkeiten zu bieten." Natürlich habe dabei das Freiräumen von Wegen die höchste Priorität.
Schulze hat schon einige Stürme erlebt, besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm Kyrill im Jahr 2007. "Der hat schon massiv umgeschlagen", sagt er, wenn er auf die Schäden zurückblickt, die damals entstanden waren. Die stärksten Orkane, an die er sich erinnern könne, seien Vivian und
Wiebke im Jahr 1990 gewesen, die damals nicht nur in Deutschland gewütet hatten.
Über die bevorstehenden stürmischen Stunden informiert sind die Feuerwehren im Landkreis, wie deren Sprecher Yves Wächter erklärt. Vorbeugend tätig werden die Wehren aber nicht, sondern sie reagieren - "und zwar dann, wenn wir gebraucht werden". Er geht von einer höheren Alarmierungsfrequenz über ein paar Stunden aus. Da es sich um eine so genannte Flächenlage handele, sprich sich die Schäden über den Landkreis verteilen können, sei hier aber nichts planbar.