Straßen-Lochfraß? Vielerorts Fehlanzeige im Kreis Kulmbach

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Ein Schlagloch, das den Namen auch verdient, gesehen in Feuln. Fotos: Jochen Nützel
Ein Schlagloch, das den Namen auch verdient, gesehen in Feuln. Fotos: Jochen Nützel
Mitten auf der Staatsstraße am Orsteingang von Kasendorf tut sich diese Untiefe auf.
Mitten auf der Staatsstraße am Orsteingang von Kasendorf tut sich diese Untiefe auf.
 
Kein Schlagloch, aber auch ein Ärgernis für Autofahrer und für Zweiradlenker nicht ungefährlich: halb versenkte Gulli- und Kanaldeckel.
Kein Schlagloch, aber auch ein Ärgernis für Autofahrer und für Zweiradlenker nicht ungefährlich: halb versenkte Gulli- und Kanaldeckel.
 
In Höhe des Tierheims weist dieses Schild auf Straßenschäden hin.
In Höhe des Tierheims weist dieses Schild auf Straßenschäden hin.
 

Eine Stippvisite im Landkreis Kulmbach hat gezeigt: Die Kreisstraßen sind erfreulich lochfrei - auch dank eines milden Winters. Vorsicht geboten ist vor allem bei halb versenkten Gulli- und Kandal deckeln.

Kurz hinterm Ortsschild von Kasendorf, in Höhe des Industriegebiets, macht ein Scheppern auf der Gegenspur hellhörig: Ein Kleintransporter, beladen mit losen Gerüstteilen, ist eben über ein Schlagloch gerollt. Es ist kein allzu tiefes, aber die Insassen sacken für einen Moment durch wie der Flieger im Luftloch.

Wer sich die Mühe macht und den Kulmbacher Landkreis gezielt nach solchen Auto-Fallen absucht, der wird - so jedenfalls das Gefühl - seltener fündig als in manchen Jahren zuvor. Erfreulich selten sogar. Besagte Untiefe auf der Staatsstraße 2190 ist schon die gravierendste, die am Donnerstag bei einer Schlagloch-Stippvisite unter die Räder kommt.

Schäden halten sich in Grenzen

Vielleicht sieht es auf den Nebenstrecken schlimmer aus? Wir fahren weiter, eine Anhöhe hoch nach Lindenberg und weiter nach Peesten, dann auf der KU 4 Richtung Krumme
Fohre. Auch hier: Das Asphaltband glänzt fast fehlerlos in der Sonne, nur das Bankett zeigt gelegentlich Schlagseite. Dafür, dass sich die Kreisstraßen offenbar in einem durchweg guten Zustand befinden, tragen Eckhard Schrepfer und seine 23 Mitarbeiter bei. Der Straßenmeister und sein Team haben 195 Kilometer Kreis- sowie 45 Kilometer Gemeindestraßen zu betreuen. "Der milde Winter hat sicher dazu beigetragen, dass sich die Schäden heuer in Grenzen halten", sagt Schrepfer.

Für die schnelle, aber eben provisorische Lösung bei der Schlaglochbeseitigung kommt so genanntes Kaltmischgut zum Einsatz: Die Masse im Eimer ist einbaufertig und kann auch bei Minustemperaturen verwendet werden. "Gerade für Frostaufbrüche, wenn Wasser unter die Tragschicht kommt, ist diese Mischung einfach zu handhaben und bindet schnell ab. Allerdings hält der Belag nicht für allzu lange Zeit den Belastungen des Verkehrs stand, weswegen die zugeschmierten Löcher später wieder aufgefräßt und mit dauerhafterem Material verfüllt werden müssen."

Was Gemeindeverbindungen angeht, so gibt es noch die eine oder andere Gelegenheit, die Reaktionsfähigkeit beim Schlagloch-Ausweichen zu trainieren. Wirkliche Monsterlöcher aber sind auch in den Kommunen Mangelware.

Vorsicht, Gullideckel-Delle!

Was sich aber durchaus zu einem Ärgernis ausgewachsen hat: halb versenkte Gulli- und Kandal deckel. Wer hier als Rollerfahrer drüberrumpelt, dem kann es ordentlich den Lenker verreißen. Und auch der Autofahrer ist gut beraten (und wenn es die Verkehrssituation erlaubt), nicht alle diese künstlichen Senken mitzunehmen.