Rainer Ludwig aus Kulmbach ist einer der Neuen im Landtag. Für den Abgeordneten war der erste Arbeitstag ein spannendes und emotionales Erlebnis.
Der Wahlkampf ist vorbei, die Erfolge sind gefeiert, die Niederlagen verdaut. Jetzt geht es für die gewählten Abgeordneten darum, das zu erfüllen, was sie ihren Wählern versprochen haben: aktiv für eine positive Entwicklung der Region zu kämpfen, sich der Sorgen der Menschen anzunehmen. Am Montag hat sich der 18. Bayerische Landtag konstituiert, seine Präsidentin und deren Stellvertreter gewählt, gestern wurde Ministerpräsident Markus Söder in seinem Amt bestätigt. Heute wird noch einmal gefeiert: 100 Jahre Freistaat Bayern.
"Gänsehaut-Gefühl"
Doch danach beginnt der Arbeitsalltag: Martin Schöffel, der für die CSU zum dritten Mal das Direktmandat geholt hat, und Inge Aures, die über die SPD-Liste ebenfalls zum dritten Mal in den Landtag gewählt wurde, wissen schon wie's läuft. Sie haben ihre Büros, ihre Mitarbeiter, kennen sich im Landtagsgebäude und in den Strukturen bestens aus.
Und Rainer Ludwig? Der Kulmbacher Eventmanager ist seit 2014 Stadt- und Kreisrat, aber die große politische Bühne ist für ihn komplett neues Terrain. Seine ersten Eindrücke: "Es war ein sehr emotionaler Start und insgesamt ein gigantisches Erlebnis", sagt Rainer Ludwig. "Es gab mehrere Momente mit Gänsehautgefühl, angefangen vom festlichen ökumenischen Gottesdienst am Montagvormittag über die erste Plenarsitzung bin hin zum festlichen Empfang am Abend."
Überraschend unkompliziert
Der Landtag sei ein außergewöhnlicher Arbeitsplatz: "Wenn man aus dem beschaulichen Kulmbach kommt, ist das zunächst eine ganz andere Welt." Rainer Ludwig meint das durchwegs positiv. Er genießt das Ambiente in den geschichtsträchtigen Räumen, steckt voller Tatendrang.
"Ich wusste vorher nicht so genau, was mich erwartet, wie die Spielregeln sind. Und ich war sehr angenehm überrascht, wie freundschaftlich ich aufgenommen wurde. Die Kollegen machen es mir leicht und geben mir viele wertvolle Tipps. Ich fühle mich insgesamt sehr wohl in meiner neuen Rolle und in meiner Fraktion."
Für den neuen Abgeordneten gibt es neben der politischen Arbeit noch ein Menge anderer Dinge zu tun: Er braucht eine Wohnung, ein Büro, Mitarbeiter... Bei alldem hilft die Freie- Wähler-Verwaltung: "Die Mitarbeiter dort bieten einen klasse Service. Das läuft viel unkomplizierter, als ich gedacht habe." Er werde ein Büro ganz in der Nähe des Landtags bekommen: "Das geht sehr fair zu: Diejenigen, die die weiteste Anreise aus ihren Stimmkreisen haben, bekommen die Büros, die nahe am Landtag liegen."
Politisch ist der Kulmbacher mit dem Start sehr zufrieden: "Die Stimmung in der Fraktion ist bestens. In den Koalitionsverhandlungen gab es nichts, womit wir nicht einverstanden wären. Alle unsere Interessen wurden berücksichtigt."