Stadtsteinacher lernen, sich zu entspannen

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Gemeinsam stampfen Monika Eckert (links) und Loretta Steinhäuser (rechts) mit Justus (5) auf. Für Justus ist es wichtig, dass er auf diese Art Energie abbauen kann. Fotos: Sonja Adam
Gemeinsam stampfen Monika Eckert (links) und Loretta Steinhäuser (rechts) mit Justus (5) auf. Für Justus ist es wichtig, dass er auf diese Art Energie abbauen kann. Fotos: Sonja Adam

Gesundheitspraktikerin Loretta Steinhäuser und Monika Eckert, die sich beim Verein "Forum ganzheitliche Gesundheit" engagieren, haben mit den Kindern der Kindertagesstätte St. Michael Stadtsteinach, mit Erzieherinnen und Eltern einen Workshop durchgeführt - mit bemerkenswertem Erfolg.

Entspannung ist für alle wichtig - für die Erzieherinnen im Kindergarten genau so wie für Eltern und Kinder. Deshalb hat der katholische Kindergarten St. Michael einen neuen Weg gewagt - und hat an zwei Workshops der Gesundheitstrainer Loretta Steinhäuser und Monika Eckert teilgenommen.

Die Workshops waren speziell auf die Bedürfnisse von Eltern und ihren Kindern und auf die Anforderungen der Erzieherinnen ausgerichtet. "Bei den Workshops für Eltern und Kind ist es wichtig, dass immer ein Elternteil und ein Kind kommen", erklärt Loretta Steinhäuser das Prinzip.

Sehr persönliche Fragen

In vier Modulen lernen Eltern ihre Kinder näher kennen, mit dem Verhalten besser zurechtzukommen, sich zu artikulieren, aber auch vorhandene Gegebenheiten zu akzeptieren und mit ihnen den richtigen Umgang zu lernen.


Dabei stellen die beiden Gesundheitstrainerinnen ziemlich persönliche Fragen - zur Geburt, um das wievielte Kind es sich handelt, ob es Fehlgeburten gegeben hat. "Das hat seinen Sinn. Denn das erste Kind steht in der Linie des Vaters und ist auf den Kopf ausgerichtet", erläutert Monika Eckert. Das zweite Kind dagegen setze eher auf Gefühle - "es steht in der Linie der Mutter," so die Expertin. Und beim Durchzählen zählen eben auch Kinder mit, die nicht geboren worden sind. "Beim dritten Kind ist beides vorhanden. Das vierte Kind konzentriert sich tendenziell auf Harmonie und Frieden und bagatellisiert Probleme. Und beim fünften Kind beginnt die Linien-Zuordnung wieder von vorne."

Das seien Grundvoraussetzungen, die als Basis dienen - auch wenn jedes Kind natürlich eigen ist.

Erstaunte Eltern

In dem Workshop konnten die Kinder dann anhand von Symbolen und Farben, die sie ihren Eltern zuordneten, viel bewegen - und Erkenntnisse erzeugen, die so manches Elternteil erstaunten.

Es ging um Körpertechniken, Stimmen und Phantasiereisen. Beim Workshop mussten die Eltern ihren Kindern die Füße massieren, es wurden Düfte eingesetzt.

Und am Ende standen Erkenntnisse und praktikable Kniffe, leichter mit Stress, mit Anspannung, mit persönlichen Dingen umzugehen. So hilft es dem fünfjährigen Justus, ein paar Mal kräftig mit dem ganzen Fuß auf den Boden zu stampfen - schon ist er offener, entspannter. Und Justus schwärmt auch von den Aromen.

Verstand und Herz auf einer Ebene

Doch nicht nur Eltern und Kinder zeigten sich von den vier Modulen beeindruckt - auch die Erzieherinnen haben viel über Entspannung, Stressbewältigung und die eigene Persönlichkeit gelernt.

"Mein Thema war zum Beispiel der Stern", sagt Kindergartenleiterin Beate Ott. Sie selbst bezeichnet sich als mütterlichen Typ, der Harmonie und Ausgleich möchte und diese Dinge auch in seiner Umgebung verwirklichen möchte. Doch der Stern symbolisiert, dass sie Verstand und Herz auf eine Ebene bringen muss, dass sie beides zulassen soll. "Und ich habe meinen Stern noch heute unterm Kopfkissen. Aber ich trage genau so einen Stern an der Brille", sagt Beate Ott und schmunzelt. "Nach diesem Entspannungsworkshop denkt man nach, man ist auch in der Arbeit gelassener", erklärt sie und ist begeistert von den Techniken. Denn Entspannung und Stressbewältigung könne jeder gebrauchen - und lernen.