Der Autohof ist ein Brennpunkt
Gefordert sind Georg Löffler und seine Beamten oft am und im Umfeld des Autohofs Himmelkron, der sich in den vergangenen Jahren zu einem großen Drehkreuz mit einer enormen Verkehrslast entwickelt hat. "Da werden dann eben auch Waren transportiert, die für die Polizei interessant sind." Zum Individualverkehr kommen regelmäßige Kontrollen des Schwerlastverkehrs - meistens Sonntagabend. Löffler hat dafür gesorgt, dass seine Leute entsprechend geschult, mit der nötigen Ausrüstung wie Arbeitsoveralls ausgestattet wurden und hat einen Parkplatz als feste Kontrollstation ertüchtigen lassen.
Was bleibt ihm besonders in Erinnerung aus seiner Stadtsteinacher Zeit? Es war einiges los in den zweieinhalb Jahren, in denen er Chef war. Vier SEK-Einsätze, der Flugzeugabsturz bei Poppenholz, die Unfallserie an der Wirsberger Kreuzung. "Manche haben schon gesagt, Löffler, das liegt an dir."
Vor allem tödliche Unfälle wie der am Montag bei Hegnabrunn und Unglücksfälle mit tragischem Ende gehen auch an dem langjährigen und erfahrenen Polizisten nicht spurlos vorbei. "Man braucht einen guten Freundeskreis und eine intakte Familie. Darüber zu reden, tut gut und hilft, die Emotionen zu verarbeiten," weiß der 61-Jährige. Ein harter Brocken war für ihn der tödliche Badeunfall im Sommer 2020 am Trebgaster Badesee, als ein Vater und seine vierjährige Tochter ertrunken sind. "Das hat sich bei mir eingebrannt."
Zwei Theorien zum Greif-Verschwinden
Zu Löfflers kurioseren Fällen gehört das Verschwinden des Untersteinacher Greifs, dessen Metall-Nachbildung Anfang Dezember vom Podest neben der neuen Ortsumgehung gestohlen wurde. Dieser Diebstahl wird wohl nicht mehr aufgeklärt werden - außer: "Vielleicht meldet sich ja noch jemand bei mir und verrät mir als Abschiedsgeschenk etwas." Der Polizeichef hält zwei Theorien für möglich: Entweder die Metall-Skulptur, die immerhin einen reinen Materialwert von 400 bis 500 Euro hat, ist Alteisendieben zum Opfer gefallen, oder die "besonderen Verwerfungen innerhalb der Gemeinde Untersteinach, die ja kein Geheimnis sind", haben etwas mit dem mysteriösen Verschwinden des Greifs zu tun.
Doch selbst dieses ungelöste Rätsel kann die Dankbarkeit für die mit zweieinhalb Jahren leider etwas kurze Dienstzeit in Stadtsteinach nicht trüben. "Stadtsteinach zum Abschluss meiner Dienstlaufbahn war das Sahnehäubchen. Ich konnte einfach noch einmal Chef sein und habe diese Unabhängigkeit und die Möglichkeit, selbst etwas zu gestalten, genossen", sagt Georg Löffler.
Der Dienststelle in Stadtsteinach wünscht er eine Nachfolge, die etwas länger bleiben kann als er selbst. Er freut sich nun auf Nächte, in denen nicht um 3 Uhr das Telefon mit einer Hiobsbotschaft klingelt, und als "fanatischer Golfspieler" auf ganz viel Zeit, um sein Handicap zu verbessern.
Die Polizei Stadtsteinach
Inspektion Die Polizei in Stadtsteinach ist eine eigenständige und Kulmbach ebenbürtige Inspektion, in der 35 Beamte ihren Dienst tun. Sie stammt noch aus der Zeit, als Stadtsteinach ein eigener Landkreis war.
Zuständigkeit Die Polizei Stadtsteinach ist für den gesamten Nordosten des Landkreises zuständig und damit für 16 Gemeinden von Rugendorf bis Harsdorf und Himmelkron bis Grafengehaig, "Wir erreichen jeden Punkt innerhalb unseres Zuständigkeitsbereiches innerhalb von 15 Minuten", sagt Polizeichef Georg Löffler.
Nachfolge Wer Nachfolger/in von Georg Löffler wird, steht offiziell noch nicht fest. Das wird voraussichtlich Anfang Februar bekanntgegeben.
Tiefsinnig fabuliert der scheidende Stadtsteinacher Polizeichef Georg Löffler über das Verschwinden des Untersteinacher “Greifs“ und hält zwei Theorien für möglich:
„Entweder die Metall-Skulptur, die immerhin einen reinen Materialwert von 400 bis 500 Euro hat, ist Alteisendieben zum Opfer gefallen,
oder die 'besonderen Verwerfungen innerhalb der Gemeinde Untersteinach, die ja kein Geheimnis sind', haben etwas mit dem mysteriösen Verschwinden des Greifs zu tun.“
Wäre es denn für einen erfahrenen und kommunikations-freudigen Kriminalisten - sogar 'Verdeckter Ermittler und IT-Spezialist' - nicht ein Leichtes gewesen, die von ihm zitierten “besonderen Verwerfungen innerhalb der Gemeinde Untersteinach“ aufzuklären und aufzudröseln, zumal diese ja nach seinen Worten für ihn offenbar “kein Geheimnis sind“?
… oder steckt hinter Herrn Löfflers Abschiedsworten etwa vielleicht eine kryptische Botschaft, die er den (- unverbesserlichen -) Untersteinachern mit auf den Weg geben will?
… wenn ja: Welche? - (… es darf weiter spekuliert werden …)