Die vom Einsturz bedrohten Häuser in der Wehrstraße, die verlandende Steinach und der Spielplatz waren die großen Themen beim Rundgang der Stadträte.
Auf der kleinen Brücke über die Steinach, nahe dem Skaterplatz, wartet Richard Keil schon auf die Abordnung der Stadträte. Der Anwohner ärgert sich darüber, wie die Steinach derzeit aussieht. Das Flüsschen, das kaum noch Wasser führt, verlandet zusehends. Meterhoch wächst das Unkraut. Außerdem will Keil über die Brücke reden. Die ist seit Jahren in einem desolaten Zustand: Eisenteile ragen aus dem Asphalt, an der Seite, wo das Geländer befestigt ist, sind bereits Löcher aus der Brücke gebrochen. Das Geländer ist windschief. Für den Autoverkehr ist die Brücke längst gesperrt.
Auch wenn derzeit keine Chance besteht, die Brücke kurzfristig zu sanieren, wie Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) mitteilt, muss etwas getan werden.
"Wir müssen irgendwann über die Brücke reden", sagt auch CSU-Stadtrat Wolfgang Heiß. "Es kann nicht sein, dass die Steinach verlandet, dass der Abfluss nicht mehr gegeben ist", unterstreicht Wolfgang Martin (BLS). Zuständig für die "Säuberung" der Steinach allerdings sei wohl das Wasserwirtschaftsamt.
Teils mit Grundschulden belastet
Doch nicht nur die Brücke über die Steinach ist ein Problem, sondern in der Wehrstraße befinden sich mehrere Häuser, die kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Sie gehören dem Freistaat, sind teilweise aber noch mit Grundschulden belastet. Vielleicht könnte es gelingen, einen Abriss zu forcieren. Vielleicht mit Mitteln der Städtebauförderung. Bürgermeister Roland Wolfrum betonte, dass der Landkreis Kulmbach derzeit darum kämpft, ebenso wie Hof, Wunsiedel und Kronach, 90 Prozent Zuschüsse zu bekommen.
"Dann könnten wir vielleicht auch die Grundschulden ablösen." Wolfgang Heiß (CSU) allerdings gab zu bedenken, dass das Haus am Anfang der Wehrstraße nicht einfach nur abgerissen werden kann, sondern dass möglicherweise dann auch eine Hangsicherung nötig ist.
Für alle Generationen?
Bei der Ortsbegehung schauten sich die Stadtsteinacher Räte auch den Spielplatz an. Einige Geräte müssten saniert werden, wie Wolfrum mitteilte. Im Raum stehe aber auch die Verlagerung des Spielplatzes - vielleicht in den Stadtpark. "Man könnte ihn öffnen und einen Mehrgenerationen-Spielplatz daraus machen", schlug Wofrum vor - immer mit Blick auf Zuschüsse aus dem Städtebauförderungsprogramm.
Jugendbeauftragte Karin Witzgall (SPD) merkte an, dass auch der Gummiplatz geöffnet werden sollte.
Auch dort könnte die Zugangssituation "erneuert" werden.
Schulturnhalle macht Fortschritte
Bei der traditionellen Stadtbegehung machten die Räte natürlich auch an der neuen Schulturnhalle Halt. Der Bau macht große Fortschritte. In den nächsten Tagen wird ein abgetrennter Gang eingerichtet, so dass Schulkinder und Nutzer aus den Vereinen die Halle gefahrlos betreten können. Außerdem liegen bereits die ersten Ausschreibungsergebnisse vor, informierte Bürgermeister Wolfrum die Stadträte. Diese liegen 60 000 Euro unter den geplanten Kosten. In der nächsten Sitzung werden Zimmererarbeiten, Metallbauarbeiten, Trockenbauarbeiten, aber auch die Installations- und Elektrikarbeiten auf den Weg gebracht.
An der letzten Station wurde die Triebenreuther Wasser- und Abwassersituation diskutiert.