Um außergewöhnliche Aktivitäten im Karatesport ist der Kulmbacher Henry Landeck (61) nie verlegen. So suchte er nach einer Trainingsmöglichkeit für seine Sportler, weil die Corona-Pandemie ein Trainin...
Um außergewöhnliche Aktivitäten im Karatesport ist der Kulmbacher Henry Landeck (61) nie verlegen. So suchte er nach einer Trainingsmöglichkeit für seine Sportler, weil die Corona-Pandemie ein Training in den eigenen Räumlichkeiten nicht zuließ. Mit Hilfe der Stadt Kulmbach fand Landeck, der in diesem Jahr auf ein 50-jähriges Jubiläum im Kampfsport zurückblicken kann, am Oberauhof ein ausreichendes Trainingsgelände.
An der Kieswäsch wurden eine Woche lang Lehrgänge mit dem ungarischen Ausnahme-Karatesportler und europaweitem Kampfrichter László Schneider (63) angeboten, der im Besitz des 7. Dan ist. Ein Dojo-Gasshuku ist eine Zusammenkunft von Karatekas, die seit 1977 einmal im Jahr in der Bundesrepublik angeboten und von japanischen Großmeistern besucht wird. "In diesem Jahr ist diese Veranstaltung, an der sonst 1500 bis 2000 Karatekas aus der ganzen Welt teilnehmen, aber wegen Corona abgesagt worden. Deshalb habe ich mich entschlossen, ein Dojo-Gasshuku für meine eigenen Leute anzubieten. Ich glaube, das wird einzigartig sein", sagte Henry Landeck.
Breites Altersspektrum
Das Alter der Teilnehmer reichte von der 8-jährigen Paula Bräutigam aus Waischenfeld bis zum 69-jährigen Dr. Claus Gumprecht aus Kulmbach. "Ich habe schon mein ganzes Leben lang Sport gemacht, aber das Laufen und Radfahren hat mir irgendwann zum Hals rausgehängt. Karate ist eine Sportart, in der auch Dinge trainiert werden, die im Alter nachlassen, wie das Gleichgewicht und die Koordination", sagte Gumprecht, wie er zum Karate-Sport gekommen ist.
Für bemerkenswert hielt es Gumprecht, dass Schneider nicht das traditionelle Karate aufzeigte, sondern wie der Kampfsport heute in Japan gelehrt wird. Die Verbindung von Schneider und Landeck besteht schon seit rund 30 Jahren, als sich beide in Wien auf einem Dojo-Gasshuku kennenlernten und seitdem ist der Kontakt von Kulmbach nach Ungarn nie abgerissen. "Es ist mit der Zeit eine richtige Freundschaft entstanden, die bis heute hält." Am letzten Trainingstag überreichte Instructor Herwig Greiner an den ungarischen Gast einen Präsentkorb. Schneider fand lobende Worte: "Eine sehr starke Truppe, die sich in dieser Trainingswoche alle mächtig ins Zeug legten. Das hat mich sehr gefreut." Schneiders Aufgabe bestand unter anderem auch darin, den Teilnehmern die einzelnen Techniken im Karate-Sport genauer zu analysieren. rei