Spektakuläre Stunts beim 14. Motorradtreffen in Kulmbach

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Startklar für den Adrenalin-Kick: Das Team von Alex Ramien zeigte im "Globe of Speed" eine atemberaubende Akrobatik-Show. Fotos: Barbara Herbst
Startklar für den Adrenalin-Kick: Das Team von Alex Ramien zeigte im "Globe of Speed" eine atemberaubende Akrobatik-Show. Fotos: Barbara Herbst
Gut gelaunt kam Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit dem Motorrad nach Kulmbach. Mit im Bild (von links) Polizeipräsident Reinhard Kunkel, Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU), Europaabgeordnete Monika Hohlmeier (CSU) und Brauerei-Vorstand Markus Stodden.
Gut gelaunt kam Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit dem Motorrad nach Kulmbach. Mit im Bild (von links) Polizeipräsident Reinhard Kunkel, Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU), Europaabgeordnete Monika Hohlmeier (CSU) und Brauerei-Vorstand Markus Stodden.
 

Spektakuläre Stunts gab es beim 14. Motorradtreffen am Wochenende in Kulmbach zu bestaunen. Akrobatik ist jedoch nur etwas für Profis und nichts für die Straße. Dort wünscht sich Innenminister Joachim Herrmann Rücksichtnahme und besonnenen Fahrstil.

Blitzendes Chrom, vielstimmiges Knattern und Dröhnen von tausenden Motoren - wenn die Biker mit ihren Motorrädern, Quads und Trikes in Kulmbach zusammenkommen, dann wird es richtig laut. Zum 14. Mal war die Stadt Ziel der Motorradsternfahrt. Süddeutschlands größtes Bikertreffen lockte mit viel Atmosphäre und einem spektakulären Programm rund 40 000 Motorradfans.

Sicherheit ist das große Thema der Sternfahrt unter dem Motto "Ankommen statt Umkommen". Das Bayerische Innenministerium, die oberfränkische Polizei, der bayerische Fahrlehrerverband und die Kulmbacher Brauerei haben sich zusammengetan, um gemeinsam zu einem möglichst unfallarmen Start in die Saison beizutragen. Unterstützt wurden sie von Stadt und Landkreis Kulmbach sowie Antenne Bayern.
Den Spaß am Fahren wollen die Veranstalter den Motorradfans nicht verderben - ganz im Gegenteil. Innenminister Joachim Herrmann, Schirmherr der Veranstaltung, ist selbst leidenschaftlicher Biker, und seit er vor sieben Jahren Minister wurde, ist er Stammgast bei der Sternfahrt. Auch diesmal reiste er mit dem Motorrad aus Erlangen an und genoss die Fahrt durch die Fränkische Schweiz.

145 Motorradfahrer sind im vergangenen Jahr in Bayern ums Leben gekommen, bilanziert Herrmann: "Wir hatten schon schlimmere Jahre, aber das sind immer noch viel zu viele Opfer. Deshalb dürfen wir nicht nachlassen in unserem Bemühen, für ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu sorgen."

Vorbildlich vorbereitet

Viel könne der Motorradfahrer selbst dazu beitragen, indem er sich verantwortungsbewusst verhält und gut vorbereitet in die Saison startet. Wie hält der Minister selbst es damit? Herrmann hat ein Aufwärmtraining für die Fahrt nach Kulmbach hinter sich: "Ich habe mir Zeit dafür genommen. Wenn man mehrere Monate nicht gefahren ist, kann man leicht das Gefühl dafür verlieren, wie die Maschine in der Kurve liegt und wie die Bremsen reagieren."

Seine Maschine zu beherrschen, ist ein wichtiger Aspekt für die Sicherheit, ein zweiter ist die gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Doch hier seien nicht die Motorradfahrer allein gefordert, sondern alle Verkehrsteilnehmer, betont der Innenminister: "Die kräftigeren, mächtigeren Lkw- und Pkw-Fahrer müssen Rücksicht nehmen auf die Motorradfahrer, deren Geschwindigkeit sie häufig unterschätzen."
Vor allem beim Abbiegen oder Überholen passieren häufig schwere Unfälle. Auf zwei Rädern ist die Verletzungsgefahr besonders hoch, denn die Motorräder haben keine Knautschzone.

Verstärkte Polizei-Kontrollen

Da Appelle an die Vernunft allein oft nicht ausreichen, hat Herrmann die bayerischen Polizeipräsidien angewiesen, im Rahmen einer Schwerpunktaktion im Mai an mindestens fünf Tagen die Einhaltung der Verkehrsregeln an unfallauffälligen Strecken zu überwachen. "Das Augenmerk der Polizei liegt dabei vor allem auf Geschwindigkeitsüberschreitungen und Verstößen gegen Überholverbote."

Neben dem partnerschaftlichen Verhalten auf den Straßen liegt dem Minister aber auch die "gebaute Sicherheit" am Herzen. "Seit 2010 bemühen wir uns darum, insbesondere die beliebten Motorradstrecken auf Bundes- und Staatsstraßen in Bayern mit einem Unterfahrschutz auszurüsten." Dieser kann lebensrettend sein, denn er verhindert, dass die Biker bei einem Sturz unter die Leitplanke rutschen und sich so schwer verletzen. "Wir haben inzwischen 540 Kurven mit einer Gesamtlänge von 81 Kilometern und einem Kostenaufwand von rund 2,75 Millionen Euro mit Unterfahrschutz ausgestattet. Und wir machen auf jeden Fall weiter."

Wie wichtig es ist, dass Auto- und Motorradfahrer aufeinander achten, zeigt ein tragischer Fall, der sich am Sonntagmittag auf der Bundesstraße 289 zwischen Münchberg und Marktleugast ereignete und bei dem ein Motorradfahrer ums Leben kam.