Spaziergang zu den Kulmbacher Brunnen

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Der Zinsfelderbrunnen am Holzmarkt Fotos: Katrin Geyer
Der Zinsfelderbrunnen am Holzmarkt Fotos: Katrin Geyer
Der Davidsbrunnen im StadtparkFoto: Katrin Geyer
Der Davidsbrunnen im StadtparkFoto: Katrin Geyer
 
Einer der Brunnen im OberhackenFoto: Katrin Geyer
Einer der Brunnen im OberhackenFoto: Katrin Geyer
 

Zu Ostern bietet es sich an, den Kulmbacher Brunnen einen Besuch abzustatten. Das Dutzend ist schnell voll, aber es gibt viel mehr.

Bei unserem Ostersonntagsspaziergang dreht sich alles ums Wasser. Was das Wasser mit Ostern zu tun hat? Eine ganze Menge!

Das Wasser gilt als Ursymbol des Lebens und der Fruchtbarkeit So pflegt man in vielen Gegenden noch die alte Tradition, in der Osternacht oder am Ostermorgen vor Sonnenaufgang Wasser aus einer Quelle, einem Bach oder einem Fluss zu schöpfen. Dieses Wasser, so glaubt man, ist heilkräftig und belebend und das Vieh, das am Ostermorgen ins Wasser getrieben wurde, ist vor Krankheit geschützt.

Bekannter ist wohl der Brauch, Osterbrunnen zu schmücken. Dieser Brauch ist in der Fränkischen Schweiz entstanden - einer Gegend, in der Wasser auf den karstigen Hochflächen oft knapp war. Als Zeichen der Wertschätzung begannen die Menschen, alljährlich ihre Brunnen zu schmücken. Heute hat fast jeder Ort einen eigenen Osterbrunnen - und in der Folge davon erheblich mehr Verkehr, denn die Touristen werden in der Osterzeit in ganzen Busladungen herangekarrt.

Wer in Kulmbach bleibt, hat es ruhiger. Osterbrunnen gibt es auch hier zu sehen. Zum Beispiel auf dem Holzmarkt und am Marktplatz. Aber auch in den Ortsteilen finden und in vielen umliegenden Orten finden sich immer wieder Freiwillige, die den Brunnen mit viel Grün und vielen bunten Eiern einen besonderen Schmuck verpassen.

Starten soll unser Spaziergang allerdings im Kulmbacher Stadtpark beim eher unscheinbaren Ruppertsbrunnen. Wer von dort aus stadteinwärts geht, trifft auf den Davidsbrunnen, der an den großen Künstler Carl August Bachmann erinnert, dessen Werk von den Nazis geschändet worden war.

Welche Brunnenvielfalt die Stadt aufzuweisen hat, zeigt sich ein Stück weiter an der Einmündung der Fritz-Hornschuch-Straße in den Kressenstein. Dort steht der von der mittlerweile verstorbenen Künstlerin Ursel Wolf geschaffene Waafn-Brunnen. Über den Holzmarkt mit dem Zinsfelderbrunnen geht es in die Fußgängerzone und vorbei an einem kleinen Trinkbrünnlein und dem Gewürzbrunnen auf den Marktplatz zum Luitpoldbrunnen. Wenige Meter weiter in der Oberen Stadt findet sich der Löwenbrunnen. Dort empfiehlt es sich, in den Oberhacken abzubiegen, wo es gleich zwei Brunnentröge gibt, in die jetzt im Frühling wieder das Wasser plätschert.

Auf dem Weg zum Röhrenplatz sollte man den Umweg über den Kirchplatz vor der Petrikirche nicht scheuen: Zusätzlich zum Brunnen gibt es hier einen bemerkenswerten Ausblick.

Den Rückweg nimmt man am besten über den Schießgraben - mit einem kleinen "Schlenkerer" hinauf zur Kalten Marter und dem Brünnlein am Pfarrhaus der katholischen Gemeinde Unsere Liebe Frau.

Nicht weniger als zwölf Brunnen haben Sie jetzt schon entdeckt. Sollten Sie Lust auf mehr haben, ist auch das kein Problem: Suchen Sie doch einmal das Brünnlein im Spiegel, den Hasenbrunnen und den Tränkbrunnen in der Wolfskehle, oder den Zeitlersbrunnen oben in der "Hölle". Und wer immer noch nicht genug hat, findet oben auf den Bergen weitere Brunnen: Im Kasernenhof und im Schönen Hof auf der Plassenburg zum Beispiel. Das Hirschenbrünnlein am Buchwald-Nordhang, der am Rehberg gegenüber den Negeleinsbrunnen direkt am Aufstieg, und das Rehbrünnlein am Naturlehrpfad.

Warum Kulmbach so viele Brunnen und Brünnlein hat? Weil das Wasser in der Stadt schon immer von Bedeutung war: Für die Handwerker wie Bäcker, Metzger und Färber, für die Fischer in der Fischergässer Vorstadt - und nicht zuletzt für die Brauer, verdankt doch das Kulmbacher Bier seinen guten Ruf seiner guten Qualität. Und die kommt auch vom Wasser.