Sonnenstrom bleibt erste Wahl

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Nach fast 30 Betriebsjahren ist die Warmwassersolaranlage des Stadtsteinacher Freibads erneuerungsbedürftig. Foto: Sonja Adam
Nach fast 30 Betriebsjahren ist die Warmwassersolaranlage des Stadtsteinacher Freibads erneuerungsbedürftig. Foto: Sonja Adam

Die Warmwassersolaranlage des Stadtsteinacher Freibads ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Der Stadtrat beschäftigte sich am Montagabend mit möglichen Alternativen, Kosten und Fördermöglichkeiten.

In den 80er-Jahren war sie ein Leuchtturmprojekt, das bis dahin einmalig in Deutschland war. Nachdem sie drei Jahrzehnte lang gute Dienste geleistet hat, ist die Warmwassersolaranlage des Freibads nun allerdings erneuerungsbedürftig: Etwa 30 Prozent der thermischen Module funktionieren nicht mehr, das Ständerwerk ist teilweise marode. "Die verbleibenden 70 Prozent reichen im nächsten Jahr noch problemlos für den Badebetrieb und halten bestimmt auch noch zwei Jahre länger, aber wir sollten frühzeitig für die Zukunft planen", sagte Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD).


Ohne Zuschüsse geht's nicht


Diese Auffassung teilen alle Mitglieder des Gremiums, die deshalb schon in der Oktobersitzung beschlossen, sich grundsätzlich mit der Sanierung zu beschäftigen, um mit einem entsprechenden Konzept Fördermöglichkeiten auszuloten.
Denn eins steht fest: Ohne Zuschüsse wird es nicht möglich sein, eine neue Anlage zu finanzieren.

Mit den notwendigen Kostenermittlungen für eine zukunftsfähige Warmwasserversorgung hat die Stadt die Firma Münch Energie aus Rugendorf beauftragt. Manfred Ott und Markus Wunner von der Firma Münch waren am Montagabend im Rathaus zu Gast und stellten ein aus ihrer Sicht geeignetes "intelligentes Eigenstromkonzept" vor.


Kosten: 513 739 Euro


Ihr Vorschlag: die bestehende Warmwassersolaranlage durch eine Carport-Anlage mit einer Photovoltaik-Aufdachanlage mit einer Leistung von 168,48 Kilowatt in Kombination mit fünf Luft-Wasser-Wärmepumpen zu ersetzen. Die Kosten dafür wurden mit 513 739 Euro berechnet. Die Photovoltaik-Module sollen auf einem in Ost-West-Richtung ausgerichteten Dach am Standort der bisherigen Anlage angebracht werden. Dies gewährleiste eine kontinuierliche Stromerzeugung im Tagesverlauf, so Ott.

Wie auch schon die bisherige Anlage, die bei voller Funktionsfähigkeit überschüssige Wärme geliefert hat, der unter anderem für die Duschtechnik und die Heizungsunterstützung genutzt wurde, würde auch das neue System mehr Strom liefern als benötigt. Dieser würde dann ins Netz eingespeist.

Die Stadträte interessierte vor allem die Frage, wie lange es dauern wird, bis sich die Ausgaben amortisieren. Das wäre innerhalb von 25 Jahren der Fall, wenn die Anlage ohne Förderung finanziert werden müsste.

Der Stadtrat strebt jedoch nach einer Lösung mit einer möglichst hohen Förderung. Ob dies möglich ist, müsse geklärt werden, sagten Andreas Sesselmann und Franz Thierauf (FW). Knud Espig (SPD) setzt seine Hoffnungen darauf, dass das neue Konzept erneut ein Leuchtturmprojekt werden könnte - mit entsprechender staatlicher Unterstützung.


Konzept und Alternativen prüfen


Für eine erfolgversprechende Bewerbung um Fördermittel müsse ein vorzeigbares Konzept vorhanden sein, sagte Klaus Witzgall (CSU). Sein Vorschlag: dieses gemeinsam mit der Firma Münch erarbeiten. Wolfgang Martin (BL) möchte von vornherein mehr Alternativen prüfen: "Es muss zwingend etwas gemacht werden, aber wir brauchen zuerst eine konkrete Analyse, was unsere jetzige thermische Anlage noch bringt." Dafür möchte er einen unabhängigen Ingenieur zu Rate ziehen.


Sind Kombilösungen möglich?


/>Alle Alternativen sollen geprüft und Fördermöglichkeiten "abgeklopft" werden. Darauf einigte sich das Gremium, das sich 2016 detailliert mit dem Thema beschäftigen will. In die Überlegungen einbezogen werden soll dabei auch die Möglichkeit, Campingplatz und Steinachtalhalle in das Solarstromkonzept einzubeziehen, eventuell den Parkplatz mit der Solaranlage zu überdachen und eine Ladestation für Elektrofahrzeuge zu integrieren. Roland Wolfrum möchte auch prüfen, ob überschüssige Energie eventuell in einen Stromspeicher fließen könnte.