So wird die Umgehung aussehen

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Die 3D-Simulation vermittelt einen Eindruck vom Verlauf der geplanten Stadtsteinacher Ortsumgehung und von ihren Auswirkungen auf die Landschaft. Unser Bildausschnitte zeigt die neue Straße beim Anwesen Am Hochofen 1.
Die 3D-Simulation vermittelt einen Eindruck vom Verlauf der geplanten Stadtsteinacher Ortsumgehung und von ihren Auswirkungen auf die Landschaft. Unser Bildausschnitte zeigt die neue Straße beim Anwesen Am Hochofen 1.
 
 
 
 
 
 
 
 
Mehr Gäste als der Raum fassen konnte: Der Medienraum der Schule war überfüllt. Foto: Klaus Klaschka
Mehr Gäste als der Raum fassen konnte: Der Medienraum der Schule war überfüllt. Foto: Klaus Klaschka
 

Volles Haus bei der Stadtratssitzung: Viele Stadtsteinacher kamen, um die Präsentation einer 3D-Simulation der geplanten Ortsumfahrung mitzuerleben.

Schon seit Jahrzehnten ist der Bau einer Umgehungsstraße ein Thema in Stadtsteinach, doch konkret ist das erst geworden, als im Jahr 2014 das Planfeststellungverfahren eingeleitet wurde. Wo die Straße gebaut werden soll, steht schon einige Zeit fest, wie genau sie aussehen und sich in die Landschaft einfügen wird, konnten sich bislang die wenigsten Bürger vorstellen.

Die Ankündigung der Vorführung einer 3D-Simulation lockte deshalb zahlreiche Interessierte am Dienstagabend zur Stadtratssitzung, die ausnahmsweise im Medienraum der Schule statt im Sitzungssaal stattfand. Dicht gedrängt saßen und standen die Gäste, um zu sehen, was es bislang noch nicht öffentlich zu sehen gab.


Information ohne Diskussion

"Heute geht es nicht um Entscheidungen, sondern nur um Information", betonte Bürgermeister Roland Wolfrum, der die Gäste darauf hinwies, dass sie in der Sitzung nur Zuschauer ohne Rederecht seien. Ausführlich diskutieren könne man das Vorhaben jedoch bei der Bürgerversammlung am 10. November.

Berthold Hübner, Abteilungsleiter Planung beim Staatlichen Bauamt Bayreuth, erläuterte das Projekt. Der Stadtsteinacher Stadtrat hatte die Erstellung einer Visualisierung gefordert, damit man sich die Dimensionen des Projekts besser vorstellen kann. Diesem Wunsch entsprechend habe die Behörde die 3D-Simulation erstellen lassen. Sie ermöglicht den Blick auf die neue Straße aus unterschiedlichen Perspektiven.


Aus der Luft und vom Boden

Berthold Hübner präsentierte zunächst einen Überblick aus der Luft mit einem simulierten Hubschrauberflug, anschließend die gesamte Strecke von Untersteinach bis zum Ausbauende bei Oberzaubach aus der Sicht eines Autofahrers. Es folgten auf Wunsch der Stadträte Detailansichten aus dem Blickwinkel von Fußgängern sowie der Blick auf einzelne Abschnitte der Strecke von unterschiedlichen Standorten.

Ganz einfach ist die Orientierung für den Betrachter trotz der aufwendigen Technik nicht, da nur wenige markante Gebäude in die Präsentation eingearbeitet sind. Eine detailreichere Ausarbeitung hätte jedoch deutlich höhere Kosten zur Folge gehabt, so Hübner. Dennoch kann man sich bei der virtuellen Reise entlang der Umgehungsstraße recht gut vorstellen, wie die Straße einmal aussehen wird.

Ein Raunen ging durch den Raum, als die Straßenführung zwischen dem Hochofen und Salem im Detail betrachtet wurde: Eine mächtige Brücke trägt die Straße in unmittelbarer Nähe des Anwesens Am Hochofen 1. Die Dammhöhe liegt dort bei rund sieben Metern. Eine Lärmschutzwand wächst auf einer Länge von 230 Metern in einer Höhe von drei Metern gleich neben dem Kräutergarten des "Lindenhofs Salem" empor, wo die neue Trasse die Alte Pressecker Straße unterschneidet. Einen freien Blick Richtung Ortsmitte kann man dort nicht mehr genießen - es sei denn, man würde eine Alternative planen.


Alternative zur Lärmschutzwand?

Eine Lösung ohne die Beeinträchtigungen durch die dominante Lärmschutzwand mit gleicher Effektivität hinsichtlich der Geräuschdämmung sei möglich, so Berthold Hübner auf Nachfrage seitens der Räte. "Statt einer Wand könnte man unten die Böschung versteilen. Das bedeutet, man zieht direkt vom Fahrbahnrand eine Wand zur Mulde hoch." Eine Ausführung mit geschichteten Steinen in Gabionen würde sich optisch harmonisch in die Landschaft einfügen. Ob eine solche Lösung zu Tragen kommt, ist allerdings in erster Linie eine Frage des Geldes: "So etwas kostet halt eine Million Euro mehr."