Janine und Peter Rogler aus Sessenreuth haben den Supersturm in USA miterlebt. Sie hatten schon unangenehme Erfahrungen mit Kyrill gemacht und ihre Konsequenzen daraus gezogen.
Mit Stürmen hat Peter Rogler aus Sessenreuth schon so seine Erfahrungen gemacht. Der 38-Jährige saß, während Kyrill im Januar 2007 über Deutschland tobte, in einer Tiefgarage in Erfurt fest. Und erlebte vor kurzem in New York mit seiner Frau Janine hautnah den Supersturm Sandy. Wie schnell die Normalität aus den Fugen geraten kann, wie zerbrechlich die Bequemlichkeiten des modernen Lebens sind, all das haben Peter und Janine in New York am eigenen Leib erfahren. Kein Strom, kalte Heizungen, auch kein warmes Essen ...
Die Sturmerfahrungen haben auch den Alltag der beiden in ihrem Wohnhaus im Wirsberger Ortsteil Sessenreuth beeinflusst. Peter Rogler hat schon nach Kyrill begonnen, das Gebäude ein bisschen unabhängig von den öffentlichen Versorgungseinrichtungen zu machen. Drei Schüröfen stehen verteilt im Haus - einer eignet sich zum Kochen.
"Damit wissen wir, dass wir nie mehr im Kalten sitzen müssen", sagt Peter Rogler.
Ein Notstromaggregat steht bereit, ausreichend Benzin und Batterien sind gebunkert im Hause Rogler. "Und irgendwann bohren wir noch einen Brunnen, dessen Pumpe wir auch mit dem Notstromaggregat betreiben können", plant er nach den Erlebnissen in den USA schon weiter. Dann kann Sandy auch nach Oberfranken kommen.
Die Reise nach New York mit Freunden war schon lange gebucht. Einen Tag bevor die Berichterstattung über Sandy einsetzte, hob der Flieger mit dem Ehepaar an Bord nach Amerika ab. Der Samstag vor Sandy war noch ein angenehmer Tag, erinnert sich Peter Rogler. Sogar am Sonntag um 9 Uhr gönnte sich das Paar noch einen Helikopterrundflug über der Metropole. "Ab Mittag war schon nichts mehr in der Luft."
Im Lauf des Nachmittags wurde der Wind immer stärker, um 17 Uhr entschlossen sich die Oberfranken, zu ihrem Hotel zurückzufahren.
Nach New Jersey City, direkt am Meer - und in der direkten Einflugschneise des Sturms.
Am Montag fanden im Hotel Treffen statt, in denen die Gäste auf den Sturm vorbereitet wurden. "Zwischen 20 und 2 Uhr sollte Sandy kommen." Und sie kam. "Die Wellen wurden richtig heftig, es wurde minütlich schlimmer", erinnert sich Peter Rogler. Gegen 19 Uhr beobachtete er in Brooklyn einen "riesengroßen blauen Blitz wie ein Laserstrahl", vermutlich von einem beschädigten Kraftwerk. Und ständig stieg das Wasser. "Der U-Bahn-Schacht, in dem wir herfuhren, lief immer mehr voll", erzählt Ehefrau Janine.
Die Roglers kamen mit dem Schrecken davon - auch dank der massiven Bauweise ihres Hotels. Als sie jedoch am nächsten Morgen das Hotel verließen, "war Desaster hoch Zehn". Feuerwehr, Polizei, Verwüstungen.
Eigentlich hatten sie für den Tag nach Sandy einen Flug nach Washington gebucht, um Verwandte zu treffen. Doch überall war Informationschaos, keiner wusste, ob und wann wieder Flugzeuge starten können. Schließlich holte sie eine in Amerika lebende Tante mit ihrem Auto ab und brachte sie nach Washington - und zum Flieger zurück nach Deutschland.